Fachgebiet

Unterricht Mittelschulen und Berufsfachschulen. © SDBB | CSFO, Foto Frederic Meyer
Das Fachgebiet variiert je nach Unterrichtsfach und Schultyp. Es umfasst einerseits Fachwissen, andererseits Erziehungswissenschaft bzw. Pädagogik, allgemeine Didaktik und Fachdidaktik. Letztere ist nicht zu verwechseln mit den Fachdidaktiken, die auf den Unterricht an Hochschulen zielen, siehe dazu die Studienrichtung Erziehungswissenschaft / Pädagogik.
Der Unterricht an Mittel- und Berufsfachschulen (Sekundarstufe II) bietet folgende Möglichkeiten:
Die Lehrperson für Maturitätsschulen absolviert ein fachwissenschaftliches Studium an einer Universität, ETH oder Fach- bzw. Hochschule der Künste in ein, zwei oder ausnahmsweise auch drei Fächern mit Masterabschluss. Die zur Auswahl stehenden Fächer sind im Maturitätsanerkennungsreglement definiert. Der berufsorientierte Ausbildungsteil kann parallel zum Masterstudium oder daran anschliessend absolviert werden, erfolgt mehrheitlich an oder in Kooperation mit einer Pädagogischen Hochschule und umfasst praktische und theoretische Module in Erziehungswissenschaft, Didaktik und Fachdidaktik.
Die Berufsfachschullehrperson Berufsmaturität (BM) unterrichtet meistens mehrere Klassen in spezifischen Fächern. BM-Fächer sind beispielsweise Sprachen, Mathematik, Geschichte oder Finanz- und Rechnungswesen. Der berufsbegleitende berufspädagogische Studiengang dauert je nach Vorbildung ein bis drei Jahre. Verlangt wird in der Regel ein Studienabschluss auf Bachelor- oder Masterstufe im Unterrichtsfach (FH oder Universität) sowie mindestens sechs Monate betriebliche Berufserfahrung. Welche Studienabschlüsse für welches Unterrichtsfach zugelassen sind, ist im Dokument des SBFI, Leitfaden Qualifikation von Lehrpersonen für Fächer der Berufsmaturität, Kapitel 2.2 [PDF, 175.62KB], geregelt.
Teilweise werden zusätzliche Anforderungen gestellt, beispielsweise Unterrichtspraxis im Bereich der fachlichen Qualifikation, die Empfehlung einer Berufsfachschule oder/und es wird ein Zulassungsverfahren durchgeführt.
Die Berufsfachschullehrperson allgemeinbildender Richtung (ABU) vermittelt Inhalte aus zwei Lernbereichen: Gesellschaft sowie Sprache und Kommunikation. Voraussetzung fürs Lehrdiplom-Studium ist eine EDK-anerkannte Lehrbefähigung oder ein Universitäts- oder Fachhochschulstudium (Bachelor oder Master). Hinzu kommt ein berufsbegleitendes, zwei bis vier Jahre dauerndes pädagogisches, didaktisches und unterrichtspraktisches Diplomstudium, kombiniert mit einer Anstellung als Berufsfachschullehrperson. Zusätzliche Voraussetzungen, wie Berufspraxis, Unterrichtserfahrung und ein Empfehlungsschreiben einer Berufsfachschule aufgrund einer pädagogisch-didaktischen Eignungsabklärung bzw. einer Eignungsabklärung mit Assessment, variieren je nach Bildungsinstitution.
Die Berufsfachschullehrperson berufskundlicher Richtung (BKU) wird für den Fachunterricht ihrer Berufsgruppe ausgebildet. Sie verfügt in der Regel über einen Abschluss der höheren Berufsbildung (Berufsprüfung, höhere Fachprüfung, höhere Fachschule) oder einer Hochschule (Universität, Fachhochschule) im entsprechenden Lehrgebiet oder allenfalls über eine gleichwertige fachliche Qualifikation. Zusätzlich wird betriebliche Berufspraxis (je nach Fachrichtung sechs Monate bis zwei Jahre) verlangt. Hinzu kommt hier ebenso ein berufsbegleitendes, zwei bis vier Jahre dauerndes pädagogisches, didaktisches und unterrichtspraktisches Diplomstudium, kombiniert mit einer Anstellung als Berufsfachschullehrperson.
Studium
Die Ausbildung für den Unterricht auf der Sekundarstufe II gliedert sich in zwei Teile: erstens in den fachwissenschaftlichen und zweitens in den berufsorientierten Teil.
Der berufsorientierte Teil, sprich das "Lehrdiplom für Maturitätsschulen", kann bereits während des Masters des fachwissenschaftlichen Studiums oder aber nach Abschluss desselben begonnen werden.
Informationen zum fachwissenschaftlichen Teil finden sich in den entsprechenden Studienrichtungen, zum Beispiel Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte oder Physik.
Der berufsorientierte Teil umfasst praktische sowie theoretische Ausbildungsmodule in den nachfolgend aufgeführten Fachgebieten:
- Erziehungswissenschaft bzw. Pädagogik
- Allgemeine Didaktik
- Fachdidaktik für das jeweilige Unterrichtsfach.
Das Studium an einer PH ist ein sehr praktisch-beruflich orientiertes. Die berufspraktische Ausbildung nimmt knapp ein Drittel des Studiums ein. In unterschiedlichen Situationen (z.B. Einführungs- und Fachpraktika oder Workshops) bieten sich den Studierenden Möglichkeiten, die im theoretischen Teil des Studiums erworbenen Kompetenzen in der Praxis umzusetzen. In Praxisseminaren, die parallel zu den Praktika stattfinden, lernen die Studierenden gesammelte Erfahrungen theoriegeleitet zu reflektieren. Betreut werden sie von Praxislehrpersonen und Dozierenden. Ein wichtiger Austausch findet auch in Diskussionsgruppen oder aber mit Tandempartnern statt.
«Freude am Umgang mit Jugendlichen zählt zu den Grundvoraussetzungen.»
Mehr dazuUnterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
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Anforderungen
Lehrpersonen der Sekundarstufe II sollen neben einer hohen Fachkompetenz auch über Sozial- und Selbstkompetenz verfügen. Sie sind belastbar, geduldig, bemühen sich um eine gute Beziehung zu den Lernenden. Sie können professionell mit Nähe und Distanz umgehen, verfügen über sehr gute kommunikative Fähigkeiten und können zwischen verschiedenen Rollen wechseln. Sie vermitteln, erklären, coachen, unterstützen, fördern, korrigieren, motivieren, trainieren, beurteilen, forschen, organisieren und gestalten.
Auslandaufenthalt
Wer an Maturitätsschulen eine Sprache unterrichten will, muss in der Regel einen mehrmonatigen Aufenthalt im entsprechenden Sprachgebiet verbringen, um sich einerseits mit der Sprache, und andererseits mit der Kultur und den Gepflogenheiten vertraut zu machen. Dieser Aufenthalt wird meistens schon während des Bachelor- oder Masterstudiums an der Universität absolviert.
Forschungsthemen
Die Forschung an Pädagogischen Hochschulen richtet ihren Fokus vorwiegend auf das Bildungswesen als komplexe gesellschaftliche Einrichtung. Dabei fliessen Ansätze und Wissen aus verschiedenen Disziplinen (Erziehungswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Ökonomie usw.) ein.
Thematisiert werden beispielsweise Fragen der Qualitätsevaluation von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, die gesellschaftliche Entwicklung des Lehrberufs, die Schule als öffentlicher Erziehungsraum, die Wirkungen interdisziplinären Unterrichtens oder die politischen Prozesse, in denen die Strukturen des Bildungssystems festgelegt werden.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Deutschschweiz
Lehrdiplome für Maturitätsschulen: Pädagogische Hochschulen
Pädagogische Hochschule PHBern
- Art Education mit Lehrbefähigung Sek II, Master
- Bildnerisches Gestalten, Lehrdiplom für Maturitätsschulen (Höheres Lehramt)
- Erweiterungsdiplom zum Lehrdiplom für Maturitätsschulen
- Erweiterungsdiplom für Maturitätsschulen mit integrierter berufspädagogischer Qualifikation
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen (Höheres Lehramt)
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen mit integrierter berufspädagogischer Qualifikation (Höheres Lehramt)
- Musik, Lehrdiplom für Maturitätsschulen (Höheres Lehramt)
- Pädagogik/Psychologie, Lehrdiplom für Maturitätsschulen (Höheres Lehramt)
- Wirtschafts und Recht, Lehrdiplom für Maturitätsschulen (Höheres Lehramt) / Handelslehrer/in
Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz PH FHNW
Pädagogische Hochschule Graubünden PH GR
Pädagogische Hochschule PH Luzern
Pädagogische Hochschule Thurgau PHTG
Lehrdiplome für Maturitätsschulen: Weitere Ausbildungsinstitutionen
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ
Hochschule Luzern HSLU
Departement Design & Kunst
Departement Musik
Universität Freiburg UNIFR
-
Lehrdiplom für Maturitätsschulen (LDM) für geisteswissenschaftliche Fächer
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen (LDM) in Naturwissenschaften
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen (LDM) für das Fach "Ethik, Religionen, Gemeinschaft (mit Lebenskunde)"
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen (LDM) in Wirtschaft und Recht
- Lehrdiplom für die Sekundarstufe I und für Maturitätsschulen, Kombiniertes Lehrdiplom KLD
Universität Luzern UNILU
Universität St. Gallen HSG
Universität Zürich UZH
Zürcher Fachhochschule ZFH
Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Lehrdiplome für Berufsfachschulen / Berufsmaturitätsschulen: Pädagogische Hochschulen
Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung EHB
- Allgemeinbildender Unterricht an Berufsfachschulen, Diplomstudium
- Berufskundlicher Unterricht an Berufsfachschulen, Diplomstudium
- Didaktisches Basismodul A für Lehrpersonen aller Berufsprofile, Zertifikatslehrgang
- Lehrpersonen an landwirtschaftlichen Berufsfachschulen, Zusatzausbildung für hauptberufliche Lehrtätigkeit an einer landwirtschaftlichen Berufsfachschule
- Lehrperson für den Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung (ZSP), Zusatzausbildung für Gymnasiallehrpersonen Sport oder diplomierte Sportlehrpersonen
- IKA-/ W&G-/ Sprachlehrpersonen im Hauptberuf
- Nebenberufliche Lehrpersonen an Berufsfachschulen, Zertifikatslehrgang
- ÜK-Leiter/in, Leiter/in in Lehrwerkstätten oder Ateliers, Berufsbildner/in in Betrieben im Hauptberuf
- Unterricht an Berufsmaturitätsschulen, Zusatzausbildung für Gymnasiallehrpersonen, Zertifikatsstudiengang
- Unterricht an Höheren Fachschulen, HF-Lehrperson im Hauptberuf
Pädagogische Hochschule Luzern / Akademie für Erwachsenenbildung
Pädagogische Hochschule PH Luzern
Pädagogische Hochschule St. Gallen PHSG
Pädagogische Hochschule Zürich PHZH
- Lehrdiplom Allgemeinbildender Unterricht an Berufsfachschulen (ABU) im Hauptberuf
- Lehrdiplom für Berufsfachschulen / Information, Kommunikation, Administration IKA (im Hauptberuf)
- Lehrdiplom für Berufsfachschulen / Information, Kommunikation, Administration IKA (im Nebenberuf)
- Lehrdiplom Berufskundlicher Unterricht an Berufsfachschulen (BK) im Hauptberuf
- Lehrdiplom Berufskundlicher Unterricht an Berufsfachschulen BK (im Nebenberuf)
- Lehrdiplom Berufsmaturität BM
- Lehrdiplom Berufsmaturität BM (Ergänzungsstudiengang)
- Lehrdiplom Berufsmaturität BM (Nachqualifikation)
- Lehrdiplom für Berufsfachschulen für Wirtschaft und Gesellschaft
Lehrdiplome für Berufsfachschulen / Berufsmaturitätsschulen: Weitere Ausbildungsinstitutionen
Französische Schweiz
Lehrdiplome für Maturitätsschulen: Pädagogische Hochschulen
Pädagogische Hochschule Bern-Jura-Neuenburg HEP-BEJUNE
Pädagogische Hochschule Waadt HEP Vaud
Pädagogische Hochschule Wallis HEP-VS
Lehrdiplome für Maturitätsschulen: Weitere Ausbildungsinstitutionen
Lehrdiplome für Berufsfachschulen / Berufsmaturitätsschulen
Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB
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Enseignant / Enseignante de culture générale (CG) de la formation professionnelle
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Enseignant / Enseignante de la maturité professionnelle
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Enseignant / Enseignante de branches professionnelles à titre principal dans les écoles professionnelles
- Enseignants / Enseignantes au gymnase (sec. II) - Formation complémentaire
- Enseignant / Enseignante en activité accessoire en école supérieure
- Enseignant / Enseignante d'éducation physique en formation professionnelle de base
- Enseignant / Enseignante en activité principale en école supérieure
- Enseignant/Enseignante d'éducation physique en formation professionnelle de base (CSP)
- Enseignant / Enseignante de branches professionnelles à titre accessoire dans les écoles professionnelles
Italienische Schweiz
Lehrdiplome für Maturitätsschulen
Lehrdiplome für Berufsfachschulen / Berufsmaturitätsschulen
Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB
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Allgemeinbildender Unterricht (ABU)
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Berufskundeunterricht (BKU)
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Unterricht an Berufsmaturitätsschulen (BMS)
- www.iuffp.swiss
Tätigkeitsfelder
Lehrpersonen für Sekundarstufe II arbeiten in den Bereichen Unterricht, Wissenschaft und Forschung. Alternativ sind sie in den Bereichen Medien, Information, öffentliche Dienste und Wirtschaft tätig.
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Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen: Berufsmöglichkeiten
Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten, den verschiedenen Laufbahnen, zum Arbeitsmarkt und zu den einzelnen Berufstätigkeiten mit Porträts -
Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen: Laufbahnbeispiele
Porträts von Berufsleuten mit Lehrdiplom zum Unterrichten an Mittel- und Berufsfachschulen. -
Studium - und dann?
Informationen zum Berufseinstieg für Hochschulabsolventinnen und -absolventen -
Arbeitsmarkt nach einem Hochschulstudium
Beschäftigungssituation der Neuabsolventinnen und Neuabsolventen (ein Jahr nach Studienabschluss).
Weiterbildung
Es bestehen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS-DAS-CAS, Universität Zürich UZH
- eLearning und Wissensmanagement, Institut für Kommunikation & Führung IKF
- Hochschuldidaktik, CAS, FHS St.Gallen
- Kulturmanagement, MAS, Universität Basel UNIBAS
- Schulleitung, CAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Supervision und Organisationsberatung (für Fachleute in Bildung und Personalentwicklung), MAS, Akademie für Erwachsenenbildung aeB Schweiz / Pädagogische Hochschule St. Gallen PHSG