Tätigkeitsfelder
Eine fundierte fachwissenschaftliche und pädagogisch-didaktische Ausbildung, soziale Kompetenz, Belastbarkeit und Optimismus sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Berufslaufbahn. Das Aufgabenspektrum von Lehrpersonen auf der Sekundarstufe II ist breit: Klassenunterricht, Bezugsperson sein für die Schüler/innen, Zusammenarbeit im Kollegium, mit Eltern und Schulbehörden, Weiterentwicklung der Unterrichtsmethoden, Organisation und Durchführung von Schulanlässen und Projektwochen, Betreuen von Maturarbeiten, schulinterne Aufgaben in der Bildungsplanung und Schulentwicklung sowie die eigene fachliche Weiterbildung.
Maturitätsschulen und weitere Schulen der Sekundarstufe II
Lehrkräfte für Maturitätsschulen können nicht nur an Gymnasien, sondern auch an Berufsfach- und Fachmaturitätsschulen, an Fach-, Informatik- und Wirtschaftsmittelschulen, Kaufmännischen Berufsfachschulen, Höheren Fachschulen oder in der Erwachsenenbildung unterrichten.
Voraussetzungen
Lehrpersonen an Mittelschulen und Gymnasien haben neben oder nach einem fachwissenschaftlichen Studium eine zusätzliche praktische und theoretische Ausbildung in Didaktik, Psychologie und Pädagogik abgeschlossen. Je nach Ausbildungsinstitution nennt sich dieser Abschluss "Höheres Lehramt", "Lehrdiplom Sekundarstufe II" oder "Master of Advanced Studies in Secondary and Higher Education (MAS SHE)". Neu gibt es den Titel "dipl. Lehrer/in für Maturitätsschulen", der gesamtschweizerisch anerkannt ist.
Die fachwissenschaftliche Ausbildung umfasst ein oder zwei Schulfächer, in denen die Lehrperson später unterrichtet. Gewählt werden können z.B. Sprachen oder natur- und sozialwissenschaftliche Fächer. Musik und Bildnerisches Gestalten sind so genannte Monofächer. Dafür werden spezifische Ausbildungen an einer Musikhochschule bzw. an einer Hochschule für Gestaltung benötigt. Der Umfang des späteren Unterrichtspensums hängt von der gewählten Fächerkombination ab.
Alternativen zum Unterrichten
Da Lehrpersonen an Mittelschulen in ihren Fächern einen wissenschaftlichen Abschluss vorweisen, stehen ihnen ebenso die Berufsmöglichkeiten ihrer Fachgebiete offen. Ihre pädagogisch-didaktischen Fähigkeiten lassen sich auch in anderen Bereichen einsetzen, z.B. im Bereich Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit.
Berufsfachschulen
Lehrpersonen an Berufsfachschulen unterrichten an kaufmännischen, gewerblich-industriellen, land- und forstwirtschaftlichen Berufsfachschulen sowie an solchen im Gesundheitsbereich. Grundsätzlich sind sie gesuchte Berufsleute und haben keine Schwierigkeiten bei der Stellensuche.
An Berufsfachschulen wird zwischen Lehrpersonen für Berufskunde und Lehrpersonen für Allgemeinbildung unterschieden.
Berufskundliche Fächer werden von Fachleuten des entsprechenden Berufs unterrichtet, die über einen hohen berufsfeldbezogenen Abschluss (Höhere Fachprüfung, Höhere Fachschule oder Fachhochschule) verfügen.
Fächer der allgemeinbildenden Richtung unterrichten Lehrpersonen mit einem universitären Hochschulabschluss. Der allgemein bildende Unterricht an Berufsfachschulen umfasst die Lernbereiche Sprache / Kommunikation und Gesellschaft. Alltagsnah und interdisziplinär werden darin Aspekte wie Arbeit und Ausbildung, Ethik, Identität und Sozialisation, Kultur, Ökologie, Geschichte und Politik, Recht, Technologie und Wirtschaft behandelt.
Voraussetzungen
Für alle Lehrpersonen an Berufsfachschulen gilt, dass sie eine Zusatzausbildung vorweisen müssen, die ihre Erstausbildung um pädagogisch-didaktische Kompetenzen ergänzt. Diese kann am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (ehb-swiss.ch) in Zollikofen/BE, an der PH Zürich, Abteilung Sekundarstufe II / Berufsbildung (phzh.ch) oder an der Pädagogischen Hochschule des Kantons St. Gallen (PHSG) absolviert werden.
Die anderen Pädagogischen Hochschulen, sowie die Universität Freiburg bieten in Zusammenarbeit mit dem EHB die Möglichkeit, das Lehrdiplom für Maturitätsschulen mit integrierter berufspädagogischer Qualifikation zu erwerben. Weitere Informationen finden sich auf den Websites der entsprechenden Ausbildungsinstitution (z.B. auf der Website der PHBern).
Oft ein Zweitberuf
Nicht selten ist Lehrperson für Berufsfachschulen ein Zweitberuf. Meist sind diese Lehrkräfte zunächst nebenamtlich an einer Berufsfachschule tätig und bilden sich mit dem Ausbau ihres Pensums entsprechend weiter. An fast allen Schulen für Berufs- und Fachmaturitätsausbildungen können auch Lehrpersonen mit einem Abschluss für die Sekundarstufe II unterrichten. Insbesondere gilt dies für Lehrpersonen für Wirtschaft und Recht an kaufmännischen Berufsfachschulen.
Weitere Berufsmöglichkeiten siehe auch unter:
Bildung und Unterricht
Berufe, Funktionen
Eine Auswahl von Berufen und Funktionen, in denen Mittelschullehrer/innen, Gymnasiallehrer/innen und Berufsfachschullehrer/innen arbeiten:
- Ausbildungsleiter/in (HFP)
- Berufsfachschullehrer/in für Allgemeinbildung
- Berufsfachschullehrer/in für Berufskunde
- Dozent/in (Fachhochschule)
- Dozent/in (Universität)
- Erziehungswissenschaftler/in
- Hochschulassistent/in
- Kulturvermittler/in im Museum
- Lehrer/in für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
- Lehrer/in für Maturitätsschulen
- Lehrsupervisor/in
- Lerntherapeut/in
- Mittelschullehrer/in Altphilologie
- Mittelschullehrer/in Biologie
- Mittelschullehrer/in Chemie
- Mittelschullehrer/in Deutsch
- Mittelschullehrer/in Englisch
- Mittelschullehrer/in Französisch
- Mittelschullehrer/in für Religionslehre
- Mittelschullehrer/in Geografie
- Mittelschullehrer/in Geschichte
- Mittelschullehrer/in Italienisch
- Mittelschullehrer/in Mathematik
- Mittelschullehrer/in Musik
- Mittelschullehrer/in Philosophie
- Mittelschullehrer/in Physik
- Mittelschullehrer/in Psychologie / Pädagogik
- Mittelschullehrer/in Russisch
- Mittelschullehrer/in Spanisch
- Mittelschullehrer/in für Wirtschaft und Recht
- Rektor/in (frühere Bezeichnung)
- Schulleiter/in
- Theaterpädagoge/-pädagogin FH (BA)
- Vermittler/in von Kunst und Design FH (BA/MA)
- Zeichnen- und Werklehrer/in