Zum Titel springen

Studienrichtung Theologie

Theologie ist eine Reflexionswissenschaft, die überlieferte Wahrheiten hinterfragt und allenfalls revidiert. Sie setzt sich kritisch mit der Geschichte und dem gegenwärtigen Verständnis des christlichen Glaubens auseinander.

Fachgebiet

Theologie
Theologie

Das Theologiestudium dient der wissenschaftlich differenzierten Darstellung und Reflexion der biblischen und theologischen Grundlagen des Christentums sowie seiner historischen und gegenwärtigen Gestaltungsformen in Kultur, Gesellschaft und Kirche. Dazu gehört die Beschäftigung mit der Bibel und den Glaubensinhalten, mit der Geschichte des Christentums, mit der Philosophie sowie mit der heutigen Lebenswelt und ihren ethischen Problemen. Fragen der Ökumene und des Dialogs mit anderen Religionen werden zunehmend wichtiger. Im Zentrum des Studiums steht die Frage nach Gott, daher auch der Name Theologie.

Theologie

Theologie

Im Unterschied zur (vergleichenden) Religionswissenschaft erforscht die Theologie den christlichen Glauben nicht nur aus der Perspektive eines neutralen Beobachters, sondern auch aus der Perspektive des Teilnehmers / der Teilnehmerin, der/die in der Gottes- und Wahrheitsfrage persönlich engagiert ist.

Theologie ist an den Schweizer Universitäten konfessionell gebunden und wird in den folgenden drei Konfessionen gelehrt und erforscht:

  • Evangelisch-reformierte Theologie (Basel, Bern, Genf, Lausanne, Zürich)
  • Römisch-katholische Theologie (Chur, Freiburg, Lugano, Luzern)
  • Christkatholische Theologie (Bern)

Studium

Wer Theologie studiert, liest viel, analysiert historische und biblische Quellen, beschäftigt sich mit den alten Sprachen Latein, Hebräisch und Griechisch, setzt sich mit Fragestellungen rund um den christlichen Glauben und zur Interaktion des Christentums mit anderen Religionen, zu Kirche und Gesellschaft auseinander.

Die verschiedenen Disziplinen spiegeln sich im Studium wider:

  • Biblisch-exegetische Fächer: Auslegung alt- und neutestamentlicher Texte in den jeweiligen Ursprungssprachen
  • Kirchen- und Theologiegeschichte: Christliche Verkündigung und christliches Leben durch die Jahrhunderte
  • Systematische Theologie: Christliche Traditionen und Positionen in Vergangenheit und Gegenwart (Hauptdisziplinen: Dogmatik und Ethik)
  • Praktische Theologie: Religiöse Handlungsfelder in der Gesellschaft und Kirche sowie die Religiosität des Einzelnen
  • Religions-, Ökumene- und Missionswissenschaft: Begegnung des Christentums mit anderen Kulturen und Religionen
S. A., Interreligiöse Studien im 9. Semester an der Universität Bern UNIBE.

«Das Studium ist auf Perspektivenwechsel ausgelegt.»

Mehr dazu

Anforderungen

Ein persönliches Bekenntnis ist zwar kein Muss für das Theologiestudium, doch die Bereitschaft, sich mit dem christlichen Glauben in vielfältiger Hinsicht auseinanderzusetzen, ist unerlässlich.

Wer Theologie studieren möchte, sollte ein vertieftes Interesse an grundlegenden Fragen des Glaubens, der Religion, der Philosophie und der Ethik mitbringen. Ebenso wichtig sind das Interesse und die Faszination an religiösen Texten, vor allem natürlich an der Bibel, und die Bereitschaft, diese auch in den alten Sprachen lesen zu lernen. Überdies stellen Lesen, Diskutieren und der Wille, sich persönlich einzubringen, unverzichtbare Bestandteile des Studiums dar.

Theologie ist ein interdisziplinäres Studienfach mit Anknüpfungspunkten zu verschiedenen anderen Wissenschaften. Die Studierenden müssen daher bereit sein, sich auch die Grundlagen anderer Wissenschaften zugänglich zu machen, andere Sichtweisen einzunehmen und zu akzeptieren.

Sprachen

Für Theologie im Vollstudium müssen Sprachkenntnisse in Latein, Griechisch und Hebräisch nachgewiesen bzw. während des Studiums erworben werden. An den meisten Universitäten ist der Spracherwerb Bestandteil des Theologiestudiums. Wer die nötigen Sprachkenntnisse bereits im Gymnasium erworben hat, kann sich je nach Universität und Sprache die entsprechenden Kenntnisse anrechnen lassen.

Forschungsthemen

Beispiele für theologische Forschungsthemen sind:

  • Wirkungsgeschichte des Neuen Testaments im Blick auf interreligiöse Beziehungen, Religion und Gewalt
  • Religionskonflikte
  • Urbane Diakonie
  • Digital Religion(s)

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Studiengänge

Evangelisch-reformierte Theologie


Römisch-katholische Theologie


Christkatholische Theologie


Interdisziplinäre Studiengänge

Tätigkeitsfelder

Theologinnen und Theologen arbeiteten nach wie vor am häufigsten im Kirchlichen Dienst. Daneben sind die Tätigkeitsfelder Hochschulen, Soziale Dienste, Bildungswesen sowie Verbände und Organisationen wichtig.

Weiterbildung

Pfarramt

Wer in der Kirche als Pfarrer/in oder als Priester, Pastoralassistentin oder Diakon tätig sein will, muss nach dem Masterabschluss in Theologie ein einjähriges Lernvikariat (evangelisch-reformierten Kirche und christkatholische Kirche) bzw. ein Pastoraljahr am bistumseigenen Priesterseminar oder das zweijährige Nachdiplomstudium "Berufseinführung" (römisch-katholische Kirche) absolvieren.

Alternativen

Neben dem Pfarramt sind verschiedene Weiterbildungen möglich. Einige Beispiele:

Quereinstieg in den Pfarrberuf

Die Landeskirchen bieten verschiedene Programme an, die einen Quereinstieg in den Pfarrberuf ermöglichen.

Evangelisch-Reformierte Kirche

Es existieren zwei Quereinstiegsprogramme, die als Zusatzstudiengänge für Hochschul-absolventinnen und -absolventen konzipiert sind.

Das Ausbildungskonkordat der evangelisch-reformierten Kirchen (Deutschschweiz und Tessin, ohne Bern-Jura-Solothurn) sowie die beiden theologischen Fakultäten Basel und Zürich organisieren das Programm "Quest". Weitere Informationen: bildungkirche.ch

Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn führen zusammen mit der Theologischen Fakultät der Universität Bern das Programm "ITHAKA" durch. Weitere Informationen: kopta.unibe.ch

Römisch-katholische Kirche

Die Theologische Hochschule Chur sowie die Universitäten Freiburg und Luzern bieten in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Bistum auch nicht-akademische Programme an. Diese Programme nennen sich je nach Bistum und Universität "Kirchliches Diplom", "Theologisches Abschlusszeugnis" oder "Bischöfliches Sonderprogramm" bzw. "theologisches Spezialcurriculum". Darauf aufbauend ist eine Weiterbildung als Priester, Diakon oder Pastoralassistent/in möglich. Weitere Informationen: chance-kirchenberufe.ch



berufsberatung.ch