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Studienrichtung Sonderpädagogik (Heilpädagogische Früherziehung, Schulische Heilpädagogik)

Die Sonderpädagogik widmet sich der Entwicklung von Menschen mit besonderem Bildungsbedarf oder einer Behinderung. Das können Kinder im Vorschul- und Schulalter oder Jugendliche und junge Erwachsene in Ausbildung sein.

Fachgebiet

Sonderpädagogik

Sonderpädagogik
Sonderpädagogik. © akira_photo - stock.adobe.com

Der Begriff Sonderpädagogik wird für die Bezeichnung der Studiengänge gebraucht sowie für die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Umständen, der Förderung, der Bildung und der Integration von Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen in Schule, Beruf und Gesellschaft befasst. In Berufsbezeichnungen werden meistens die Begriffe Heilpädagogik oder heilpädagogisch verwendet.

Sonderpädagogik

Sonderpädagogik. © akira_photo - stock.adobe.com

Die Sonderpädagogik ist an der Schnittstelle zwischen Erziehungswissenschaften, Medizin und Psychologie angesiedelt. Im Fokus steht die Sicherstellung einer bedürfnisgerechten sowie individuumsorientierten Bildung und Erziehung für Menschen mit besonderem Bildungsbedarf oder einer Behinderung. Ziele der Bildung und Erziehung sind eine optimale Persönlichkeitsentwicklung, Autonomie sowie soziale Integration und Partizipation.

Heilpädagogische Früherziehung

Die Heilpädagogische Früherziehung befasst sich mit der Abklärung, präventiver und erzieherischer Förderung und Unterstützung von Kindern mit Behinderungen sowie Entwicklungsverzögerungen oder -einschränkungen ab Geburt bis maximal zwei Jahre nach Schuleintritt. Die Arbeit der Heilpädagogischen Früherziehung findet meist im privaten Umfeld statt, teilweise auch in spezialisierten Institutionen.

Schulische Heilpädagogik

Gegenstand der Schulischen Heilpädagogik sind der Unterricht, die Förderung und die Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf infolge einer Behinderung oder Verhaltensauffälligkeiten in Regelschulen und heilpädagogischen Schulen. Dazu gehört auch das Erfassen des Förderbedarfs sowie der Stärken der Kinder. Darauf abgestützt werden Förderpläne entwickelt und umgesetzt.

Studium

Studiengänge in Sonderpädagogik mit Vertiefung Heilpädagogische Früherziehung oder Schulische Heilpädagogik werden nur auf Masterstufe angeboten. Einzig die Universität Freiburg bietet Sonderpädagogik als Nebenfach auf Bachelorstufe an.

Im Vordergrund der Masterstudiengänge in Sonderpädagogik stehen der Praxisbezug und die anwendungsorientierte Forschung. Sie beinhalten Module aus den verschiedenen Fachbereichen der Sonderpädagogik (Lernen, geistige Entwicklung, motorische Beeinträchtigungen, Inklusion usw.). Weitere Bestandteile des Studiums sind die berufspraktische Ausbildung und das wissenschaftliche Arbeiten. Die Ausbildung wird durch Lehrveranstaltungen aus verwandten Disziplinen (z.B. Erziehungswissenschaften, Psychologie, Soziologie) ergänzt. Verschiedene Praktika sind integrale Bestandteile des Studiums.

Innerhalb der Vertiefung in Schulischer Heilpädagogik können an manchen Hochschulen verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden, wie beispielsweise Beeinträchtigungen im Lernen und Verhalten oder in der kognitiven Entwicklung, Pädagogik für Sehbehinderte und Blinde, Pädagogik für Körper- und Mehrfachbehinderte oder Pädagogik bei Schulschwierigkeiten.

Die Masterabschlüsse in Sonderpädagogik mit Vertiefung Heilpädagogische Früherziehung oder Schulische Heilpädagogik sind von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK anerkannt. Nur diese beiden Abschlüsse qualifizieren für die Unterrichtstätigkeit.

M.D., Heilpädagogische Früherziehung im Master an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik HfH Zürich.

«Die Familienorientierung im Studium finde ich sehr wertvoll und wichtig.»

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Anforderungen

Das Studium der Sonderpädagogik erfordert Kreativität, Humor, Geduld und Einfühlungsvermögen sowie eine gute Beobachtungs- und Analysefähigkeit.

Voraussetzung für die Zulassung zu einem Masterstudium in Sonderpädagogik ist ein von der EDK anerkanntes Lehrdiplom oder ein Bachelorabschluss in Logopädie, Psychomotoriktherapie oder einer anderen verwandten Studienrichtung. Die Hochschulen können zudem vorgängige Berufserfahrung verlangen.

Forschungsthemen

Beispiele für Themen der sonderpädagogische Forschung sind:

  • Digitale Teilhabe von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten Freundschaften
  • Schulwechsel bei Lernenden mit einer geistigen Behinderung - zwischen Integration und Separation
  • Teilhabe in der Kindertagesstätte: Inklusion aus Sicht der Fachpersonen Kinderbetreuung
  • Broader Autism Phenotype [BAP] : A pilot study to differentiate ASD siblings’ adjustment in simplex and multiplex families

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Studiengänge

Pädagogische Hochschulen

Pädagogische Hochschule PHBern

Pädagogische Hochschule der Kantone Bern, Jura und Neuenburg HEP-BEJUNE

Pädagogische Hochschule Graubünden PHGR

Pädagogische Hochschule Luzern PH Luzern

Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz PH FHNW

Pädagogische Hochschule St. Gallen PHSG

Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Südschweiz SUPSI-DFA

Pädagogische Hochschule Wallis PH-VS


Universitäre Hochschulen

Tätigkeitsfelder

Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen unterstützen Personen mit besonderen Bedürfnissen in den Tätigkeitsfeldern Schule, Gesundheitswesen und öffentliche Dienste.



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