Fachgebiet

Pflege, © canstockphoto
Die Pflege ist eine angewandte Wissenschaft: Die zu erforschenden Themen stehen in direkter Verbindung mit Patientinnen und Patienten, die Forschungsergebnisse werden oftmals fast eins zu eins in der Praxis umgesetzt. Dabei steht der Mensch mit seinen gesundheitlichen, psychischen und sozialen Bedürfnissen und Ansprüchen im Zentrum. Sie beschäftigt sich mit Techniken, Methoden und Prozessen, mit denen Menschen aller Altersstufen professionell gepflegt werden und im Umgang mit Krankheiten und gesundheitlichen Einschränkungen unterstützt werden können. Zudem setzt sie sich mit Methoden der Qualitätssicherung, Evaluierung von Pflegeleistungen und Entwicklung von Optimierungsmassnahmen auseinander mit dem Ziel, die Pflege kontinuierlich zu verbessern.
Studium
Das Bachelorstudium vermittelt Grundlagen in Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie und medizinischer Therapie, Soziologie, Recht, Ethik, Englisch, evidenzbasierender Intervention, Forschungsmethoden, beschreibender Statistik, Prävention und Gesundheitsförderung und weiteren Themen. Praxisinhalte sind Pflegeanamnesen, Pflegeprozesse, Pflegemethoden, Pflegetechniken (Injektionen, Infusionen, Verbände etc.), die Bewältigung von Schmerzen, der Umgang und das Leben mit Atemnot oder mit psychischer Krankheit, Clinical Assessments usw. Theoretisches Fachwissen an der Fachhochschule wechselt sich ab mit mehrwöchigen Praktika in verschiedenen Arbeitsbereichen der Pflege. Das Studium dauert Vollzeit je nach Vorbildung 2 - 4 Jahre.
Das Masterstudium vertieft und erweitert die fachlichen und methodischen Kompetenzen und bereitet damit auf die Rolle der Pflegeexpertin oder des Pflegeexperten (Advanced Practice Nurse APN) vor. Je nach Studiengang erfolgt die weitere fachliche Vertiefung z.B. in Gesundheitsförderung und Prävention, in der spezialisierten Versorgung von chronischen Gesundheitsproblemen in unterschiedlichen Lebensphasen, in der Akutversorgung mit Fokus auf die Verbesserung der Patientensicherheit und Betreuungsqualität, in familienzentrierter Pflege, in Patienten- und Angehörigenedukation.
«Im Studium lernt man viele Methoden und Techniken – aber auch Kommunikation ist sehr wichtig.»
Mehr dazuAnforderungen
Studierende der Pflege sollten Freude an der Arbeit mit und am Menschen mitbringen und sich für gesundheitliche Fragestellungen und deren Lösungen interessieren. Von Vorteil ist auch ein gutes Vorwissen in naturwissenschaftlichen Fächern und gute Englischkenntnisse, da ein Teil der Fachliteratur in Englisch verfasst ist. Für den praktischen Teil der Ausbildung sowie auch später im Beruf sind hohe Sozial- und Kommunikationskompetenzen, Teamfähigkeit und die Freude an interdisziplinärer Zusammenarbeit unabdingbar. Zudem sollten sie über ein hohes Mass an Verantwortungsgefühl, Leistungsbereitschaft und Selbstreflexionsfähigkeiten verfügen. Die tägliche Konfrontation mit zum Teil schwer erkrankten Menschen erfordert zudem ein hohes Mass an psychischer Belastbarkeit.
Zusätzliche Anforderungen
Kandidatinnen und Kandidaten ohne Vorbildung im Gesundheitsbereich absolvieren vor Studienbeginn während 2 – 12 Monaten ein häufig strukturiertes Praktikum.
An den meisten Fachhochschulen absolvieren die Kandidatinnen und Kandidaten eine kostenpflichtige Eignungsabklärung. Über die definitive Zulassung zum Studium entscheiden die dabei erzielten Resultate.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Fachhochschulen
Berner Fachhochschule BFH
Departement Gesundheit
Fachhochschule Ostschweiz FHO
Hochschule für Angewandte Wissenschaften St.Gallen FHS
Fachhochschule Südschweiz SUPSI
Departement für Betriebsökonomie, Gesundheit und Soziale Arbeit
Fachhochschule Westschweiz HES-SO
Haute école Arc > HE-Arc Santé
HES-SO Freiburg > Hochschule für Gesundheit HEdS-FR
HES-SO Genève > Haute école de santé HEdS-GE
HES-SO Valais-Wallis > Hochschule für Gesundheit
Haute école de santé Vaud HESAV
Institut et haute école de la santé - La Source
HES-SO Master
Zürcher Fachhochschule ZFH
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Kalaidos Fachhochschule FH KAL
Careum Hochschule Gesundheit
Universitäre Hochschulen
Tätigkeitsfelder
Pflegefachleute FH übernehmen anspruchsvolle praktische Aufgaben sowie Führungs-verantwortung in diversen Fachbereichen der Pflege. Sie entwickeln Pflegemassnahmen, neue Konzepte und Methoden, beteiligen sich an der Qualitätssicherung und an Forschungsprojekten.
- Berufsbeschreibung Pflegefachmann/-frau FH
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Studium - und dann?
Informationen zum Berufseinstieg für Hochschulabsolventinnen und -absolventen.
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Akut- und Notfallsituationen, CAS, Berner Fachhochschule BFH
- Family Health Care, CAS, Kalaidos Fachhochschule FH KAL
- Gerontologische Pflege, DAS, Zürcher Fachhochschule ZFH
- Lebensweltorientierte Demenzpflege, CAS, Fachhochschule Ostschweiz FHO
- Palliative Care, MAS, Fachhochschule Ostschweiz FHO
- Pflege, Qualität und Beratung, CAS, Fachhochschule Westschweiz HES-SO