Fachgebiet

Maschineningenieurwissenschaften, © HSR & Rolls-Royce plc
Maschineningenieurwissenschaften beschäftigen sich mit der Neu- und Weiterentwicklung von Maschinen aller Art. Die Bandbreite der Produkte, mit denen sie sich beschäftigen, ist gross und reicht vom winzigen Mikroroboter für die Medizin bis zum ausgewachsenen Schaufelradbagger, vom einfachen Rasierapparat bis zur komplexen Produktionsanlage.
Die Maschineningenieurwissenschaften basieren auf den Fächern Mathematik, Physik, Informatik und Chemie sowie auf ingenieurspezifischen Grundlagen und Verfahren. Sie sind interdisziplinär ausgerichtet und es gibt viele Schnittstellen und Gemeinsamkeiten mit anderen Ingenieurwissenschaften wie beispielsweise der Elektrotechnik, Informatik oder Materialwissenschaft.
Die zahlreichen Vertiefungsmöglichkeiten widerspiegeln die inhaltliche Vielfalt des Fachs: Klassische Gebiete der Maschineningenieurwissenschaften sind zum Beispiel Maschinen- und Anlagenbau, Robotik, Automatisierungstechnik, Medizintechnik, Mikrotechnik, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Fördertechnik und Verfahrenstechnik.
Studium
An der ETH Zürich und der EPF Lausanne wird viel Wert auf die theoretischen Grundlagen gelegt. Im ersten Jahr dominieren Fächer wie Analysis, lineare Algebra, Physik, Informatik, Mechanik und Chemie. Mit Fortschreiten des Studiums nimmt der Anteil der ingenieurspezifischen Fächer zu. Dazu gehören beispielsweise Regelungstechnik, Thermo- und Fluiddynamik, Elektrotechnik, Konstruktionslehre und Werkstoffkunde. Ab dem fünften Semester können eigene Schwerpunkte nach Interessen gewählt werden. Im Masterstudium kann man sich weiter im Fachgebiet spezialisieren, z.B. in Verfahrenstechnik, Robotik, Mikro- und Nanotechnik oder biomedizinischer Technik. Unterrichtsformen sind Vorlesungen, Übungen, Laborpraktika und Projektarbeiten.
Die Fachhochschulen vermitteln ebenfalls grundlegende theoretische Fächer, legen aber grösseren Wert auf den Praxisbezug ihrer Studieninhalte. Neben Vorlesungen, Übungen und Laborpraktika kommen meistens bereits ab dem ersten Studiensemester Projektarbeiten dazu. Die Fachhochschulen FH unterscheiden sich voneinander vor allem im Angebot der Vertiefungsrichtungen wie z.B. Produktentwicklung, Kunststofftechnik, Produktionstechnik, Verfahrenstechnik oder System- und Automatisierungstechnik.
Der FH-Masterstudiengang (MSc in Engineering) wird in Kooperation aller FH durchgeführt und lässt sich stark an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die weiterbildenden Lehrgänge an der ETH Zürich und an der EPF Lausanne stehen den Absolventinnen und Absolventen des FH-Masterstudiengangs ebenfalls offen.
«Man lernt, rational und strukturiert an eine Problemstellung heranzugehen.»
Mehr dazuAnforderungen
Grundvoraussetzungen sind analytisches und strukturiertes Denken, Kreativität, Forschergeist und Innovationsfreude sowie ein grundlegendes Interesse an naturwissenschaftlich-mathematischen Zusammenhängen. Ebenso wichtig sind Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, sich in einem fortwährenden Lernprozess mit neuen Technologien, Werkstoffen und Verfahren zu befassen. Da viele Masterstudiengänge ausschliesslich auf Englisch geführt werden, sind zudem sehr gute Englischkenntnisse erforderlich.
Im Beruf ist Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick gefragt, gute Sprachkenntnisse, Teamfähigkeit und die soziale Kompetenz, sich in einem zunehmend globalisierten Umfeld zu bewegen.
Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick
Forschungsthemen
Forschungsthemen im Bereich der Maschineningenieurwissenschaften sind z.B.:
- Entwicklung von intelligenten Robotern beispielsweise für die Medizin oder Produktion
- Entwicklung von autonom fahrenden Fahrzeugen
- Nutzung von Additive Manufacturing für die Entwicklung von Prototypen und Bauteilen
- Entwicklung von ressourcenschonenden industriellen Produktionstechniken
- Weiterentwicklung von technischen Unterstützungssystemen für körperlich beeinträchtigte Menschen
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Fachhochschulen
Berner Fachhochschule BFH
Departement Technik und Informatik TI
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Hochschule für Technik
Fachhochschule Südschweiz SUPSI
Dipartimento tecnologie innovative DTI
Fachhochschule Westschweiz HES-SO
Hochschule Luzern HSLU
Departement Technik & Architektur
OST Ostschweizer Fachhochschule
Campus Rapperswil-Jona
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Universitäre Hochschulen
Interdisziplinäre Studiengänge
Tätigkeitsfelder
Maschineningenieure und Maschineningenieurinnen arbeiten vorwiegend in den Bereichen private Dienstleistungen, Industrie sowie Forschung und Lehre.
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Maschineningenieurwissenschaften: Berufsmöglichkeiten
Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten, den verschiedenen Laufbahnen, zum Arbeitsmarkt und zu den einzelnen Berufstätigkeiten mit Porträts -
Maschineningenieurwissenschaften: Laufbahnbeispiele
Porträts von Berufsleuten mit Abschluss in Maschineningenieurwissenschaften
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Studium - und dann?
Informationen zum Berufseinstieg für Hochschulabsolventinnen und -absolventen -
Arbeitsmarkt nach einem Hochschulstudium
Beschäftigungssituation der Neuabsolventinnen und Neuabsolventen (ein Jahr nach Studienabschluss)
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an. Einige Beispiele:
- Automation / Robotik, CAS, OST Ostschweizer Fachhochschule
- EPFL EMBA, MAS, Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne EPFL
- Industrie 4.0 – von der Idee zur Umsetzung, CAS, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
- Kunststofftechnik, MAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Management, Technology and Economics, MAS, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETH Zürich