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Fachgebiet

Biomedizinische Wissenschaften und Technologie
Forschende aus den Biomedizinischen Wissenschaften und der Medical Biology (der Medizinischen Biologie) bearbeiten Fragestellungen der Medizin mit Methoden aus Gentechnik, Molekular-, Mikro- und Zellbiologie. Die Erkenntnisse zu den molekularen Vorgängen in Zellen und Organismen sind die Voraussetzung, um komplexe Krankheiten wie Covid-19, Krebs, Diabetes oder Immunschwächen zu erforschen sowie therapeutische und präventive Behandlungen zu entwickeln.
Wissenschaftler/innen aus der Biomedizinischen Technologie oder dem Biomedical Engineering wenden ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse im medizinischen Bereich an und entwickeln Geräte aller Art zur Unterstützung von Arzt/Ärztin und Patient/in: Dazu gehören beispielsweise Hör- oder Glukosemessgeräte, Mikroskope, Roboter für chirurgische Eingriffe oder zur Wiederherstellung von Bewegungsabläufen in der Rehabilitation sowie zur Erhöhung der Mobilität von Behinderten.
Alternativen zu Tierversuchen
Für einige Versuche müssen in der biomedizinischen Forschung nach wie vor Tiermodelle eingesetzt werden. Die Haltung und Nutzung der Tiere erfolgt nach strengen Bestimmungen. Daneben werden so genannte 3R-Methoden mit Zellen, Geweben und Computersimulationen verwendet, welche Tierversuche ersetzen, reduzieren oder verfeinern (replace, reduce, refine).
Studium
Die Studiengänge im Bereich der Biomedizinischen Wissenschaften und Technologie vermitteln interdisziplinäres Wissen von den Grundlagen des menschlichen Organismus bis hin zur molekularen Ebene unter Einbezug neuester technologischer Ansätze. Sie eignen sich für alle, die sich für den menschlichen Organismus in Gesundheit und Krankheit interessieren, aber nicht praktizierende Ärztin oder Mediziner am Krankenbett werden wollen.
Je nach gewähltem Studienprogramm liegen die Schwerpunkte auf humanmedizinischen, biologischen oder ingenieurwissenschaftlichen Fächern. So stehen bei den Biomedical Sciences beispielsweise Veranstaltungen wie Tumorbiologie, Molekularbiologie der Entzündung, Systembiologie der Organerkrankung oder angewandte Forschungsmethodik auf dem Programm. Bei der Biomedizinischen Technologie sind es Veranstaltungen wie Technische Mechanik, Materialwissenschaften und Biomaterialien, Biomechanik der Gewebe, Programmierung von Mikrocontrollern oder technische Produktgestaltung.
«Wir erwerben breites Wissen in Physiologie und Pathophysiologie und erlernen die biochemischen Prozesse dahinter.»
Mehr dazuAnforderungen
Die interdisziplinäre Ausrichtung der Studiengänge verlangt ein breites Interesse an Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik, Informatik und Technik. Ebenso erfordert das Studieren ein hohes Mass an Engagement, Eigenständigkeit und Disziplin. Auch die Fähigkeit zu vernetztem Denken, Neugierde und ein offener Blick auf die Welt sind gefragt. Biomedizinische Wissenschaften sind forschungs- und zukunftsorientiert. Wer einen solchen Studiengang wählt, sollte deshalb Freude haben am Umgang mit neuen, komplexen Technologien sowie Ausdauer mitbringen für die Forschungsarbeit im Labor und die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte.
Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick.
Doktorat
Wer eine Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.
Forschungsthemen
Die biomedizinischen Forschungsgebiete sind breit gefächert, die Forschungsgruppen interdisziplinär.
Im Zentrum der biomedizinischen Forschung stehen Fragen nach der molekularen Organisation lebender Organismen, nach Steuermechanismen von Zellvorgängen sowie den allgemeinen Prinzipien, die komplexen biologischen Systemen zugrunde liegen. Die Ergebnisse können die Grundlage liefern für neue Diagnose-Methoden und Medikamente und wecken Hoffnung auf eine individualisierte Medizin.
Beispiele für biomedizinische Forschungsthemen:
- Transport von Krebsmedikamenten direkt ins Zellinnere durch virus-ähnliche Nanoteilchen
- Robotic Platforms with intuitive control for minimally invasive surgical procedures
- Molekulare Prozesse bei der Entstehung von Krebs, Diabetes, Hirn- oder Entzündungskrankheiten
- Rapide diagnostic techniques for identification of antibiotic resistance and evaluation of novel antibiotic resistance molecules
- Genetic Basis of Eye Diseases
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Fachhochschulen
Berner Fachhochschule BFH
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Universitäre Hochschulen
Tätigkeitsfelder
Fachleute für interdisziplinäre Wissenschaften in Medizin, Natur und Technik arbeiten in den Bereichen Gesundheit, Industrie, Wissenschaft und Forschung.
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Biomedizinische Wissenschaften und Technologie, Life Sciences, Medizintechnik, Neurowissenschaften
Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten, den verschiedenen Laufbahnen, zum Arbeitsmarkt und zu den einzelnen Berufstätigkeiten mit Porträts -
Biomedizinische Wissenschaften und Technologie: Laufbahnbeispiele.
Porträts von Berufsleuten mit Abschluss in Biomedizinischen Wissenschaften und Technologie. -
Studium - und dann?
Informationen zum Berufseinstieg für Hochschulabsolventinnen und -absolventen -
Arbeitsmarkt nach einem Hochschulstudium
Beschäftigungssituation der Neuabsolventinnen und Neuabsolventen (ein Jahr nach Studienabschluss).
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele: