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Fachgebiet

Biomedizinische Wissenschaften und Technologie
Die Biomedizinischen Wissenschaften und die Medizinische Biologie untersuchen mit Methoden der Molekular- und Zellbiologie Fragen der Medizin. Das Wissen über die molekularen Vorgänge in Zellen und Organismen wird vorausgesetzt für die Erforschung von komplexen Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Immunschwächen und die Entwicklung von therapeutischen und präventiven Behandlungen.
Die Biomedizinische Technologie (Biomedical Engineering) wendet ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse im medizinischen Bereich an und entwickelt Geräte aller Art zur Unterstützung von Arzt/Ärztin und Patient/in: Dazu gehören beispielsweise Hör- oder Glukosemessgeräte, Mikroskope, Roboter für chirurgische Eingriffe oder zur Wiederherstellung von Bewegungsabläufen in der Rehabilitation sowie zur Erhöhung der Mobilität von Behinderten.
Studium
Die Studiengänge im Bereich der Biomedizinischen Wissenschaften und Technologie vermitteln interdisziplinäres Wissen von den Grundlagen des menschlichen Organismus bis hin zur molekularen Ebene unter Einbezug neuester technologischer Ansätze. Sie eignen sich für alle, die sich für den menschlichen Organismus in Gesundheit und Krankheit interessieren, aber nicht praktizierende Ärztin oder Mediziner am Krankenbett werden wollen.
Je nach gewähltem Studienprogramm liegen die Schwerpunkte auf humanmedizinischen, biologischen oder ingenieurwissenschaftlichen Fächern. So stehen bei den Biomedical Sciences beispielsweise Veranstaltungen wie Tumorbiologie, Molekularbiologie der Entzündung, Systembiologie der Organerkrankung oder angewandte Forschungsmethodik auf dem Programm. Bei der Biomedizinischen Technologie sind es Veranstaltungen wie Technische Mechanik, Materialwissenschaften und Biomaterialien, Biomechanik der Gewebe, Programmierung von Mikrocontrollern oder technische Produktgestaltung.
«Hier kann ich mein Interesse für Medizin mit meinen technischen Kenntnissen aus einem Maschinentechnik-Studium verbinden.»
Mehr dazuAnforderungen
Die interdisziplinäre Ausrichtung der Studiengänge verlangt ein breites Interesse an Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik, Informatik und Technik. Ebenso erfordert das Studieren ein hohes Mass an Engagement, Eigenständigkeit und Disziplin. Auch die Fähigkeit zu vernetztem Denken, Neugierde und ein offener Blick auf die Welt sind gefragt. Biomedizinische Wissenschaften sind forschungs- und zukunftsorientiert. Wer einen solchen Studiengang wählt, sollte deshalb Freude haben am Umgang mit neuen, komplexen Technologien sowie Ausdauer für die Forschung und die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte mitbringen.
Streng kontrollierte Tierversuche
Neben Versuchen an Zellen und Geweben sowie Computersimulationen müssen in der biomedizinischen Forschung nach wie vor Tiermodelle eingesetzt werden. Der fachkundige, respekt- und verantwortungsvolle Umgang mit Labortieren ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung von jungen Forschenden. Die Haltung und Nutzung der Tiere erfolgt nach strengen Bestimmungen.
Doktorat
Wer eine Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.
Forschungsthemen
Die biomedizinischen Forschungsgebiete sind breit gefächert, die Forschungsgruppen interdisziplinär.
Im Zentrum der biomedizinischen Forschung stehen Fragen nach der molekularen Organisation lebender Organismen, nach Steuermechanismen von Zellvorgängen sowie den allgemeinen Prinzipien, die komplexen biologischen Systemen zugrunde liegen. So untersuchen Forschende zum Beispiel die molekularen Prozesse, die bei der Entstehung von Krebs, Diabetes, Hirn- oder Entzündungskrankheiten eine wichtige Rolle spielen. Oder sie versuchen zu verstehen, wie höhere Organismen mit komplexen Organen auf Krankheit, Stress und Umwelteinflüsse reagieren. Die Ergebnisse können die Grundlage liefern für neue Diagnose-Methoden und Medikamente und wecken Hoffnung auf eine individualisierte Medizin.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Fachhochschulen
Universitäre Hochschulen
Tätigkeitsfelder
Fachleute für interdisziplinäre Wissenschaften in Medizin, Natur und Technik arbeiten in den Bereichen Gesundheit, Industrie, Wissenschaft und Forschung.
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Interdisziplinäre Naturwissenschaften, Nanowissenschaften, Biomedizinische Wissenschaften und Technologie, Neurowissenschaften
Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten, den verschiedenen Laufbahnen, zum Arbeitsmarkt und zu den einzelnen Berufstätigkeiten mit Porträts -
Studium - und dann?
Informationen zum Berufseinstieg für Hochschulabsolventinnen und -absolventen
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Angewandte Statistik, DAS-CAS, ETH Zürich
- Applied Ethics, CAS-DAS-MAS, Universität Zürich UZH
- Clinical Trial Practice and Management, DAS, Universität Basel UNIBAS
- Management of Biotech, Medtech & Pharma Ventures, CAS, EPF Lausanne
- Wissenschaftsjournalismus, CAS, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule