Fachgebiet

Musikwissenschaft
In der Musikwissenschaft sind nicht nur das Analysieren musikalischer Werke und die Musikgeschichte von Interesse. Es werden auch ästhetische, soziologische und psychologische Zusammenhänge von Musik und ihrer Geschichte (seit dem frühen Mittelalter) untersucht. Musikwissenschaft fragt nach dem "wie" und "warum" von Musik, nach allem, was mit Klängen zusammenhängt und mit den Menschen, die diese Klänge erzeugen oder hören.
Musikwissenschaftler/innen beschäftigen sich unter anderem mit kulturwissenschaftlichen Fragestellungen wie: Wer war Beethovens "unsterbliche Geliebte"? Was haben Gesänge von Fussballfans mit der Oper zu tun? Und wodurch wird eine Melodie "schön"?
Studium
Die Studierenden werden während der ersten Semester mit dem "Handwerk" der musikwissenschaftlichen Arbeit vertraut gemacht (Harmonielehre, Kontrapunkt, Partiturkunde, Notationskunde etc.). Es werden Techniken der musikalischen Analyse eingeübt und historische Zusammenhänge vermittelt. Wie in jedem universitären Studium sind zudem alte und neue Texte zu lesen, denn aus den Noten allein lässt sich die Frage nach den Hintergründen von Musik nicht beantworten. Wer diese Grundlagen mit dem Abschluss Bachelor erworben hat, kann bis zum Master verstärkt individuelle Schwerpunkte setzen, beispielsweise in Ästhetik, Populären Musikformen oder Musikgeschichte.
In Genf besteht mit dem Bachelorstudiengang Musique et Musicologie die Möglichkeit, ein praktisches Musikstudium mit Musikwissenschaft zu kombinieren.
«Wir erforschen den Kontext eines Werkes»
Mehr dazuAnforderungen
Das Studium erfordert musikalische und musiktheoretische Grundkenntnisse (inklusive Harmonielehre) sowie die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit Notentexten auf Maturitätsniveau (Musik als Schwerpunkt- oder Grundlagenfach). Musikalische Erfahrung, musiktheoretische Kenntnisse und eine musikalisch-praktische Ausbildung sind ebenfalls von Vorteil. Fehlende Grundlagen können in ergänzenden Kursen nachgeholt werden.
Lateinobligatorium
Obligatorisch ist Latein nur noch an der Universität Zürich (Haupt- und Nebenfach). Wer keine Lateinmaturität besitzt, kann die fehlenden Kenntnisse vor Studienbeginn oder im Laufe des Bachelorstudiums nachholen, was unter Umständen eine Verlängerung des Studiums von einem halben bis ganzen Jahr bedingen kann. Bei einer Schwerpunktsetzung im Bereich der Musikgeschichte vor 1600 oder im Bereich geistlicher Vokalmusik sind Lateinkenntnisse von Vorteil; es wird empfohlen, die entsprechenden Kenntnisse mit Lateinkursen an der Universität zu erwerben.
Forschungsthemen
Die Hochschulen setzen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte. Aktuelle Themen sind z.B.: Wie gestaltet sich der Musikunterricht an den Gymnasien? In welchen programmatischen Kontext lässt sich Mahlers neunte Sinfonie stellen und welche Aspekte machen seine Klangsprache aus? Welchen Beitrag leistete die (Volks-)Musik zur Konstruktion von Identität in der Romandie? Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen Naturjodel und Alphornmusik und was sind deren gegenseitige Einflüsse?
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
Universität Luzern UNILU
Universität Zürich UZH
Interdisziplinäre Studiengänge
Universität Bern UNIBE
Universität Genf UNIGE und HES-SO, Haute école de Musique de Genève HEM-GE
- Musique et Musicologie, Bachelor [PDF, 529.66 KB]. Im Rahmen des Musikstudiums an der HEM-GE besteht die Möglichkeit, neben dem Schwerpunkt Musik einen zweiten in Musikwissenschaft zu belegen. Dieser Teil findet dann an der Universität Genf statt. Der Abschluss ist aber ein Bachelor in Musik.
- Ethnomusicologie, Master
Tätigkeitsfelder
Beim Studium der Musikwissenschaft ist keine Berufsausbildung, eröffnet jedoch eine Reihe von beruflichen Möglichkeiten, die in direktem oder indirektem Zusammenhang zu den Studieninhalten stehen. Um die beruflichen Möglichkeiten zu vergrössern, ist es wichtig, sich schon während des Studiums über die eigenen Interessenschwerpunkte klar zu werden und die Fächerkombination entsprechend zu wählen.
Wer dieses Studium absolviert hat, arbeitet z.B. als Wissenschaftler an einer Universität, als Dozentin an einer Musikhochschule oder an einem Konservatorium, als Mittelschullehrer, wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Forschungsinstitut bzw. bei anspruchsvollen Editionen, als Lektorin in einem Musikverlag, Journalist/Musikredaktorin in Print- oder audiovisuellen Medien, Musikdramaturgin bei Theater oder Oper, Mitarbeiter im Bibliotheks- oder Archivwesen oder im Bereich Kulturmanagement bis hin zur Tonträgerindustrie.
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Musikwissenschaft: Berufsmöglichkeiten
Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten, den verschiedenen Laufbahnen, zum Arbeitsmarkt und zu den einzelnen Berufstätigkeiten mit Porträts
Weiterbildung
Je nach Berufsperspektive unterschiedliche Angebote, zum Beispiel: