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Studienrichtung Geographie

Geographie ist die Wissenschaft von räumlichen Systemen und ihren Wechselwirkungen. Es geht um die Erdoberfläche und Landschaftssysteme, deren natürliche Entwicklung und Veränderung durch den Menschen.

Fachgebiet

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Geographie, © shutterstock.com/Triff

Die Geographie befasst sich mit dem geographischen Raum, also der Erdoberfläche, den Landschaften und den Menschen in ihren geistigen und materiellen Umwelten. Sie untersucht, wie sich die Erde und ihre Bevölkerung gegenseitig beeinflussen, und versucht, die Folgen menschlicher Eingriffe abzuschätzen. Das Fachgebiet erstreckt sich von der Klimaforschung über Orts- und Siedlungsplanung, Entwicklungszusammenarbeit, Schadstoffanalysen von Luft und Boden bis hin zur Computerkartografie. Die Geographie verbindet natur- und gesellschaftswissenschaftliche Sichtweisen und Methoden.
Das anhaltende Bevölkerungswachstum, weitreichende globale Umweltveränderungen, Verknappung der natürlichen Ressourcen usw. sind Probleme, die unsere Erde und das Zusammenleben der Menschen stark beeinflussen.

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Geographie, © shutterstock.com/Triff

Teilgebiete der Geographie:

Es gibt zwei grosse Teilgebiete innerhalb der Geographie: die Physische Geographie und die Humangeographie. Diese haben sich heute zu relativ eigenständigen Zweigen mit unterschiedlichen Fragestellungen und Methoden herausgebildet. Die beiden Richtungen arbeiten aber bei der Lösung zahlreicher Fragestellungen eng zusammen.

  • Die Physische Geographie untersucht Struktur und Dynamik unserer physischen Umwelt und der in ihr ablaufenden Prozesse. Eine aktuelle Frage aus der Forschung ist beispielsweise "Biodiversität und nachhaltiges Management eines megadiversen Gebirgsökosystems in Südecuador".
  • Die Humangeographie, auch "Kulturgeographie" oder "Human-, Wirtschafts- und Sozialgeographie" genannt, befasst sich mit Struktur und Dynamik von Kulturen, Gesellschaften und Ökonomien, mit dem menschlichen Handeln in Beziehung zum Lebensraum. Wie verändert der Mensch den Raum oder umgekehrt der Raum menschliche Tätigkeiten?  Sie untersucht beispielsweise Siedlungsformen, Verkehrsnetze, Entwicklungen von Agglomerationen oder Entwicklungsprobleme wirtschaftlicher Randregionen.

Studium

Das Studium ist geprägt von naturwissenschaftlichen Inhalten mit sozialwissenschaftlichen Komponenten. Im Fachgebiet werden naturräumliche und anthropogene, das heisst menschengemachte, Prozesse verknüpft betrachtet. Die Geographie greift daher neben den naturwissenschaftlichen auch auf humanwissenschaftliche Methoden zurück, wie z.B. qualitative Untersuchungen in der Humangeographie. Hierbei werden Daten von Einzelpersonen z. B. mit Fragebogen erfasst und ausgewertet. Aber auch quantitative Methoden mit Statistik sind wichtige methodische Vorgehensweisen.

Die Ausbildung in einem geowissenschaftlichen Bachelorstudium ist breit: Den Studierenden wird ein solides Basiswissen in den Teilgebieten der Geographie vermittelt. Neben klassischen geowissenschaftlichen Veranstaltungen zu Themen wie zum Beispiel der Physischen Geographie, Humangeographie, Fernerkundung oder Kartographie müssen häufig auch Grundlagenveranstaltungen in Mathematik und Informatik(anwendungen) sowie weiteren Naturwissenschaften wie Chemie, Physik oder Biologie besucht werden. Die Vermittlung qualitativer und quantitativer Methoden sowie der Besuch unterschiedlicher Exkursionen, praktische (Feld-)Arbeit und das Verfassen einer Forschungsarbeit gehören meistens ebenso dazu.

Im Vordergrund des Masterstudiums steht die eigene Forschungstätigkeit im Rahmen der Masterarbeit. Nach der Vertiefung der theoretischen und methodischen Kenntnisse widmen sich die Studierenden einem eigenen Forschungsprojekt. Sie planen und führen es selbstständig durch und präsentieren die Resultate. Dies geschieht häufig im Rahmen einer bestehenden Forschungsgruppe der Universität, sei es in der Grundlagen- oder in der angewandten Forschung.

Schon im Studium wird zum Beispiel auf Exkursionen einiges an praktischer Erfahrung gesammelt: Industrie und Kulturstandort im Ruhrgebiet, Kulturlandschaft im Emmental, Tourismus in den Alpen. Geographen/-innen verbringen ebenfalls viel Zeit mit praktischen Tätigkeiten im Feld, z. B. Messung von Luft- und Wasserqualität, Haushalts- und KonsumentInnenbefragungen. Um den Übergang von der Uni ins Berufsleben etwas zu erleichtern, ist ein längeres Berufspraktikum empfehlenswert.

N. S. studiert Geographie im 3. Semester Master an der Universität Zürich UZH.

«Durch meine Masterarbeit bekomme ich aber einen guten Einblick in die Welt der Forschung im Bereich der Glaziologie.»

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Anforderungen

GeographInnen sind GeneralistInnen. Das verlangt die Fähigkeit, integrativ und interdisziplinär zu arbeiten – vernetzen und Zusammenhänge herstellen. Da geographische Fragestellungen lokale, regionale und globale Räume und verschiedene Zeitdimensionen abdecken, ist es ebenfalls wichtig, auf verschiedenen Massstabsebenen denken zu können. Hilfreich sind ebenfalls ein gutes räumliches Vorstellungs- und Darstellungsvermögen sowie Qualifikationen wie Sprach- und Teamfähigkeit.

Doktorat

Wer eine Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.

Forschungsthemen

Forschung wird beispielsweise in folgenden Teilbereichen der Geographie betrieben: Bodenkunde und Biogeographie, Geographische Informationssysteme (GIS), Glaziologie, Globalisierung, Hydrologie und Klima, internationale Entwicklung, Kultur, Stadt- und Regionalentwicklung usw.

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Studiengänge


Interdisziplinäre Studiengänge

Tätigkeitsfelder

Geographen und Geographinnen arbeiten in den Bereichen öffentliche Dienste, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung.



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