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Tätigkeitsbereich chemische, pharmazeutische und Nahrungsmittelindustrie

In der chemisch-pharmazeutischen Industrie sowie der Nahrungsmittelindustrie sind vor allem Fachpersonen aus den Bereichen Naturwissenschaften und Technik gefragt. Vertreten sind etwa die Studienrichtungen Biochemie, Pharmazie, Lebensmitteltechnologie oder Ingenieurwesen.

Branchenüberblick

Die chemisch-pharmazeutische Industrie der Schweiz ist eine Wachstumsbranche und nimmt weltweit eine Spitzenstellung ein. Die rund 1000 Unternehmen beschäftigen hierzulande 74'000 Personen, im Ausland sogar über 300'000. Während Stellen in der Produktion teilweise ins Ausland verlagert wurden, wurden am meisten neue Stellen im Bereich Forschung und Entwicklung geschaffen. Auch die Nahrungsmittelindustrie mit ihren rund 90'000 Beschäftigten aller Ausbildungsstufen gehört zu einer der wichtigsten Industriebranchen der Schweiz.

Die Schweizer Firmen in der chemisch-pharmazeutische Industrie stellen praktisch ausschliesslich hochwertige Produkte der Spezialitätenchemie her, wie beispielsweise Pharmazeutika, Diagnostika, Feinchemikalien oder Pflanznschutzmittel. Auch die hiesige Nahrungsmittelindustrie setzt auf Neuentwicklungen. Im Trend sind etwa Functional Food (Produkte, die Zusatzstoffe mit einem speziellen gesundheitlichen Nutzen enthalten), Nahrungsmittel für Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Bioprodukte und Convenience Food. Wichtige Arbeitgeber stellen neben den multinationalen Grosskonzernen die kleinen und mittleren Unternehmen dar, wo ein beträchtlicher Anteil der Beschäftigten tätig ist.

Tätigkeitsfelder

In der chemisch-pharmazeutischen und in der Nahrungsmittelindustrie arbeiten Fachpersonen mit Hochschulabschlüssen vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Qualitätskontrolle sowie Management.

Forschung und Entwicklung, Qualitätskontrolle

In den Forschungs- und Entwicklungslabors von Industriebetrieben des Sektors Chemie, Pharma und Nahrungsmittel arbeiten vor allem naturwissenschaftlich ausgebildete Fachpersonen. Vertreten sind Studienrichtungen wie Chemie, Biochemie, Life Sciences, Pharmazie und Medizin, Agrar- und Lebensmittelwissenschaften.
Viele Naturwissenschaftler/innen sind zudem für die Qualitätskontrolle zuständig, untersuchen Stichproben oder entwickeln Testverfahren. Die Arbeit an der Entwicklung neuer Produkte erfolgt oft in Projektteams, welche meist interdisziplinär und multikulturell zusammengesetzt sind.

Produktion und Verfahrenstechnik

In der Verfahrenstechnik und in der Produktion sind vor allem technisch ausgebildete Fachleute sehr gesucht. Maschinen- und Elektroingenieure entwickeln und produzieren Maschinen für die industrielle Fertigung der chemisch-pharmazeutischen Produkte oder Lebensmittel. Betriebs- und Produktionsingenieure kümmern sich um effiziente Produktionsprozesse.

Marketing und Management

Ein weiteres Tätigkeitsfeld bilden Managementfunktionen. In Bereichen wie Marketing und Verkauf können neben Fachkräften aus den Wirtschaftswissenschaften auch Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnen zum Einsatz kommen, da sie Fachkenntnisse aus Naturwissenschaften und Technik mit betriebswirtschaftlichem Know-how vereinen. In dieser innovativen Branche sind zudem Kenntnisse aus dem Patent- und Wirtschaftsrecht gefragt.

Einstieg

Fachpersonen aus den Ingenieurwissenschaften haben kaum Probleme beim Berufseinstieg. Sie finden oft direkt nach Studienabschluss eine Stelle in der Industrie. Naturwissensschaftler/innen aus den Richtungen Chemie, Biologie, Pharmazie oder Biochemie absolvieren vor dem Einstieg in die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen üblicherweise ein Doktorat. Gute Englischkompetenzen erleichtern die Verständigung in den meist international ausgerichteten Unternehmen.
Neben Hochschulabsolvent/innen beschäftigt die Branche aber auch eine Vielzahl von Personen mit Aus- und Weiterbildungen der Berufsbildung.



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