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Tätigkeitsbereich Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie

Die MEM-Industrie ist die wichtigste industrielle Arbeitgeberin der Schweiz. Sie beschäftigt neben Fachleuten aus den Maschineningenieurwissenschaften u.a. auch Informatiker, Materialwissenschaftlerinnen oder Mikro- und Systemtechniker.

Branchenüberblick

Die MEM-Industrie ist mit rund 340000 Angestellten – das sind 8 Prozent aller in der Schweiz Beschäftigten – die grösste Arbeitgeberin der Schweizer Industrie. Die stark exportorientierte Industrie ist sehr abhängig von den Weltmärkten und der konjunkturellen Entwicklung. Die Antwort darauf sind häufig Prozessoptimierungen, Automatisierungen und ein striktes Produktkostenmanagement.

Prozessoptimierung heisst in der Praxis der Einsatz neuer Fertigungstechnologien mit ‚intelligenten‘ Maschinen, die dank Sensortechnik viele Bearbeitungsschritte in einem Durchgang erledigen können. Auch Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger und soll eine effizientere und flexiblere Produktion ermöglichen.

Am meisten Beschäftigungsmöglichkeiten bieten neben Industriebetrieben private Dienstleistungsunternehmen wie Unternehmensberatungen, Planungs- und Ingenieurbüros. Ingenieurinnen und Ingenieure mit einem ETH-Studium werden in erster Linie in der Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Projektleitung eingesetzt. Angestellte mit einem FH-Abschluss arbeiten oft in der Produktion, Montage, Inbetriebsetzung, im Service und in der Kundenschulung. Im Produktmanagement, Marketing und Verkauf sind Absolventinnen und Absolventen beider Ausbildungstypen zu finden.

Tätigkeitsfelder

Von der Verpackungstechnik bis zur Luftfahrt, von der Giessereianlage bis zur Textilmaschine: Die Branche bietet vielfältige Einsatzgebiete: Die Elektrotechnik gehört dabei zu den Schlüsseltechnologien, da in nahezu jedem technischen Produkt elektrotechnische Komponenten enthalten sind. Smartphones, Herzschrittmacher, Solarzellen, Satelliten, Ultraschallscanner oder Verkehrsleitsysteme sind ohne elektrotechnische Bauelemente wie Mikroprozessoren, Speicher und Verstärker nicht vorstellbar. Die oft spezialisierten Fachleute der Branche werden dabei in folgendenen Tätigkeitsfeldern eingesetzt:

Forschung, Entwicklung, Konstruktion

In diesen Bereichen setzen Fachleute aus den Ingenieurwissenschaften neue wissenschaftliche Erkenntnisse in marktfähige Produkte um und führen die Vorstellungen der Kundschaft zur Umsetzungsreife. Daneben entwickeln sie bestehende Produkte weiter, etwa um deren Bedienungsfreundlichkeit und Robustheit zu erhöhen oder ihren Stromverbrauch zu senken. Häufig arbeiten die Angestellten mit einem Hochschulabschluss dabei als Projektleitende: Sie analysieren die Machbarkeit von Projekten, ermitteln die benötigten Mittel und definieren die organisatorische Umsetzung.

Produktion und Inbetriebsetzung

Produktionsingenieure entwickeln und betreiben Fertigungsprozesse, angefangen beim Bau von Prototypen über Nullserien bis zur Serienproduktion. Inbetriebsetzungsingenieurinnen hingegen sind als mobile Spezialistinnen für die Auslieferung und Installation von Maschinen und Anlagen beim Kunden verantwortlich. Ihr Einsatz führt sie häufig in die ganze Welt.

Service

Bedingt durch die Komplexität der Anlagen und Systeme erwartet die Kundschaft ausführliche Anleitungen sowie Unterstützung bei auftretenden Problemen. Auch die Schulung des Bedienungspersonals zählt zum Aufgabenspektrum, genauso wie die Bereitstellung geeigneter Software zum Betreiben und Überwachen von Maschinen und Anlagen. Dieser umfassende Service schliesst auch die Wartung und Instandhaltung mit ein.

Product Management, Marketing und Verkauf

Product Managerinnen oder Key Account Manager betreuen ein Produkt von der Entwicklung bis zum Verkauf. Sie vergleichen die Eigenschaften ihres Produktes mit den Bedürfnissen des Markts, entwickeln bei Bedarf neue Funktionen oder Anwendungsgebiete und überwachen Zulassungsverfahren und Qualitätskontrolle.

Gemeinsam mit dem Marketing bestimmen sie Marktpositionierung und Vermarktungskanäle und stellen den Vertrieb sicher. Sie betreuen Kundinnen und Partner und knüpfen Kontakte zu möglichen neuen Absatzmärkten. Im Bereich Marketing und Verkauf stehen die Fachleute im direkten Kundenkontakt und repräsentieren das Unternehmen an Ausstellungen. Für dieses Tätigkeitsfeld eignen sich insbesondere Fachpersonen aus dem Wirtschaftsingenieurwesen.

Einstieg

Angehende Fachpersonen aus geeigneten Studienrichtungen wie Ingenieurwissenschaften, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Materialwissenschaften, System- und Mikrotechnik usw. knüpfen in der Regel bereits während des Studiums im Rahmen von Praktika erste Branchenkontakte. Die meisten sammeln nach ihrem Abschluss in Ingenieurbüros erste Erfahrungen mit Industrie-Aufträgen. Später können sie in die Industrie wechseln, in den Betrieben aufsteigen, Teilhaber/innen von Ingenieurbüros werden oder eigene Büros und Start-ups gründen.

Nach wie vor stellen in dieser Branche die berufliche Grundbildung und die höhere Berufsbildung den Königsweg dar. Wissenschaftlich qualifiziertes Personal ist in der Forschung und Entwicklung sowie in Kaderpositionen gefragt.



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