Fachgebiet

Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft, © Wikimedia
In sprachlichen Studienrichtungen geht es nicht alleine um eine perfekte Sprachbeherrschung, sondern um das Erwerben von Kenntnissen und wissenschaftlichen Methoden, mit deren Hilfe die Sprache und die darin verfasste Literatur erforscht werden. Das Studium umfasst zwei Teilbereiche:
Die Sprachwissenschaft bzw. Linguistik befasst sich mit der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte einer Sprache, der Sprachanalyse (Lautlehre, Wortbedeutung, Satzbau), dem Spracherwerb, Kommunikationsfunktionen, Dialekten usw.
In der Literaturwissenschaft stehen Analyse und Interpretation literarischer Texte im Zentrum. Einmal ist es z.B. die Erzählstruktur, ein anderes Mal die inhaltliche Traditionslinie, die unter die Lupe genommen wird.
Studium
Das Studium beinhaltet sowohl sprach- als auch literaturwissenschaftliche Elemente. An gewissen Universitäten besteht vor allem auf der Masterstufe die Möglichkeit, einen Schwerpunkt in einem der beiden Bereiche zu setzen.
Obwohl die meisten Universitäten zwar Module für den Spracherwerb im Pflichtprogramm haben, steht klar die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur im Vordergrund.
Die italienische Sprachwissenschaft bzw. Linguistik beschäftigt sich mit der Struktur der Sprache. Ihr Studium beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem Sprachgebrauch in verschiedenen historischen, situativen und medialen Kontexten. Dabei werden Kenntnisse des Lexikons, der Semantik, Phonologie, Interpunktion, Morphologie, Syntax, Textlinguistik, Pragmatik etc. vermittelt und auf der Grundlage des geschriebenen wie auch des gesprochenen Italienisch untersucht.
Die italienische Literaturwissenschaft interessiert sich für alle Arten von literarischen Texten. Sie beschäftigt sich mit deren Analyse, Interpretation sowie Einordnung in einen historischen und kulturellen Gesamtkontext. Ihr Studium bedeutet eine Auseinandersetzung mit der Fachsprache und mit Konzepten wie Poetik, Rhetorik, Stilistik, Gattungs-, Formen- und Stoffgeschichte sowie der Epochengliederung.
«Da wir eine kleine Fakultät sind, ist die Betreuung durch die Dozierenden hervorragend!»
Mehr dazuAnforderungen
Die Freude am Lesen verschiedenartiger Texte, ein Interesse für Struktur und Eigenschaft der betreffenden Sprache, die Bereitschaft, intensiv Fremdsprachen zu lernen und sich ins Sprachgebiet zu begeben sowie eine gute Portion Neugier sind wichtige Voraussetzungen für ein Sprachstudium. Weiter braucht es Ausdauer und Disziplin, um sich auf fremdsprachige Texte vertieft einzulassen oder eigene Texte zu schreiben. Ein Interesse für die Kultur, welche mit der gewählten Sprache verbunden ist, wird als selbstverständlich vorausgesetzt.
Sprachkenntnisse und Latein
Für das Studium der Italianistik sind gute Sprachkenntnisse wichtig, denn die Lehrveranstaltungen werden generell in der entsprechenden Sprache gehalten. Ebenfalls müssen die schriftlichen Arbeiten im Regelfall in italienischer Sprache abgefasst werden.
An einigen Universitäten besteht ein Lateinobligatorium. Wer im Rahmen der gymnasialen Maturität nicht genügend Lateinkenntnisse erworben hat, kann dies parallel zum Studium nachholen.
Forschungsthemen
Forschung wird in der Sprach- wie in der Literaturwissenschaft betrieben. Sprachwissenschaftliche Forschungsthemen könnten z.B. sein: Mehrsprachigkeit im gesellschaftlichen und beruflichen Raum; Soziolinguistik: Identitätsbildung und Identitätskonflikte auf Grund der Sprache; Lingua madre e commutazione di codice in immigrati italiani di seconda generazione nella Svizzera tedesca etc.
Einige Beispiele für literaturwissenschaftliche Forschungsthemen sind: I margini del libro - die Widmungstexte in der literarischen Tradition; die Entdeckung der Landschaft in der italienischen Literatur an der Schwelle zur Moderne etc.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden Sie unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Tätigkeitsfelder
Ein sprach- und literaturwissenschaftliches Studium führt nicht in einen bestimmten Beruf. Rund ein Drittel der Absolventinnen und Absolventen werden Lehrpersonen: Sie unterrichten Italienisch an Gymnasien, Berufsschulen oder in der Erwachsenenbildung. Die im Studium erworbenen fachlichen und methodischen Kompetenzen erschliessen Absolventinnen und Absolventen zudem eine Reihe weiterer Berufsfelder, etwa: Forschung, Verlags- und Bibliothekswesen, Archiv/Dokumentation, Medien, Übersetzung, PR/Werbung/Marketing, Kulturmanagement, Verwaltung oder Internationale Organisationen.
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Germanistik, Anglistik, Romanistik, Vergleichende Literaturwissenschaft: Berufsmöglichkeiten
Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten, den verschiedenen Laufbahnen, zum Arbeitsmarkt und zu den einzelnen Berufstätigkeiten mit Porträts
Weiterbildung
Die am häufigsten gewählte Weiterbildung für Romanistinnen und Romanisten ist die Ausbildung zur Gymnasiallehrerin / zum Gymnasiallehrer, das so genannte Lehrdiplom für Maturitätsschulen. Die Voraussetzung für den Abschluss des Lehrdiploms ist ein abgeschlossener Master in der Regel in zwei Fächern, welche an Maturitätsschulen unterrichtet werden. Mit dem Lehramtsstudium kann allerdings schon zu Beginn des Master-Studiums begonnen werden.
Die Notwendigkeit und die Möglichkeiten von Weiterbildungen hängen sehr stark vom gewählten oder angestrebten Berufszweig ab. Je nachdem bieten sich beispielsweise Weiterbildungen im Bereich Journalismus, Information / Dokumentation / Archiv, Kulturmanagement, Entwicklungszusammenarbeit oder Pädagogik an.
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen: siehe Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen
- Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Université de Lausanne UNIL / Universität Bern UNIBE
- Communication Management, MAS, Hochschule Luzern HSLU
- eLearning und Wissensmanagement, MAS / MBA IKF, Institut für Kommunikation & Führung IKF
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Kulturmanagement, MAS-DAS-CAS, Universität Basel UNIBAS