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Studienrichtung Forensische Wissenschaften / Kriminalwissenschaften

In den Kriminalwissenschaften oder forensischen Wissenschaften stehen die Aufklärung und Bekämpfung von Verbrechen im Vordergrund. Sie umfassen Inhalte aus den Naturwissenschaften, den Rechts- und Sozialwissenschaften sowie der Psychologie.

Fachgebiet

Forensische Wissenschaften / Kriminalwissenschaften
Forensische Wissenschaften / Kriminalwissenschaften, ©  Kapo ZH

Bei den Kriminalwissenschaften geht um die Aufklärung, Bekämpfung und Prävention von Verbrechen. Das Gebiet wird in die Bereiche Kriminalistik und Kriminologie unterteilt, welche füreinander jeweils Hilfswissenschaften sind.
Bei der Kriminalistik handelt es sich um eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie umfasst naturwissenschaftliche und technische Fächer, die in polizeilichen Untersuchungen gebraucht werden, um festzustellen, ob ein Verbrechen vorliegt. Zum Einsatz kommen technische Hilfsmittel, zum Beispiel die kriminalistische Fotografie oder Analysen im Labor.
Die Kriminologie befasst sich demgegenüber mit den psychologischen, juristischen und sozialen Hintergründen des Verbrechens, kann also zu den Sozialwissenschaften gerechnet werden. Kriminologinnen und Kriminologen versuchen, Tathintergründe zu verstehen und zu erklären, um weitere Verbrechen zu verhindern oder zu reduzieren. Thema ist beispielsweise die Evaluation verschiedener Präventionsmassnahmen.

Forensische Wissenschaften / Kriminalwissenschaften

Forensische Wissenschaften / Kriminalwissenschaften, ©  Kapo ZH

Ein Studium in Kriminalwissenschaften (Sciences Criminelles) gibt es in der Schweiz nur an der Universität Lausanne.

Studium

Beim Bachelor in Kriminalwissenschaften an der Universität Lausanne handelt es sich um eine interdisziplinäre Ausbildung. Am Anfang stehen naturwissenschaftliche Grundlagen in Mathematik, Informatik, Physik und vor allem Chemie im Vordergrund. Zudem gibt es eine erste Einführung in die Kriminalistik, ins Recht und in die Kriminologie.

Im weiteren Verlauf wird das Studium fachbezogener. Es kommen Fächer wie Tatortuntersuchung, Personenidentifikation, Forensische Fotografie und Bildbearbeitung hinzu. Ebenfalls zum Programm gehören eine Einführung ins Strafrecht sowie Vorlesungen zu Rechtsmedizin und Kriminologie. Neben Vorlesungen und Seminaren hat in diesem Studium die praktische Arbeit im Labor einen grossen Stellenwert.

Im Anschluss an den Bachelor in Kriminalwissenschaften stehen an der Universität Lausanne verschiedene Masterprogramme offen. Die Masterprogramme sind teilweise auch aus anderen Studienrichtungen wie beispielsweise Chemie, Soziologie oder Rechtswissenschaft zugänglich.

Kriminologie

Kriminologie kann im Rahmen des Masterstudiums Rechtswissenschaft als Wahl- oder Schwerpunktfach an den Universitäten Bern, Lausanne oder Neuenburg studiert werden. An der Universität Bern gibt es zudem auf Bachelorstufe das Nebenfach Strafrecht und Kriminologie. Dieses lässt sich mit einem anderen Hauptfach kombinieren, zum Beispiel Psychologie oder Soziologie.

S.T., Kriminalwissenschaften im 4. Semester Master an der Universität Lausanne UNIL.

«Ich werde bald ein sechsmonatiges Praktikum in der Abteilung für Kriminalanalyse bei der Kantonspolizei Bern anfangen.»

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Anforderungen

Das Studium erfordert Interesse an Naturwissenschaften und Technik, analytisches Denkvermögen, eine scharfe Beobachtungsgabe und auch die Bereitschaft, sich sowohl mit technischen Problemlösungsmethoden wie auch mit den juristischen und sozialwissenschaftlichen Denkweisen auseinanderzusetzen. Zu den Voraussetzungen gehören ebenfalls eine integre Persönlichkeit, Belastbarkeit und Teamfähigkeit.

Sprachen

Sehr gute Französischkenntnisse erleichtern das Studium. Allenfalls empfiehlt es sich, einen dreiwöchigen Studienvorbereitungskurs an der Universität Lausanne zu besuchen. Der Kurs findet in den Sommerferien statt.
Weitere Informationen: www.unil.ch.

Forschungsthemen

Einige Beispiele für kriminalwissenschaftliche Forschungsthemen sind:

  • Untersuchung zur Lage der IT-Sicherheit in Unternehmen
  • "Best Practices" der Kriminalprävention in den Deliktsbereichen "Vermögen", "Internet und digitale Medien", "Gewalt" und "Verkehr"
  • L'utilisation d'une arme à feu disperse de nombreux matériaux dans l'environnement. Des scientifiques travaillent sur les résidus de tir organiques
  • Identification of some factors influencing soil transfer on shoes
  • Worldwide analysis of crimes by the traces of their online media coverage: the case of jewellery store robberies

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Tätigkeitsfelder

Fachleute der Kriminalwissenschaften arbeiten in den Bereichen öffentliche Dienste, Schutz, Sicherheit und Wirtschaft. Sie sind ebenso in Wissenschaft und Forschung tätig.



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