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Tätigkeitsbereich Finanzwirtschaft (Banken und Versicherungen)

Banken und Versicherungen sind Teil des wichtigen Finanzsektors und beschäftigen viele Personen mit Hochschulabschlüssen. Dazu gehören vor allem Wirtschaftswissenschaftlerinnen, Informatiker und Juristinnen.

Branchenüberblick

Trotz eines sich verändernden, herausfordernden Umfelds bleibt der Finanzsektor eine wichtige Stütze der Schweizer Volkswirtschaft. Rund 228'000 Personen arbeiten im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (Quelle: BFS). Davon sind rund zwei Drittel in der Bankbranche angestellt. Die Branche umfasst Organisationen unterschiedlicher Grössen, von der kleinen Genossenschaftsbank bis zum internationalen Versicherungskonzern.

Zum Finanzwesen zählen neben Geschäftsbanken und Privatversicherungen auch die Nationalbank, unabhängige Vermögensberatungs- und -verwaltungsfirmen, Kranken- und Pensionskassen, die staatliche Invalidenversicherung IV und die Unfallversicherungsanstalt SUVA. Gemeinsam ist diesen Organisationen, dass sie alle es mit der Verwaltung von Finanzen zu tun haben, mit Prämien und Zinsen, mit Krediten und Renten, mit Risiken und Gewinnen.

Die meisten Stellenausschreibungen richten sich an hoch qualifizierte Personen, Stellen mit einfachen Routinearbeiten sind aufgrund der zunehmenden Digitalisierung seltener zu finden.

Tätigkeitsfelder

Die Tätigkeiten im Bank- und Versicherungswesen können grob in solche mit direktem Kundenkontakt (Frontoffice) und solche unterteilt werden, die eher im Hintergrund ablaufen (Backoffice, Services oder Support).

Frontoffice: Kundenberatung

Bei der Frontoffice-Arbeit geht es darum, Privatkundschaft und Firmen in Bezug auf Anlagemöglichkeiten oder Kredite (z.B. Geschäftskredite, Hypothekarkredite) zu beraten. In diesem Bereich sind insbesondere Ökonominnen und Ökonomen tätig.

Backoffice: Service und Support

Die Service- oder Supportabteilungen schaffen die Grundlagen für die an der Front getätigten Geschäfte bzw. verarbeiten diese: Hier wird der Zahlungsverkehr erledigt, werden Analysen vorgenommen, betriebliche Strukturen und Abläufe definiert. Wichtige Hilfsmittel dazu sind IT-Programme, die an die IT-Fachpersonen in dieser Branche besonders hohe Anforderungen bezüglich Sicherheit (Zahlungsverkehr, Datenschutz) stellen.

Research

Betriebs- und Volkswirtschaftler/innen liefern mit ihren Analysen u.a. Grundlagen für strategische Entscheide ihrer Organisation. Für die Risikokalkulation, etwa bezüglich Naturkatastrophen, sind insbesondere Versicherungsmathematiker/innen bzw. Aktuarinnen und Aktuare gefragt.

Compliance

Juristinnen und Juristen, befassen sich bei Banken und Versicherungen hauptsächlich mit Vertrags-, Banken-, Aktien- und Steuerrecht und überwachen die Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen (Compliance).

Management

Die Organisationsebene beinhaltet Aufgabenbereiche wie strategisches Management, Marketing, Personalwesen, Kommunikation usw. Hier kommen neben Ökonominnen und Ökonomen vereinzelt auch Mitarbeitende mit Abschlüssen in Sozial- und Geisteswissenschaften zum Einsatz.

Einstieg

Wer direkt nach dem Studium in die Berufswelt einsteigt, arbeitet in der Regel in einer festen Position innerhalb einer Abteilung. Vor allem grosse Unternehmen bieten für Hochschulabsolvent/innen zudem Traineeprogramme an. Die Trainees werden von erfahrenen Mitarbeitenden in verschiedene Unternehmensbereiche eingeführt und besuchen interne Ausbildungen.

Als Folge wirtschaftlicher, politischer und technologischer Entwicklungen ist die Finanzbranche unter Druck geraten, was sich auch auf die Stellensituation auswirkt. Deshalb empfiehlt es sich, sich bereits während des Studiums über den Arbeitsmarkt zu informieren, z.B. an Absolventenmessen. Ebenso lohnt sich das Sammeln von Berufserfahrung und der Aufbau eines Netzwerks oder das Schärfen des eigenen Kompetenzprofils durch die gezielte Wahl der Studienvertiefungen oder Nebenfächern. Schliesslich können auch Mobilitätssemester, Sprachaufenthalte oder IT-Kenntnisse die Chancen erhöhen.



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