Zum Titel springen

Tätigkeitsbereich Verlag

Für die vielseitigen Aufgaben in Verlagen qualifizieren unter anderem Studiengänge in Sprach- und Literaturwissenschaften, Visueller Kommunikation, Medieningenieurwesen sowie Betriebsökonomie.

Branchenüberblick

Das Verlagswesen in der Schweiz hat eine grosse Tradition, kämpft aber inzwischen mit einer prekären Ausgangslage: Der Schweizer Buchmarkt ist klein und der Export von Produkten ins deutschsprachige Ausland ist aufgrund der verschiedenen Währungen und des teuren einheimischen Standorts schwierig. Dazu kommt die Digitalisierung, die den offenen Marktzugang für Sachinformationen und Selbstverleger/innen ermöglicht.

Verlage sind in der Schweiz vor allem kleine bis mittlere Unternehmen. Diese beschäftigen als Festangestellte vorwiegend Fachpersonen für Lektorats-, Redaktions- und Projektmanagementaufgaben. Übersetzungen, Illustration, Produktion und Druck übernehmen vorwiegend Externe. Zuweilen arbeiten Verlage bei der Erstellung ihres Programms auch mit Literaturagenturen zusammen.

Tätigkeitsfelder

Im Mittelpunkt der Tätigkeiten steht die Produktion von Medien in Themenbereichen wie Literatur, Kunst, Musik, Unterhaltung oder Wissenschaft. Wichtige Sparten neben der Belletristik bilden auch Lehrmittel und Ratgeberliteratur inklusive Kochbücher. Die Produkte werden von den Verlagen direkt vertrieben oder über den Zeitschriften-, Kunst- und Buchhandel verkauft. Durch die Digitalisierung eröffnen sich im Verlagswesen neue Tätigkeitsfelder wie zum Beispiel die Produktion von E-Books.

Lektorat, Redaktion, Produktion, Projektmanagement

Zu den Hauptaufgaben in Verlagen gehören das Erstellen und Produzieren von Buchinhalten. Lektorinnen und Lektoren prüfen eingesandte Manuskripte und entscheiden über deren Veröffentlichung. Zudem begleiten sie Buchprojekte bis zur Publikation.

Dazu arbeiten sie mit Autorinnen und Korrektoren, Übersetzerinnen, Verlegern sowie Fachleuten aus Fotografie, Grafik, Illustration sowie Druck- bzw. E-Book-Produktion zusammen. Je nach Grösse des Verlags kümmern sie sich auch um urheberrechtliche und marketingtechnische Fragen. Im Lektorat arbeiten vor allem Absolventinnen und Absolventen der Sprach- und Literaturwissenschaften.

Je nach Verlagsprogramm sind zudem Fachkenntnisse aus Pädagogik (Lehrmittel), Naturwissenschaften und weiteren Spezialgebieten gefragt. Für Illustration und Produktion werden zudem Fachpersonen mit Abschlüssen in Angewandter Linguistik (Übersetzen), Visueller Kommunikation (Illustration, Graphik Design) sowie Medieningenieurwesen benötigt.

Management und Administration

Bücher und andere Inhaltsträger sind nicht nur geistige Produkte, sondern müssen produziert und verkauft werden und unterliegen den Gesetzen des Marktes: Verlegerinnen und Verleger in leitenden Funktionen müssen sich daher in betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und administrativen Fragen auskennen. Dazu gehören Urheberrecht, PR und Marketing sowie Vertrieb. Im Bereich Verlagsmanagement arbeiten insbesondere Fachpersonen aus der Betriebsökonomie.

Einstieg

Ein Studium in Sprach- und Literaturwissenschaften oder eine Ausbildung als Übersetzer/in reichen für den Berufseinstieg in eine Verlagstätigkeit nicht aus. Während und nach dem Studium ist eine Spezialisierung (für Übersetzer/innen in Richtung Wirtschaft, Technik, Medizin oder Jura) oder Zusatzausbildung für den Verlagsbereich nötig. Der klassische Einstieg erfolgt über Volontariate. Praktika während des Studiums werden dringend empfohlen. Die Konkurrenz ist gross.

Neben Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen arbeiten in der Verlagsbranche auch Berufsleute mit Ausbildungshintergründen aus der Berufsbildung.

Berufe



berufsberatung.ch