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Humanmedizin: Berufsmöglichkeiten

Das Studium der Humanmedizin führt zu einer klar umrissenen beruflichen Tätigkeit. Spezialisierungen eröffnen zudem eine grosse Zahl an Einsatzmöglichkeiten im medizinischen Bereich wie auch in vielerlei weiteren Funktionen.

Tätigkeitsfelder

Die meisten Humanmediziner/innen steigen nach ihrem Studienabschluss in befristete Stellen als Assistenzarzt bzw. Assistenzärztin in einem Spital ein. In dieser Funktion betreuen sie in der Regel während 3 bis 6 Jahren auf verschiedenen Abteilungen Patientinnen und Patienten.

Gleichzeitig erfolgt in dieser Anfangszeit in der Regel eine Spezialisierung mittels Erwerb eines der 45 Facharzttitel. Häufig gewählte Spezialisierungen sind beispielsweise Allgemeinmedizin (= allgemeine Innere Medizin), Chirurgie, Kinder- und Jugendmedizin oder Psychiatrie und Psychotherapie. Innerhalb eines Fachgebiets können weitere Schwerpunkte gewählt werden.

Spital

Auch nach der Assistenzzeit und dem Erwerb des Facharzt-Titels sind viele Ärztinnen und Ärzte weiterhin an Spitälern und Kliniken tätig, dann häufig in der Funktion eines/r Oberarztes/ärztin. In einigen Kantonen sind so genannte Spitalarztstellen geschaffen worden. Diese ermöglichen eine geregelte medizinische Tätigkeit basierend auf einer 42-Stunden-Woche und mit der Möglichkeit von Teilzeitarbeit oder Job-Sharing.

Eigene Praxis

Fast die Hälfte der FMH-Mitglieder (die FMH ist die Verbindung der Schweizer Ärzt/innen) arbeitet in Einzel- oder Gruppenpraxen. Viele Praxisärzte - insbesondere aus chirurgischen Fachrichtungen - haben zusätzlich zu ihrer Praxis in einem Spital eine bestimmte Bettenzahl zugeteilt und behandeln ihre Patienten dort selbst (Belegarztsystem).

Gesundheitszentren und Gruppenpraxen

Neue Anstellungsbedingungen sind in HMO-Gesundheitszentren und Gruppenpraxen entstanden, in denen Ärzt/innen zu einem fixen Salär fest angestellt sind. HMO bedeutet Health Maintenance Organization (Gesundheitserhaltungsorganisation) und bezeichnet ein alternatives Versicherungsmodell in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, bei dem sich Versicherte verpflichten, im Krankheitsfall immer zuerst eine HMO-Praxis aufzusuchen.

Weitere Tätigkeitsfelder

Je nach Veranlagung und Interessen gibt es für Mediziner/innen auch viele Einsatzmöglichkeiten ausserhalb der kurativen Tätigkeit im engeren Sinn: Dazu gehören unter anderem Forschung und Unterricht an Hochschulen oder diverse Funktionen im Bereich Public Health bei staatlichen Institutionen oder für medizinisch spezialisierte NGO wie zum Beispiel die Krebsliga. In diesem Tätigkeitsfeld sind, zum Beispiel für das IKRK oder Médécins sans Frontières auch Einsätze im Ausland möglich.

Auch in der Industrie, bei privaten Dienstleistungsunternehmen sowie in der Kommunikationsbranche finden Mediziner/innen Stellen, zum Beispiel im Rahmen von Entwicklung, Marketing und Controlling von Medikamenten und Medtech-Produkten, in der Telemedizin bei Krankenversicherungen oder als Fachjournalist/innen.



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