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Porträt Textilien: Mode

Eine selbstständige Fashiondesignerin HFP stellt ihre Tätigkeiten vor.

Der alltäglich schöne Wahnsinn

Sanaz Wasser in ihrer Boutique.
© SDBB I CSFO, Foto Dominic Büttner

Sanaz Wasser, selbstständige Fashiondesignerin HFP

Sanaz Wasser in ihrer Boutique.

© SDBB I CSFO, Foto Dominic Büttner

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
21Eidg. Fähigkeitszeugnis als Kauffrau
23Weiterbildung zur Marketing-Assistant: KV Business School, Zürich
25Tätigkeit als Assistentin Product Management: WEKA Verlag AG, Zürich
26Tätigkeit als Beratungassistentin und Junior Text: OglivyOne AG, Zürich
27Eidg. Fachausweis als Dialog Marketing Fachfrau, heute: Marketingfachfrau: Swiss Marketing Academy, Zürich
28Tätigkeit als Head of Marketing & Creativ Office: Giahi GmbH, Zürich
32Eidg. Diplom als Fashiondesignerin: Schweizerische Textilfachschule, Zürich
33Gründung Modelabel und Boutique: SANIKAI GmbH, Zürich

Was hat Sie bewogen, in die Modebranche einzusteigen?

Nach der kaufmännischen Grundbildung suchte ich eine kreative Tätigkeit im Büro und stieg in die Werbe- und Marketingbranche ein. Dort absolvierte ich mehrere Weiterbildungen und arbeitete in interessanten, gut bezahlten Jobs. Mir fehlten jedoch das Handwerk und die Gewissheit, etwas Sinnvolles zu erschaffen. Die Ausbildung zur Fashiondesignerin HFP an der Schweizerischen Textilfachschule STF bot mir den richtigen Mix an kreativem Handwerk und wirtschaftlichem Know-how. Ich schaffte die Aufnahmeprüfung und die ersten zwei Semester, obwohl ich keine Vorbildung als Bekleidungsgestalterin mitbrachte. Der Wechsel zum Design war für mich eine so grosse Bereicherung, dass es mir leichtfiel, mich zu engagieren.

«Eine richtige Unternehmerin darf sich für keine Tätigkeit zu schade sein.»

Wie sieht Ihr Alltag aus?

Früh morgens beantworte ich zuerst die E-Mails und danach fängt der alltägliche schöne Wahnsinn an. Im Studio entwickle ich neue Designs, Kunden kommen zur Anprobe. Irgendwo dazwischen der Gang zur Post und in die Reinigung, um ausgeliehene Shooting-Modelle zu holen. Natürlich bügle ich noch vieles selber. Die Arbeitstage innerhalb der Woche unterscheiden sich zwischen Creative Days und Office Days. Mindestens 1 bis 2 Tage die Woche erledige ich selber die ganze Administration des Labels: Von der Buchhaltung über die Koordination zwischen Design Studio, Produktion und Veredelung bis zur ganzen Vorbereitung für Messen. Eng arbeite ich mit den Schneiderinnen, der Produktion sowie mit unserem Hausfotografen und der Make-up-Artistin zusammen.

War die Firmengründung ein mutiger Schritt?

Das Unternehmertum liegt bei uns in der Familie und mir wurde vorgelebt, dass eine richtige Unternehmerin sich für keine Tätigkeit zu schade sein darf. SANIKAI war das Resultat meiner Diplomarbeit an der STF: ein nachhaltiges und ethisch produziertes Modelabel mit zwei Kollektionen pro Jahr. Einerseits produzieren wir auf Bestellung durch Handelspartner, wie Boutiquen und Onlineshops, andererseits auf Bestellung direkt durch unsere Endkunden. Nachhaltigkeit und Design stehen an gleicher Stelle. Jede Firmengründung verläuft anders. Selbstverständlich hatte ich Ideen und Pläne, habe diese umgesetzt, daraus gelernt und mich verändert, und das hat wiederum das Label verändert. Wichtig ist, Niederlagen als mögliche Chancen zu betrachten.

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