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Porträt Textilien: Textil- und Lederverarbeitung

Eine Fachfrau Leder und Textil EFZ stellt ihre Tätigkeiten in einer Sattlerei vor.

Von Bootsabdeckung bis Schalthebel

Stephanie Salvini arbeitet an einer Bootsplane.
© SDBB I CSFO, Foto Sara Artaria

Stephanie Salvini, Fachfrau Leder und Textil EFZ

Stephanie Salvini arbeitet an einer Bootsplane.

© SDBB I CSFO, Foto Sara Artaria

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
20Eidg. Fähigkeitszeugnis als Raumausstatterin EFZ
23Eidg. Fähigkeitszeugnis als Fachfrau Leder und Textil EFZ
25Tätigkeit als Fachfrau Leder und Textil EFZ: Sattlerei im Kanton Aargau
27Tätigkeit als Fachfrau Leder und Textil EFZ: Sattlerei Vassalli, Melano TI

Wie sind Sie zur Leder- und Textilindustrie gekommen?

Nach Abschluss der Mittelschule absolvierte ich eine Schnupperlehre als Raumausstatterin EFZ. Diese hat mir sehr viel Spass gemacht. Ich bekam die Lehrstelle und erwarb vier Jahre später mein eidg. Fähigkeitszeugnis als Raumausstatterin. Nach einigen Monaten Arbeitslosigkeit beschloss ich, eine zweite Berufslehre als Fachfrau Leder und Textil EFZ zu absolvieren. Mit diesem Abschluss konnte ich in der mir bereits bekannten Textilbranche tätig bleiben.

«Die Arbeit mit sehr kleinen Teilen macht die Ausführung komplexer und verlangt feinmotorisches Geschick.»

Was sind Ihre Haupttätigkeiten?

Als Fachfrau Leder und Textil EFZ bin ich in einer Sattlerei im Kanton Aargau eingestiegen und habe mich vor allem mit dem Interieur von Autos beschäftigt: Sitze neu beziehen, alte Bezüge entfernen und reparieren, Polster verstärken usw. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber im Tessin sind diese Arbeiten eher selten. Hier beschäftige ich mich hauptsächlich mit Bootsabdeckungen. Das Boot vermesse ich bei der Kundschaft vor Ort, führe mehrere Anproben durch, prüfe die Faltung der Plane und lege die Löcher für die Gurten fest. In der Werkstatt wähle ich den Stoff für die Abdeckung aus, schneide sie zu, schweisse die Teile zusammen und verpacke das fertige Produkt. Für einen solchen Auftrag benötige ich etwa vier bis fünf Tage. Eine andere Aufgabe ist das Erstellen von Kappen für Schalthebel. Da man mit sehr kleinen Teilen arbeitet, ist die Ausführung komplexer und verlangt feinmotorisches Geschick. In beiden Sattlereien habe ich mich auf unterschiedliche Tätigkeiten spezialisiert. Dies zeigt, wie variantenreich der Beruf ist.

Welche Fähigkeiten braucht es in diesem Beruf?

Man hat viel Kundenkontakt. In unserem kleinen Betrieb, vertreten wir auch mal den Chef, wenn er nicht da ist. Man muss genau und verantwortungsbewusst vorgehen, denn wir arbeiten mit vielen Maschinen. Die Industrienähmaschine bedienen ist wie Auto fahren: Man muss genau wissen, wie man die Kraft der Maschine reguliert.

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