Carrosserielackierer/in EFZ
Carrosserielackierer/innen lackieren Fahrzeugoberflächen. Sie verschönern, schützen, erneuern und beschriften Fahrzeuge. Sie bereiten die zu lackierenden Flächen vor, mischen die Farben und tragen den Lack auf.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Fahrzeuge
- Branchen
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Auto
- Swissdoc
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0.570.3.0
Aktualisiert 22.02.2021
Tätigkeiten
Carrosserielackierer behandeln Carrosserien von Nutzfahrzeugen, Personenwagen, Spezial- und Schienenfahrzeugen sowie Oberflächen von Motorrädern, Booten, Flugzeugen usw. Sie bearbeiten vor allem Unfallschäden und durch Abnutzung, Witterungseinflüsse und Alterung entstandene Lackschäden, führen aber auch Neu- und Umlackierungen von Fahrzeugen aus.
Zuerst analysieren Carrosserielackiererinnen den Aufbau des Originallacks und bestimmen dann die einzelnen Arbeitsschritte. Den zu lackierenden Untergrund bereiten sie sorgfältig vor: Sie gleichen Unebenheiten mit Spachtelmasse aus, schleifen die behandelten Stellen glatt und entfernen Staub- und Fettreste. Danach decken sie die Teile des Fahrzeuges, die nicht lackiert werden sollen, sorgfältig ab.
Mithilfe des Farbcodes, der an jedem Auto angebracht ist, bestimmen Carrosserielackierer die originale Fahrzeugfarbe. Da sich die Farbe im Laufe der Zeit verändert, müssen sie diese leicht anpassen. Sie berechnen die benötigte Lackmenge und mischen mit einer Präzisionswaage die Farben, bis der Farbton genau stimmt. Je nach Zweck verwenden sie wasserlösliche Lacke oder Zweikomponentenlacke. Das Aufbringen des Lacks erfolgt mit einer Spritzpistole in der staubfreien Spritzkabine. Danach wird die Farbe eingebrannt. Schliesslich polieren die Berufsleute das Auto auf Hochglanz und schützen den Lack mit Lackpflegeprodukten.
Carrosserielackiererinnen beschriften und verzieren Fahrzeuge. Sie kleben computergeschnittene Folien auf das Fahrzeug oder fertigen Schablonen an, die sie aufbringen und ausspritzen. Weitere Aufgaben sind die Demontage und Montage von Anbauteilen im Zusammenhang mit Lackierarbeiten, das Ausbeulen von kleineren Schäden an der Carrosserie ohne Lackbeschädigung oder das Überprüfen von Motorhaube, Türen und Schlössern.
Bei der Arbeit halten sich Carrosserielackierer an Gift- und Umweltschutzvorschriften. Gegen den Schleifstaub und gegen Farbdämpfe schützen sie sich mit einer Atemschutzmaske. Da laufend neue Materialien und Technologien entwickelt werden, eignen sie sich immer wieder neue Bearbeitungstechniken an.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 15.5.2017
Dauer
4 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einem Autolackierwerk
Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
Berufsbezogene Fächer
- Erstellen der Grundbeschichtung, Festlegen der Basis-, Effekt- sowie Decklacke und Erstellen der Endbeschichtung
- Ausführen von Gestaltungs- und Instandsetzungsarbeiten, Ausführen von Abschlussarbeiten
Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Carrosserielackierer/in EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
Anforderungen
- Sinn für Gestaltung, für Farben und Formen
- geschickte Hände für genaues Arbeiten
- Zuverlässigkeit
- Teamfähigkeit
- gute Gesundheit (keine Allergien gegenüber Chemikalien, kein Asthma)
- keine Farbsehstörung
Weiterbildung
Kurse
Angebote vom Verband Carrosserie Suisse, von Spezialwerkzeug-Herstellern, von Farblieferanten und von Berufsfachschulen
Berufsprüfung (BP)
Carrosseriewerkstattleiter/in mit eidg. Fachausweis, Fachrichtung Lackiererei
Höhere Fachprüfung (HFP)
Betriebsleiter/in Carrosserie
Fachhochschule
Mit entsprechender schulischer Vorbildung z. B. Bachelor of Science (FH) in Automobiltechnik (BFH, Biel)
Ausland / Fachschule
Staatlich geprüfte/r Techniker/in Fachrichtung Farb- und Lacktechnik, an der Fachschule für Lacktechnik, SFG Stuttgart, DE
Spezialisierung
Als Schadenexperte/-expertin, Zusatzausbildung bei einer Versicherungsgesellschaft
Berufsverhältnisse
Carrosserielackierer arbeiten meistens in kleinen oder mittelgrossen Autospritzwerken oder Carrosseriebetrieben. Nach einer Zusatzausbildung ist auch eine Tätigkeit als Schadenexperte für Versicherungen oder als Kundenberater in einem Carrosseriebetrieb möglich.
Carrosserielackiererinnen sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Die Anstellungsbedingungen sind durch einen Gesamtarbeitsvertrag geregelt.
Weitere Informationen
Adressen
carrosserie suisse
Forstackerstr. 2B
4800 Zofingen
Tel.: +41 62 745 90 80
URL: http://www.carrosseriesuisse.ch
E-Mail:
Lehrstellen
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Verwandte Berufe
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