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Landwirt/in EFZ

Landwirtinnen und Landwirte bewirtschaften den Boden, halten Vieh und pflanzen und ernten Getreide, Gemüse und Früchte. Die landwirtschaftlichen Produkte sind entweder direkt zum Verzehr oder zur Weiterverarbeitung und zum Verkauf bestimmt. Die Berufsleute kümmern sich um die Tiere, schützen die Umwelt und pflegen die Landschaft. Die Arbeit richtet sich nach dem Rhythmus der Jahreszeiten. Einige Berufsleute entscheiden sich für den Biolandbau.

Kategorien
Bildungstypen

Grundbildung (Lehre)

Berufsfelder

Natur

Branchen

Landwirtschaft

Swissdoc

0.130.12.0

Aktualisiert 07.06.2022

Boden vorbereiten

Boden vorbereiten

Bevor sie die Pflanzen säen oder setzen, pflügen Landwirte den Boden um und düngen ihn. Der Dünger gelangt meist mit grossen Maschinen aufs Feld.

Copyright SDBB | CSFO, Thierry Porchet

Boden vorbereiten
Pflanzen, Säen und Ernten

Pflanzen, Säen und Ernten

Getreide, Kartoffeln, Kirschen, Mais: Nicht alle Pflanzen haben den gleichen Entwicklungszyklus. Deshalb werden sie fast das ganze Jahr über gepflanzt und geerntet.

Copyright SDBB | CSFO, Thierry Porchet

Pflanzen, Säen und Ernten
Melken

Melken

Die Berufsleute melken von Hand nur kurz vor, um den Milchfluss anzuregen. Den Rest erledigen Melkmaschinen.

Copyright SDBB | CSFO, Frederic Meyer

Melken
Tiere füttern und pflegen

Tiere füttern und pflegen

Eine trächtige Kuh braucht spezielles Futter, ebenso die Kälber. Die Landwirte beobachten die Tiere und sorgen für deren Gesundheit und Sauberkeit.

Copyright SDBB | CSFO, Frederic Meyer

Tiere füttern und pflegen
Maschinen und Fahrzeuge warten

Maschinen und Fahrzeuge warten

Landwirtinnen und Landwirte führen Kontrollen und Reparaturen an ihren Traktoren, Heuladern und Mähmaschinen selber durch.

Copyright SDBB | CSFO, Frederic Meyer

Maschinen und Fahrzeuge warten
Ställe, Umgebung und Geräte reinigen

Ställe, Umgebung und Geräte reinigen

Sauberkeit ist in der Tierhaltung wichtig. Vor allem die Ställe, wo die Ausscheidungen der Tiere liegen bleiben, werden regelmässig gereinigt.

Copyright SDBB | CSFO, Frederic Meyer

Ställe, Umgebung und Geräte reinigen
Planen und verwalten

Planen und verwalten

Wie in jedem Betrieb gibt es auch auf Höfen administrative Arbeiten. Geburten, Krankheiten und Schlachtungen zum Beispiel müssen genau dokumentiert werden.

Copyright SDBB | CSFO, Thierry Porchet

Planen und verwalten
Vermarkten und verkaufen

Vermarkten und verkaufen

Die Berufsleute sind oft im Hofladen oder auf dem lokalen Markt anzutreffen – oder sie verhandeln mit Grosskunden aus Detailhandel und Lebensmittelindustrie.

Copyright SDBB | CSFO, Frederic Meyer

Vermarkten und verkaufen

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

Pflanzenbau

  • Bodennutzung bestimmen und Fruchtfolge planen
  • Boden vorbereiten, umgraben, pflügen und so die Fruchtbarkeit erhalten
  • landwirtschaftliche Fahrzeuge lenken
  • Maschinen und Geräte unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften bedienen
  • Getreide und Gemüse wie Kartoffeln, Raps oder Rüben säen und pflanzen
  • Boden umweltgerecht düngen
  • Krankheiten und Schädlinge mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen
  • Erträge ernten und lagern oder ausliefern
  • Produkte für den Direktverkauf verpacken und Preise festlegen
  • Wiesen und Weideland pflegen
  • Futterpflanzen mähen und als Viehfutter aufbewahren
  • ökologische Ausgleichsflächen wie Wiesen, Hecken oder Buntbrachen anlegen und so die Artenvielfalt fördern

Tierhaltung

  • Nutztiere wie Milchkühe, Mastrinder und -schweine oder Pferde halten und züchten
  • Tiere pflegen, füttern, tränken, melken und sie sauber halten
  • Futterrationen berechnen, Futter richtig verteilen und Vorräte verwalten
  • Verhalten der Herde beobachten und für ihr Wohlbefinden sorgen
  • Tiere gemäss Tierschutzvorschriften halten und behandeln
  • geeignete Tiere für die Zucht auswählen, um die Rasse zu verbessern
  • Gesundheit der Tiere überwachen und Tierseuchen mit Impfungen und anderen Massnahmen vorbeugen
  • tierische Produkte für die Verarbeitung oder den Direktverkauf verpacken

Instandhaltung von Geräten und Gebäuden

  • Geräte, Maschinen und Fahrzeuge wie Traktoren warten
  • Gebäude instand halten und renovieren
  • sich an Bau- und Modernisierungsprojekten beteiligen

Betriebsführung

  • Produktionsplan erstellen und Buchhaltung führen
  • Daten über den Viehbestand erfassen und an die entsprechenden Ämter weiterleiten
  • Erträge analysieren und Produktionskosten kontrollieren
  • Investitionen planen und deren Finanzierung sicherstellen
  • administrative Aufgaben erledigen
  • Personal einstellen und dessen Arbeit organisieren und beaufsichtigen

Ausbildung

Dauer

3 Jahre

Bildung in beruflicher Praxis

In landwirtschaftlichen Betrieben

Schulische Bildung

  • 1. + 2. Jahr: 1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
  • 3. Jahr: Blockkurse an einer Landwirtschaftsschule

Schulische Vollzeitausbildung

mit Schwerpunkt Biolandbau in Rheinau, ZH

Berufsbezogene Fächer

  • Pflanzenbau: Boden bearbeiten; säen und pflanzen
  • Tierhaltung: Nutztiere halten, pflegen und züchten
  • Mechanisierung und technische Anlagen
  • Arbeitsumfeld

Die Grundbildung kann auch mit dem Schwerpunkt Biolandbau absolviert werden.

Überbetriebliche Kurse

8 Tage in den ersten zwei Lehrjahren.

Inhalt: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Hygiene und Qualitätssicherung, Einstellen und Warten von Maschinen und Geräten, Einsatz von Hebefahrzeugen und Pflanzenschutzgeräten, Tiertransport.

Berufsmaturität

Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.

Abschluss

Landwirt/in EFZ

Voraussetzungen

Vorbildung

  • obligatorische Schule abgeschlossen
  • Verkürzte Berufslehre
  • mit einem landwirtschaftlichen Berufsattest (EBA), mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) eines anderen Berufs oder mit einem Maturitätsabschluss dauert die Ausbildung zum/r Landwirt/in EFZ in der Regel 2 Jahre
  • mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) eines anderen landwirtschaftlichen Berufs dauert die Ausbildung zum/r Landwirt/in EFZ in der Regel 1 Jahr

Anforderungen

  • Interesse an der Natur und an Pflanzen
  • Freude an der Arbeit mit Tieren
  • Verständnis für Zusammenhänge in der Natur
  • unternehmerisches Denken
  • praktisch-handwerkliche Begabung
  • technisches Verständnis, Begabung im Umgang mit Maschinen
  • Bereitschaft, Schmutzarbeiten zu erledigen und am Wochenende zu arbeiten
  • gute Gesundheit

Weiterbildung

Kurse

Angebote von landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungs­zentren

Zusatzausbildung

Nach Abschluss der Grundbildung kann eine verkürzte, 1-jährige Grundbildung in einem anderen landwirtschaftlichen Beruf absolviert werden.

Berufsprüfung (BP)

Mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis, zum Beispiel:

  • Betriebsleiter/in Landwirtschaft
  • Betriebsleiter/in Gemüsebau
  • Betriebsleiter/in Obstbau
  • Betriebsleiter/in Geflügelwirtschaft 
  • Fachmann/-frau in biologisch-dynamischer Landwirtschaft

Höhere Fachprüfung (HFP)

Z. B. dipl. Meisterlandwirt/in, dipl. Geflügelwirtschaftsmeister/in, dipl. Gemüsegärtnermeister/in, dipl. Obstbaumeister/in

Höhere Fachschule

Z. B. dipl. Agro-Techniker/in HF, dipl. Agro-Kaufmann/-frau HF

Fachhochschule

Z. B. Bachelor of Science (FH) in Agronomie, in Umweltingenieurwesen oder in Lebensmittel­technologie. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.

Berufsverhältnisse

Landwirte und Landwirtinnen bewirtschaften ihr eigenes landwirtschaftliches Land oder haben es gepachtet. Im Pflanzenbau ist die Arbeit stark mechanisiert und wetterabhängig. Die Pflege von Tieren erfordert tägliche Anwesenheit. Die Arbeitszeiten sind ausgefüllt und die Aufgaben vielfältig.

Der Grossteil der Landwirte und Landwirtinnen arbeitet als Selbstständige im Familienbetrieb. Abhängige Beschäftigungsverhältnisse gibt es, wenn auch nur in geringer Zahl, insbesondere in grösseren Betrieben. Der Rückgang der Verbraucherpreise führt zu einer Umstrukturierung des Agrarsektors und damit dazu, dass es immer weniger Betriebe gibt. Einige Berufsleute ergänzen ihr Einkommen durch Nebenerwerbstätigkeiten wie den Direktverkauf von Hofprodukten, Agrotourismus oder einer bezahlten Tätigkeit ausserhalb des landwirtschaftlichen Bereichs. Nicht selten entscheiden sich Junglandwirte und -landwirtinnen für eine zweite Ausbildung, z. B. im Bereich Mechanik, Bauwesen oder Forstwirtschaft, um ihre Einkommensquellen zu erweitern.

Weitere Informationen

Adressen

OdA AgriAliForm
Laurstr. 10
5201 Brugg AG
Tel.: +41 56 462 54 40
URL: https://www.agri-job.ch
E-Mail:

berufsberatung.ch