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Judaistik: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Verbindung von Geschichte und Kultur

L.F. studiert Judaistik im 8. Semester Bachelor an der Universität Luzern UNILU.

Für L.F. war es bei der Studienwahl besonders wichtig, ein Fach zu finden, welches eine ausgeprägt historische Komponente mit zeitgenössischen kulturellen Aspekten verbindet. Die Berufsaussichten spielten für ihn bei der Wahl des Studienfachs keine grosse Rolle.

Gestaltung des Studiums

Im Studienfach Judaistik ist es möglich, das Studium sehr frei zusammenzustellen. Einzig der Sprachkurs in Modernhebräisch ist obligatorisch. Meist kann je nach Angebot der Inhalt frei gewählt werden, die Art der zu besuchenden Veranstaltungen wie Proseminar, Hauptseminar, Vorlesung sind jedoch teilweise vorgeschrieben. Eine der Kernkompetenzen, welche L.F.  in diesem Studium erworben hat, ist die Fähigkeit, selbstständig neue und teils sehr komplexe Themenfelder zu erschliessen.

Höhepunkte im Studienalltag

Aus der Sicht von L.F. gibt es zwei Typen schöner Momente im Studienalltag. Zum einen, wenn er in einer Veranstaltung persönliche Erlebnisse oder an der Uni erworbenes Wissen einfliessen lassen und so einer Diskussion eine neue Facette hinzufügen kann. Zum anderen, wenn ihm beispielsweise während einer Vorlesung vollkommen banale Dinge plötzlich in einem völlig neuen Licht erscheinen. Was deutlich weniger Spass macht, sind die schriftlichen Arbeiten, welche sehr viel Zeit beanspruchen.

Prägende Erfahrungen

L.F. hat einen Sprachkurs in Modernhebräisch an der Hebräischen Universität in Jerusalem gemacht. Diese Sprache an einem derart geschichtsträchtigen Ort zu lernen, ist wirklich eine einzigartige Erfahrung gewesen und er hat viele interessante Menschen getroffen, die alle ihre eigenen Gedanken zu Gott und der Welt haben. "Der Sprachaufenthalt hat mich sowohl in sprachlicher wie auch in persönlicher Hinsicht enorm weitergebracht", ergänzt L.F.

Fremddefinitionen genauer untersuchen

M.D. studiert Jüdische Studien im 6. Semester an der Universität Basel UNIBAS.

Reichhaltiges Studienangebot

Ich schätze das vielfältige Studienangebot und die Breite der angebotenen Themen. Das Studium Jüdische Studien in Basel umfasst die vier thematischen Bereiche Sprache, Geschichte, Literatur und Religion. Es bietet somit die unterschiedlichsten Vertiefungsmöglichkeiten. Besonders faszinieren mich Themen, die das "Jüdische" im Bezug zu anderem, und dabei Selbst- und Fremddefinitionen genauer untersuchen. Da relativ wenige dieses Fach studieren, ist die Atmosphäre angenehm und das Verhältnis zwischen Studierenden und Dozierenden sehr persönlich.

Jährliche Exkursionen

Wichtig zu erwähnen sind die jährlichen Exkursionen wie beispielsweise zu "Das jüdische Prag" und dieses Semester zu "Das jüdische Krakau". Hierzu habe ich zusammen mit einem anderen Studierenden ein Referat mit dem Thema "Nach der Wende. Zwischen Jiddischland und Antisemitismus" geschrieben. Wir sind auf die Vermarktung des "Jüdischen" im heutigen Krakau eingegangen und haben das Phänomen der "jewish style cafés" und die Erfindung einer "jüdischen Kultur" untersucht.

Sprachaufenthalt in Israel

Ich würde allen Interessierten raten, einen Sprachaufenthalt in Israel zu absolvieren. Mir hat es nicht nur für die Sprache etwas gebracht, sondern ich fand es auch sehr interessant, auf diesem Weg Land, Menschen und Kultur in Israel besser kennen und verstehen zu lernen.



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