Zum Titel springen

Laufbahnbeispiele: Umweltwissenschaften

Porträts von Berufsleuten mit Abschluss in Umweltwissenschaften.

Umweltwissenschaften

Umweltwissenschaftlerin als Geschäftsinhaberin und Projektleiterin: Stefanie Huber

Stefanie Huber
Stefanie Huber
Projektleiterin im Umweltbereich

«Ich begleite Städte, Gemeinden und Regionen in der Erarbeitung und Umsetzung ihrer Energie- und Klimapolitik.»

Laufbahn

JahrTätigkeit/Ausbildung
Seit 2018Geschäftsinhaberin enerhub GmbH, Projektleiterin im Bereich kommunale Energie- und Klimapolitik, Energiestadt-Beraterin und -Auditorin, kirchliche Umweltberaterin
2009 - 2018Partnerin und Projektleiterin bei ENCO AG, Co-Geschäftsführerin des Trägervereins Energiestadt
Seit 2016Umweltbeauftragte der Kirchgemeinde Dübendorf, parallel Ausbildung zur kirchlichen Umweltberaterin
2014 - 2018General Management Zertifikat und KMU-Führungskompetenz, Weiterbildungen an der Universität St. Gallen
2004 - 2008Didaktischer Ausweis Umweltlehre, ETH Zürich
2002 - 2007Studium der Umweltnaturwissenschaften mit Vertiefung in aquatischen Systemen und Umwelthygiene, ETH Zürich
Jetzige Tätigkeit

Seit Mitte 2018 bin ich selbständig mit einer eigenen Firma, der enerhub GmbH. Ich bin tätig im Themenbereich kommunale Energie- und Klimapolitik: Ich begleite Städte, Gemeinden und Regionen in der Erarbeitung und Umsetzung ihrer Energie- und Klimapolitik (u.a. mit dem Energiestadt-Label) und arbeite an der Weiterentwicklung von Hilfsmitteln und Instrumenten mit. Ein weiteres Standbein ist die Einführung von Umweltmanagement-Systemen bei Kirchgemeinden, häufig mit dem „Grünen Güggel“. Des Weiteren organisiere ich Kommunikationsanlässe für Energie-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Obwohl ich die einzige Angestellte meiner Firma bin, bin ich in ein schweizweites Netzwerk eingebunden und stehe in regem Austausch mit Partnerfirmen und Kundinnen und Kunden.

Berufseinstieg

Zu meinem heutigen beruflichen Tätigkeitsbereich haben viele Puzzlesteine beigetragen: Einen grossen Mosaikstein stellen sicher das Studium mit der Ergänzung der didaktischen Ausbildung und der Management-Weiterbildung dar. Die ersten Arbeitsstellen haben den konkreten Einstieg in die Energieberatung ermöglicht, wofür man allein aus dem Studium heraus nur wenig mitbringt. In meinem Fall haben aber auch Praktika, Nebenjobs und „Freizeitaktivitäten“ zum Berufseinstieg beigetragen. Dazu gehören die Praktika bei Holcim im Bereich Umweltstrategie oder bei Terre des hommes auf der Kommunikationsabteilung, die Redaktionsarbeit bei einer Studentenzeitschrift, die Aufgabe als Umweltbeauftragte einer Kirchgemeinde oder auch das Engagement in der kommunalen Politik. Dort habe ich die Abläufe und Instrumente der Umweltpolitik von Gemeinden in der Praxis kennen gelernt, bei denen ich die Gemeinden jetzt als Beraterin unterstütze.

Tipps

Sprachen sind für viele naturwissenschaftlich angehauchte Personen eher ein mühseliges Muss. Ich hatte jedoch immer Freude daran und habe mir über Praktika und Sprachdiplome in den Schweizer Landessprachen ein solides Niveau angeeignet. Das hat es mir ermöglicht, Aufgaben in Schweizer Netzwerken zu übernehmen und auch ein Scharnier zwischen den Regionen zu sein sowie interessante Erfahrungen in der Schweiz und im Ausland zu sammeln.

Umweltwissenschaftlerin als Beraterin im Bereich Umwelt und Verkehr: Cornelia Graf

Cornelia Graf
Cornelia Graf, © Cornelia Graf
Umwelt- und Verkehrsplanerin:

«Ich habe mich im Studium meist von meinen Interessen leiten lassen.»

Laufbahn

JahrTätigkeit/Ausbildung
Seit 2015 bis heuteWissenschaftliche Beraterin beim Forschungs- und Beratungsunternehmen INFRAS
2013 – 2015Projektleiterin Verkehrsinfrastrukturen beim Tiefbauamt der Stadt Zürich
2012– 2013Trainee beim Tiefbauamt der Stadt Zürich
2012Praktikantin bei einem Bauingenieurbüro (5 Monate)
2010 - 2011Praktikantin bei einer NGO in Nepal, Schwerpunkt Wasserversorgung und Trinkwasserqualität
2006 – 2011Studium Umweltnaturwissenschaften (mit Vertiefung in Biogeochemie und Schadstoffdynamik) an der ETH Zürich, inkl. Auslandsemester an der School of Earth and Environment in Leeds UK
Jetzige Tätigkeit

Seit gut vier Jahren bin ich beim Büro INFRAS in der Forschung und Beratung tätig. INFRAS ist ein unabhängiges Unternehmen, das im Bereich nachhaltige Entwicklung forscht und berät. Zur Kundschaft gehören Verwaltungen, Unternehmen und private Organisationen. Meine Schwerpunkte liegen in den Themenbereichen Verkehr und Umwelt. Dazu gehören Luftschadstoff-Emissionen des Strassenverkehrs, Verkehrsplanung und -modellierung sowie diverse quantitative Analysen (Datenmodell Luftschadstoffe Strassenverkehr, GIS-Modelle, Kosten-Nutzen-Analysen), die als Grundlage für die Entwicklung von weiteren Massnahmen dienen. Meine momentanen Lieblingsprojekte umfassen Klimabilanzen von Unternehmen und aktuelle Studien zu Elektromobilität von öV-Bussen. Dabei halten sich das eigenständige Analysieren und Berechnen (Forschung) sowie das Beraten der Kundschaft gut die Waage.

Berufseinstieg

Direkt nach dem Studium hätte ich mir beides vorstellen können: entweder in der Wissenschaft bleiben und einen PhD machen – oder in die Praxis gehen. Um die Entscheidungsfindung voranzutreiben, habe ich als erstes ein Praktikum in einem Bauingenieurbüro absolviert. Daraufhin hatte ich Lust auf mehr Praxis und konnte als Trainee beim Tiefbauamt der Stadt Zürich erste Berufserfahrung sammeln. Nach kurzem bekam ich dort eine Festanstellung in der Verkehrsplanung angeboten, die ich gerne annahm. Nach ein paar Jahren in der Verwaltung hielt ich Ausschau nach einer Stelle, an der ich meine fachliche Kompetenz weiter vertiefen konnte und wurde bei INFRAS im Bereich Verkehr und Umwelt fündig – und bewegte mich so wieder ein Stück näher zu Umweltthematiken hin.

Tipps

Ich habe mich im Studium meist von meinen Interessen leiten lassen. Den Arbeitsmarkt einzuschätzen und zu überlegen, mit welcher Fächerkombination die besten Voraussetzungen erzielt werden können, schien mir zu unsicher und zudem nicht sehr motivierend. Da ich breit interessiert bin und mich für manches Thema begeistern kann, hat sich diese Strategie für mich bis heute bewährt. Hilfreich fand ich auch immer, mit Leuten zu sprechen, die ein paar Jahre weiter waren als ich. So eröffnete sich manche spannende Perspektive und Zukunftsidee. Und zu guter Letzt: offen und neugierig sein und den Mut haben, einmal etwas auszuprobieren. Viel Erfolg!



berufsberatung.ch