Tätigkeitsfelder
Architektur-Fachleute entwerfen Bauwerke. Sie erarbeiten Pläne für Neubauten oder für den Um- oder Ausbau bestehender Gebäude und überwachen die Ausführung der Bauarbeiten.
Planung und Realisierung von Gebäuden
Architektinnen und Architekten planen und erschaffen unterschiedlichste Bauwerke – von Einfamilienhäusern über Bürogebäude, Schulhäuser, Hotels und Kaufhäuser bis zu Bahnhöfen oder Kulturhäusern. Die Architektur des Bauwerks muss räumlich und organisatorisch geeignet sein für die Lebensvorgänge, die sich darin abspielen sollen: Dabei müssen neben wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten insbesondere die sozialen und gesundheitlichen Bedürfnisse der künftigen Bewohner/innen berücksichtigt werden.
Der Beruf hat eine kreative Seite und wird gleichzeitig durch viele Normen und Interessen eingeschränkt. Im kreativen Teil der Alltagspraxis entwerfen Architektinnen neue Bauwerke oder verändern bestehende, sie sind aber auch mit Routinearbeit, mit Termindruck und Kostenplanung, mit Bauzonenordnungen und anderen Sachzwängen konfrontiert. Baugesetze und -vorschriften, die Höhe von Baukrediten, aber auch das gegebene Baugelände, technische Einschränkungen und die Eigenschaften der Baumaterialien setzen der gestalterischen Freiheit Grenzen.
Architektur- und Planungsbüros
Die meisten Architekten und Architektinnen beginnen ihre Berufstätigkeit als Angestellte in einem privaten Büro. Später werden sie allenfalls Teilhaber/in eines Architekturbüros bzw. eines interdisziplinären Planungsunternehmens oder arbeiten selbstständig mit eigenem Büro. Die meisten dieser Privatbüros sind auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert, z.B. Wohnungsbau, Einfamilienhäuser, Industriebauten, Schulhausbauten, Raumplanung usw.
Während Angestellte in einem grösseren Architekturbüro mit starker Arbeitsteilung etwa Entwürfe von Bauvorhaben realisieren oder Konstruktions- und bauphysikalische Probleme lösen, müssen sie sich in einem Kleinbetrieb um sämtliche Aspekte kümmern: Dort beraten sie die Bauherrschaft in allen gestalterischen, juristischen und finanziellen Fragen.
Öffentliche Verwaltung, Denkmalpflege
Architekten arbeiten auch in öffentlichen Hochbau- und Planungsämtern, in Baudepartementen und -inspektoraten. Dort projektieren und realisieren sie nur selten Neubauten, bearbeiten dagegen oft Baugesuche, klären besondere Baufragen ab, bereiten öffentliche Bauvorhaben vor, führen öffentliche Architekturwettbewerbe durch oder erstellen neue Raumplanungsprogramme.
In der Stadtplanung befassen sich Architektinnen beispielsweise mit Fragen der Wohnqualität in Stadtquartieren und gestalten Fussgängerzonen und Grünanlagen; anderswo planen sie Strassenkorrekturen, um den Verkehrsfluss zu verbessern; sie wirken mit bei der Erstellung oder Überarbeitung von Zonenplänen und Bauverordnungen, verfassen Stellungnahmen und Antworten auf Anfragen aus dem Parlament.
In der Denkmalpflege beschäftigen sich Architektinnen mit der Bestandesaufnahme der historischen Bauten in der Schweiz, erstellen Gutachten und kontrollieren, dass die gesetzlichen Vorschriften betreffend Renovierung oder Umbau von denkmalgeschützten Bauobjekten eingehalten werden.
Weitere Tätigkeitsfelder
Weitere Berufsmöglichkeiten bieten sich den Architekten und Architektinnen in Forschung und Lehre an Hochschulen oder Ingenieurschulen, in der Bauindustrie, in grossen Immobilienverwaltungen, bei Baugenossenschaften oder im Rahmen von Einsätzen in Entwicklungsländern.
Berufe, Funktionen
Eine Auswahl von Berufen und Funktionen, in denen Abgänger/innen der Architektur arbeiten:
- Architekt/in UH/ETH
- Architekt/in FH
- Bauinspektor/in
- Bauökonom/in MAS/FH
- Bauverwalter/in
- Berufsfachschullehrer/in für Berufskunde
- Denkmalpfleger/in MAS FH/ETH
- Dozent/in (Universität)
- Hochschulassistent/in
- Ingenieur/in in nachhaltigem Bauen MAS FH
- Lehrer/in ingenieurwissenschaftlicher Richtung
- Raumplaner/in ETH
- Verkehrsingenieur/in, Verkehrsplaner/in UNI
- Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in