Zum Titel springen

Suche

Diskurskompetenzen für Führungskräfte

CAS

Universität Luzern UNILU

Kategorien
Ausbildungsort

Luzern (LU)

Unterrichtssprache

Deutsch

Ausbildungstyp

Universitäre Hochschulen UH - Weiterbildung: Lehrgänge

Zeitliche Beanspruchung

Berufsbegleitend

Ausbildungsthemen

Management, Führung

Studienrichtungen

Betriebswirtschaftslehre BWL / Betriebsökonomie

Swissdoc

7.616.35.0

Aktualisiert 06.09.2023

Beschreibung

Beschreibung des Angebots

Das Certificate of Advanced Studies (CAS) ist eine Nachdiplomausbildung der Hochschulen und entspricht mindestens 10 ECTS.Diesener CAS-Abschluss beinhaltet 15 ECTS. 

Für die Bewältigung aktueller Herausforderungen sind gute Diskurskompetenzen zentral. Denn für Lösungen muss in einer Demokratie geworben werden, um Entscheidungen muss gerungen werden. Dieser Prozess ist komplex und wird durch Fake News und Halbwahrheiten noch erschwert.

Ziel dieses neuartigen CAS ist es, Führungskräfte so in ihren argumentativen Kompetenzen und im Umgang mit aktuellen Herausforderungen weiterzubilden, dass sie souveräner in für sie relevanten Diskursen zu agieren wissen.

Aufbau der Ausbildung

Der Zertifikatslehrgang ist modular aufgebaut und besteht aus drei mehrtägigen Modulen.

 

Modul I: Grundlagen (4.5 Tage)

  • Grundlagen I: Diskurskompetenz aufbauen und steigern (2 Tage)
  • Grundlagen II: Demokratie + Diskurs (2.5 Tage)

Zu Beginn des CAS werden die Teilnehmenden in die Grundlagen der Argumentationstheorie eingeführt. Darüber hinaus werden sie insbesondere mit in öffentlichen Diskursen oft verwendeten Argumenten wie Analogieargumenten, Folgeargumenten, Missbrauchsargumenten vertraut gemacht sowie mit häufigen Argumentationsfehlern. (Grundlagen I)

Anschliessend wird mit den Teilnehmenden u.a. durch Bezugnahme zur Politischen Philosophie das Verhältnis Demokratie und Diskurs reflektiert. Dabei werden u.a. folgende Fragen thematisiert: Inwiefern ist eine Demokratie besonders auf einen funktionierenden Diskurs angewiesen? Wie sieht das Verhältnis Experte – Öffentlichkeit idealerweise aus? Wie viel Meinungsfreiheit ist notwendig, was gilt es in liberalen Demokratien an Pluralismus auszuhalten? (Grundlagen II)

 

Modul II: Aktuelle Herausforderungen von Diskursen (4.5 Tage)

  • Fake News und Halbwahrheiten (1.5 Tage)
  • Pluralismus und Relativismus (1 Tag)
  • Cancel Culture, Political Correctness und Moral (1 Tag)
  • Grenzen des Diskurses: Zum Umgang mit Verschwörungstheorien und Hate Speech (1 Tag)

Im zweiten Modul werden aktuelle Herausforderungen und Grenzen des Diskurses diskutiert, indem u.a. das Wesen von Fake News und Halbwahrheiten reflektiert und der Umgang mit ihnen thematisiert wird. Eine weitere Herausforderung stellt die Frage nach gemeinsamen Prämissen angesichts von (Werte)Pluralismus und Relativismus dar. Wie ist mit relativistischen Einwänden umzugehen? Wie kann eine Einigung gelingen trotz vieler pluraler Ansichten? Eine weitere Gefährdung des Diskurses wird mit dem Begriff «Cancel Culture» verbunden: Was verbirgt sich dahinter? Wo liegen die Grenzen von Kritik? Wie ist auf moralisierende Vorwürfe zu reagieren? Zuletzt ist ein Modultag zu den Grenzen des Diskurses geplant: Wie ist mit Verschwörungstheoretikern argumentativ umzugehen? Was ist Hate Speech und wie weit reicht die Verantwortung von mitbeteiligten Diskursteilnehmern? Wie lässt sich ggf. ein Diskurs abbrechen, ohne dass das Gespräch abbricht?

 

Modul III: Bedingungen gelungener Diskurse
(5 Tage)

  • Vertiefung: Ein besserer Diskursteilnehmer werden anhand von Diskursanalyse – und reflexion (2 Tage)

Diese beiden Vertiefungstage schliessen methodisch an den Grundlagen zu Beginn des CAS an. Bei der Vertiefung geht es um die Analyse und Reflexion des eigenen Diskursverhaltens mit dem Ziel, Schwächen zu identifizieren und zu reduzieren sowie Stärken herauszustreichen.

Voraussetzungen gelungener Diskurse (3 Tage):

  • Exzellenz im Diskurs: Intellektuelle Tugenden im Diskurs (1 Tag)
  • Ethos der Debatte: Über die Ethik des Argumentierens (1 Tag)
  • Respekt trotz Dissens (1 Tag)

Der «CAS Diskurskompetenzen für Führungskräfte» soll bewusst mit bestärkenden Inhalten abgeschlossen werden – schliesslich geht es nicht allein um das bessere Verständnis aktueller Herausforderungen, sondern auch um die Kenntnis der Voraussetzungen gelungener Diskurse, damit die Teilnehmenden bestenfalls solche Voraussetzungen in ihrem eigenen Wirkungsbereich schaffen können. Entsprechend werden sie am Ende des Studiengangs mit intellektuellen Tugenden, die für den Diskurs relevant sind, vertraut gemacht, sowie in die Ethik des Argumentierens eingeführt. Trotz aller Versuche kann ein Diskurs gleichwohl scheitern – auch diese Möglichkeit muss thematisiert werden und wie dennoch ein respektvoller Umgang miteinander gelingen kann.

Der CAS umfasst insgesamt 15 ECTS-Punkte, die sich wie folgt verteilen:

12 ECTS für die Modultage. In diese ECTS-Punkte fliessen die Präsenzzeit sowie die Vor- und Nachbereitungszeit ein.

3 ECTS für den schriftlichen Leistungsnachweis, der entweder in einer Transferarbeit oder drei kürzeren schriftlichen Reflexionen (nach jedem Modul eine) eines einschlägigen Fallbeispiels aus der Praxis besteht.

 

Lernziele

Nach Abschluss des «CAS Diskurskompetenzen für Führungskräfte» sind die Teilnehmenden u.a. in der Lage:

  • verschiedene Argumenttypen und Argumentationsfehler zu erkennen und selbst im Gespräch anzuwenden bzw. zu vermeiden,
  • die Bedeutung von Meinungsfreiheit in einer pluralen und liberalen Demokratie zu reflektieren,
  • wirksame und weniger wirksame Strategien im Umgang mit Fake News und Halbwahrheiten gegenüber zu stellen,
  • moralische Vorwürfe auf ihre Berechtigung hin zu prüfen,
  • das eigene Diskursverhalten zu hinterfragen und Anpassungen abzuleiten,
  • ethische Standards des Argumentierens zu prüfen,
  • Strategien für einen respektvollen Umgang trotz Dissens zu formulieren.

Voraussetzungen

Zulassung

Als universitärer Weiterbildungsstudiengang richtet sich der CAS Diskurskompetenzen für Führungskräfte in erster Linie an Personen mit einem Hochschulabschluss auf Masterstufe (M.A., M.Sc., lic.phil.) und einschlägiger Berufspraxis. Es können aber auch Personen mit gleichwertigen Qualifikationen sowie mit entsprechender Berufserfahrung zugelassen werden.

Reguläre Zulassung: 

Die Zulassung zum CAS Diskurskompetenzen für Führungskräfte setzt grundsätzlich einen Hochschulabschluss (Universität, ETH, Fachhochschule, PH) und einschlägige Berufserfahrung voraus.

Zulassung „sur dossier“:

Personen mit einem Bachelorabschluss und Berufserfahrung oder einer gleichwertigen Qualifikation können sich auf der Basis eines eingereichten Dossiers um einen Studienplatz bewerben. Der Entscheid liegt jeweils bei der Studienleitung (vorbehaltlich der Zustimmung durch die Zulassungsstelle der Universität Luzern).

Als gleichwertige Qualifikation gilt:

  • Berufsbildung Tertiärstufe (Höhere Fachprüfung, Höhere Fachschule)
  • Mindestens zwei Jahre Führungs- oder Projektleitungserfahrung

 

Zielpublikum

Der «CAS Diskurskompetenzen für Führungskräfte» richtet sich an Führungskräfte und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, vornehmlich aus Politik, Verwaltung und Bildungsinstitutionen sowie aus Unternehmen. Denn Führungskräfte aus diesen Bereichen müssen über besonders hohe diskursive Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein.

Zielgruppe: Führungskräfte aus der Politik

Politik – hier verstanden als politische Aktivität auf allen Stufen, d.h. vom Parteienvorstand bis zum Nationalrat – ist das Gebiet schlechthin, auf dem Diskurskompetenzen vonnöten sind. Der politische Aushandlungs- und Entscheidungsprozess erfordert den versierten Umgang mit anderen Positionen, das Erkennen von Gemeinsamkeiten, aber auch den souveränen Umgang mit diskursiven Herausforderungen wie unfairen Unterstellungen, Argumentationsfehlern oder einer pauschalen Verweigerungshaltung.

Zielgruppe: Kaderangehörige aus der Verwaltung

Die öffentliche Verwaltung ist in politisch gesteuerte Kontexte eingebettet. Da ihr Handlungsrahmen oft schon (rechtlich) vorgegeben ist, ist es umso wichtiger, dass die entsprechenden Führungskräfte wie Stadtschreiber und Stabsleitende mit Hilfe hoher diskursiver Kompetenzen ihr Wirkungsfeld erweitern. Auch sind sie an der geeigneten Stelle, um die politisch Verantwortlichen auf politisch umstrittene Geschäfte und den damit verbundenen diskursiven Fallstricken hinzuweisen.

Zielgruppe: Schulleiterinnen und Schulleiter und Kaderangehörige aus Bildungsinstitutionen

Schulleiterinnen und Schulleiter sowie andere Kaderangehörige in Bildungsinstitutionen sind angesichts der vielen Anspruchsgruppen, mit denen sie es zu tun haben, oft unter hohem Rechtfertigungsdruck. Gleichzeitig sind die diskursiven Erwartungen an diese Zielgruppe sehr hoch, gerade weil sie einer Bildungsinstitution vorstehen bzw. ebendiese leiten.

Zielgruppe: Führungskräfte aus Unternehmen

Führungskräfte in Unternehmen müssen zunehmend feststellen, dass ihre fachlichen und spezifischen für die Führung gedachten kommunikativen Fähigkeiten nicht mehr ausreichen, wenn sie mit Diskursen konfrontiert werden, die ihnen bisweilen plötzlich und unabsehbar aufgedrängt werden (wenn es z.B. um strittig gewordene Markennamen geht oder um die Zusammenarbeit mit Personen, die in bestimmten Kreisen in Ungnade gefallen sind). Reflexhaft mit Abwehr darauf zu reagieren, zeugt nicht immer von Souveränität. Vielversprechender dürfte es sein, sich im Vorfeld Klarheit über das Wesen, die Wirkung und den Umgang mit moralischen Vorwürfen zu verschaffen.

Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt via Anmeldeformular auf der Website.

Kosten

  • Studiengangskosten CHF 9650.00
  • Diplomgebühr CHF 450.00

Abschluss

  • Certificate of Advanced Studies CAS

Certificate of Advanced Studies CAS
CAS Diskurskompetenzen für Führungskräfte

Praktische Hinweise

Ort / Adresse

  • Luzern (LU)

Zeitlicher Ablauf

Beginn

siehe Website

Zeitliche Beanspruchung

  • Berufsbegleitend

Unterrichtssprache

  • Deutsch

Links

Auskünfte / Kontakt

Universität Luzern
Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Philosophie + Management
Frohburgstrasse 3
Postfach 4466
6002 Luzern

Dr. Magdalena Hoffmann (Studienleiterin)
magdalena.hoffmann@unilu.ch

Studiensekretariat: Rahel Schär
rahel.schaer2@unilu.ch
041 229 56 21

Universität Luzern UNILU

studiendienste@unilu.ch

Universität Luzern UNILU > Weiterbildung

berufsberatung.ch