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Porträt Nahrung: Handwerkliche Nahrungsmittelproduktion

Eine Chefin Bäckerin-Konditorin-Confiseurin BP und Berufsbildnerin stellt ihre Tätigkeiten vor.

Eine lebendige Materie bearbeiten

Léa Gaillet vor einem Ladengestell mit Broten.
© SDBB I CSFO, Foto Florence Montellier

Léa Gaillet, Chefin Bäckerin-Konditorin-Confiseurin BP und Berufsbildnerin

Léa Gaillet vor einem Ladengestell mit Broten.

© SDBB I CSFO, Foto Florence Montellier

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
16Au-Pair in Zürich
19Eidg. Fähigkeitszeugnis Köchin: Gewerbliche und Industrielle Berufsfachschule Freiburg
21Verschiedene Anstellungen in der Funktion als Bäckerin-Konditorin
26Eidg. Fachausweis Chefin Bäckerin-Konditorin, heute Chefin Bäckerin-Konditorin-Confiseurin: Richmont Kompetenzzentrum, Pully VD, heute Yverdon-les-Bains VD.
26Prüfungsexpertin Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in EFZ: Gewerbliche und Industrielle Berufsfachschule Freiburg
29Bäckerin-Konditorin und Berufsbildnerin: Bäckerei "La Pomme", Marly FR. Die Bäckerei ist einer Institution für Jugendliche mit speziellen Bedürfnissen angegliedert.

Warum haben Sie sich für die Nahrungsmittelbranche entschieden?

Ich bin durch Zufall Chefin Bäckerin-Konditorin-Confiseurin geworden. Während meiner Berufslehre als Köchin habe ich im Lehrbetrieb die Brote gebacken und die Patisserie hergestellt. Brot ist eine lebendige Materie: Ich knete gerne Teige mit unterschiedlicher Konsistenz und unterschiedlichem Geruch. Um meinen Traum zu ermöglichen, am Wettbewerb "Mondial du pain" teilzunehmen, musste ich die Berufsprüfung Chefin Bäckerin-Konditorin-Confiseurin absolvieren. Diese Ausbildung hat mir viel gebracht:

  • Ich habe meine Fachkenntnisse vertieft und Neues gelernt, wie zum Beispiel das Konservieren eines Teiges mit Hilfe von natürlichen Zutaten.
  • Ich habe gelernt, ein Team zu führen und Arbeitspläne zu erstellen.
  • Ich kann als Berufsbildnerin tätig sein.

«Ich experimentiere gerne. Morgen werde ich zum Beispiel ein Brot auf der Basis von blauen Kartoffeln herstellen.»

Sie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Die erste Schicht beginnt um 4 Uhr morgens. Sie backt die Brote für den Tagesverkauf und stellt Croissants, Schokoladenbrote und Brioches her. Die zweite Schicht beginnt um 5:30 Uhr und bereitet unser Snacksortiment vor: Sandwiches, Schinkengipfel, Käsewähen usw. Nach der Pause um 11 Uhr wiegen wir bereits die Zutaten für die Teige des nächsten Tages ab. Der Tag endet zwischen 13:30 und 14:30 Uhr. Als Berufsbildnerin betreue ich Jugendliche mit speziellen Bedürfnissen: Ich verbringe viel Zeit damit, die Hygienevorschriften zu erklären und die Rezepte zu überprüfen.

Welches sind die schönen Seiten Ihres Berufes?

Der Beruf Bäckerin-Konditorin-Confiseurin hat einen schlechten Ruf, weil man früh aufstehen und auch am Samstag arbeiten muss, wenn Freunde und Familie bereits Wochenende haben. Es braucht Begeisterung für diesen Beruf. Mir gibt er viel Befriedigung. Das Kneten und Formen von Brot und Gebäck ist eine handfeste Aufgabe. Ich experimentiere auch gerne. Neben unserem Standardsortiment bieten wir auch regelmässig neue Produkte an. Morgen werde ich zum Beispiel ein Brot auf der Basis von blauen Kartoffeln herstellen.

Welche Fähigkeiten sind besonders wichtig?

Man muss geduldig und gewissenhaft sein. Man muss die Backzeiten strikt einhalten und die Rezeptmengen genau abmessen. Als Berufsbildnerin mit Lernenden mit speziellen Bedürfnissen muss ich gut zuhören können und Ruhe bewahren. Um zu lernen, wie man mit verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten umgeht, habe ich mehrere Kurse absolviert. Ich tausche mich auch mit psychologischen Fachpersonen aus, welche die Jugendlichen in der Ausbildung betreuen.

Weitere Informationen



berufsberatung.ch