Anlagenführer/in EFZ
Anlagenführerinnen und Anlagenführer führen automatisierte Produktionsanlagen in der Industrie. Diese produzieren oder verpacken Produkte wie Lebensmittel, Medikamente, elektronische Bauteile oder Kunststoffe. Die Berufsleute richten die Maschinen ein und sorgen dafür, dass sie gut funktionieren. Sie greifen in die Produktionslinie ein, wenn es zu Problemen kommt.
- Bildungstypen
-
Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
-
Metall, Maschinen, Uhren
- Branchen
-
Industrielle Nahrungsmittelproduktion - Kunststoff, Papier, Oberflächentechnik - Maschinentechnik - Printmedienproduktion - Uhren, Mikrotechnik
- Swissdoc
-
0.553.44.0
Aktualisiert 16.12.2025
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Industrieproduktion
Anlagen gemäss den Formaten und Materialien einstellen
Produktionsdaten online eingeben
Anlagen einrichten und ihre Bedienung beaufsichtigen
mit Teams in der Serienproduktion arbeiten und selbstständig Anlagen führen
die Produktion und die automatische Verpackung der Produkte beaufsichtigen
Einstellungen der Verpackungsmaschinen anpassen, wenn die Masse der Produkte ändern
Sicherheits- und Hygienemassnahmen einhalten und überprüfen
Umbau von Anlagen
zusammen mit Technikern Anlagen umrüsten, um neue Produkte oder Verpackungen herzustellen
Produktivität von Anlagen optimieren und Verpackungsabläufe entsprechend umplanen
sich informieren über neue Verarbeitungs- und Verpackungstechniken sowie neue technische Prozesse
Wartung von Anlagen
Maschinen und Anlagen regelmässig und genau einstellen, überwachen und überprüfen, zum Beispiel auf Geschwindigkeit, Temperatur, Zeit oder Druck
bei der Wartung von technischen Anlagen sowie Energieversorgungssystemen mitarbeiten
bei Störungen Fehler suchen, notwendige Massnahmen ergreifen und die zuständige Fachperson informieren, damit die Produktion so schnell wie möglich weiterlaufen kann
- Produktivität der verschiedenen Maschinen und die Qualität der Produkte gewährleisten
Kontrolle und Schichtübergabe
- die hergestellten Produkte kontrollieren
- Produkte für den Versand an die Kunden freigeben
- das Team der nächsten Schicht über aufgetretene Probleme sowie über die laufende oder bevorstehende Produktion informieren
- den für die Produktion benötigten Materialbedarf einschätzen und bei Bedarf Material bestellen
- Menge und Qualität der eingegangenen Waren überprüfen
- Lagerbedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur und Lichtverhältnisse prüfen und Mängel der verantwortlichen Person melden
Ausbildung
Dauer
3 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einem Industriebetrieb
Schulische Bildung
Berufsfachschule in Olten (1 Tag pro Woche) oder Chur (Blockunterricht)
Ausbildungsinhalte
Organisieren der Vorarbeiten für die Produktion
Vorbereiten der Produktionsanlagen und -linien
Führen von Produktionsanlagen und -linien
Kontrollieren und Optimieren des Prozessablaufs
Überbetriebliche Kurse
Berufliche Grundlagen erlernen, vertiefen und üben, 28 Tage während der ersten 2 Lehrjahre.
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen können die Lernenden zusätzlich die Berufsmaturitätsschule besuchen.
Abschluss
Anlagenführer/in EFZ
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule abgeschlossen
Anforderungen
- technisches Verständnis: Grundverständnis für technische Geräte und mechanische Abläufe
- handwerkliches Geschick bzw. praktische Fähigkeiten
- genaue und sorgfältige Arbeitsweise
- Konzentrationsfähigkeit
- Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein
- Organisationstalent
- Teamfähigkeit
- Belastbarkeit und Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten (Schichtarbeit)
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen sowie der Vereinigung für die Ausbildung von Anlagenführern/Anlagenführerinnen FOMA.
Berufsprüfung (BP)
Mit eidg. Fachausweis, zum Beispiel:
- Automatikfachmann/-frau
- Führungsfachmann/-frau
- Lebensmitteltechnologe/-login
Logistikfachmann/-frau
- Prozessfachmann/-frau
- Produktionsfachmann/-frau
Technische/r Kaufmann/-frau
Höhere Fachprüfung (HFP)
Zum Beispiel Leiter/in in Facility Management und Maintenance oder Produktionsleiter/in Industrie.
Höhere Fachschule (HF)
Bildungsgänge in verwandten Bereichen, zum Beispiel dipl. Maschinenbautechniker/in HF oder dipl. Systemtechniker/in HF.
Fachhochschule (FH)
Studiengänge in verwandten Bereichen, zum Beispiel Bachelor of Science in Maschinentechnik oder in Systemtechnik. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Berufsverhältnisse
Anlagenführerinnen und Anlagenführer arbeiten in kleinen Teams mit verschiedenen anderen Berufsleuten, etwa Produktionsmitarbeiterinnen, Lebensmitteltechnologen, Chemie- und Pharmatechnologinnen und Teamleitern. Je nach Art des Industriebetriebs müssen die Berufsleute mit verschiedenen Arbeitsbedingungen umgehen können, zum Beispiel Lärm, Hitze oder unangenehmen Gerüchen. Auch Nachtarbeit und Schichtarbeit sind möglich.
Anlagenführerinnen und Anlagenführer finden vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in grossen Industriebetrieben, die beispielsweise Lebensmittel, Chemikalien, Arzneimittel, kosmetische Produkte, Elektrogeräte oder Zement herstellen. Auch Industriebetriebe, die Verpackungen produzieren oder Produkte verpacken, sind mögliche Arbeitgeber. Mit entsprechenden Zusatzqualifikationen können sich die Berufsleute spezialisieren oder Führungspositionen übernehmen und zum Beispiel die Produktionsplanung, ein Team oder einen Bereich leiten.
Weitere Informationen
Adressen
Vereinigung für die Ausbildung von Anlagenführern/Anlagenführerinnen (FOMA)
c/o Hodler Advokatur
Belpstrasse 41
3007 Bern
Tel.: +41 31 381 64 54
URL: https://www.foma-oma.ch
Statistiken
-
Statistiken EBA und EFZ
Abschlüsse nach Ausbildungstyp, Beruf, Geschlecht und Kanton (Excel)
Gesetzliche Grundlagen
-
Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen