Orthopädieschuhmacher/in EFZ
Orthopädieschuhmacher- und schuhmacherinnen stellen orthopädische Mass- und Serienschuhe sowie Einlagen und Fussstützen her. Sie führen auch Nachkorrekturen und Reparaturen aus. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die Beratung der Kundschaft.
- Bildungstypen
-
Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
-
Textilien, Mode - Gesundheit
- Branchen
-
Medizintechnik - Mode, Bekleidung
- Swissdoc
-
0.330.5.0
Aktualisiert 28.05.2020
Tätigkeiten
Mit orthopädieschuhtechnischen Hilfsmitteln und Produkten kann die Fussstellung oder Körperhaltung korrigiert werden. So können Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen schmerzfrei und bequem gehen. Sie benötigen zum Beispiel individuell angefertigte Schuheinlagen, spezielle Schuhe oder Stützen. Orthopädieschuhmacherinnen beherrschen das Handwerk für die Herstellung dieser Produkte.
Bevor Orthopädieschuhmacher Aufträge ausführen, klären sie die Bedürfnisse ihrer Kunden ab und beraten sie über die verschiedenen Möglichkeiten sowie die Kosten. Dabei wenden sie ihr Wissen in Anatomie, Pathologie und Biomechanik an.
Beklagen sich Kundinnen über Beschwerden, die von den Füssen oder den Beinen, von den Knien oder der Hüfte ausgehen, suchen Orthopädieschuhmacherinnen nach den Ursachen und schlagen geeignete Massnahmen vor. Das können zum Beispiel Abrollhilfen, Dämpfungs- und Stellungskorrekturen, Schaftpolsterungen oder Beinverkürzungsausgleiche sein. Sie berechnen exakt, wie jemand auftritt, und erstellen anschliessend eine Skizze.
Für Kunden, die keine Serienschuhe tragen können, stellen Orthopädieschuhmacher anhand von vorgegebenen Daten Massschuhe her. Dazu machen sie zuerst ein Gipsnegativ des Fusses, das sie mit Hartschaum ausgiessen. So entsteht ein Leisten, der für das Anfertigen von Fussbett und Boden die Basis bildet.
Orthopädieschuhmacherinnen übernehmen auch Boden-, Schaft- und orthopädieschuhtechnische Reparaturen an Konfektions- und Spezialschuhen sowie an orthopädischen Mass- und Serienschuhen. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Leder, Gummi, Kunststoffe, Klebstoffe, Chemikalien, Textilien und Kork. Mit diesen Materialien gehen sie sparsam um und lagern sie fachgerecht.
Bei der täglichen Arbeit halten Orthopädieschuhmacher ihren Arbeitsplatz sauber und beachten die Vorschriften zu Umweltschutz, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 1.10.2010 (Stand am 1.1.2018)
Dauer
4 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einem Atelier für Orthopädie-Schuhtechnik
Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule in Zofingen
Berufsbezogene Fächer
Handwerk und Technologie; Kundenberatung; Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Werterhaltung
Überbetriebliche Kurse
Zu verschiedenen Themen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Orthopädieschuhmacher/in EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
Anforderungen
- handwerkliches Geschick
- technisches Verständnis
- gutes Materialgefühl
- Sinn für Formen und Farben
- sorgfältige Arbeitsweise
- Geduld und Ausdauer
- gute Umgangsformen
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen sowie des Verbands Fuss & Schuh
Höhere Fachprüfung (HFP)
Orthopädie-Schuhmachermeister/in
Fachhochschule
Studiengänge in verwandten Fachbereichen, z. B. Bachelor of Arts (FH) in Produkt- und Industriedesign
Berufsverhältnisse
Orthopädieschuhmacher- und schuhmacherinnen arbeiten in Ateliers für Orthopädie-Schuhtechnik oder in orthopädischen Kliniken. Nach entsprechender Weiterbildung können sie ein eigenes Geschäft gründen.
Weitere Informationen
Adressen
Verband Fuss & Schuh
Tribschenstr. 7
Postfach 3065
6002 Luzern
Tel.: +41 41 368 58 09
URL: http://www.fussundschuh.ch
E-Mail:
Statistiken
-
Statistiken EBA und EFZ
Abschlüsse nach Ausbildungstyp, Beruf, Geschlecht und Kanton [Excel, 173 KB]
Gesetzliche Grundlagen
-
Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Informationen in anderen Sprachen