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Korrektor/in BP

Korrektoren und Korrektorinnen überprüfen Texte, die veröffentlicht werden sollen, auf ihre grammatikalische, orthografische und typografische Richtigkeit.

Kategorien
Bildungstypen

Weiterbildungsberuf

Berufsfelder

Druck - Kultur, Medien

Branchen

Journalismus, Redaktion - Printmedienproduktion - Verlag - Werbung

Swissdoc

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Aktualisiert 12.07.2023

Tätigkeiten

Korrektoren sind in Firmen der Medienvorstufe, Druckereien, Redaktionen, Verlagen und Korrekturbüros zuständig für Manuskriptbereinigungen, Korrekturarbeiten und Textrevisionen. Sie sorgen dafür, dass gedruckte oder online publizierte Texte fehlerfrei sind. Sie sind nicht nur für die sprachliche Richtigkeit eines Textes verantwortlich, sondern übernehmen auch Verantwortung für das Erscheinungsbild der Medienprodukte. Sie verfügen über eine hohe Konzentrationsfähigkeit sowie hervorragende Kenntnisse in der Muttersprache und in einer Fremdsprache, besonders in den Bereichen Rechtschreibung, Grammatik, Wortschatz und Zeichensetzung. Sie sind absolut sattelfest, kennen aber auch ihre Grenzen und wissen, wann sie ein Nachschlagewerk konsultieren müssen.

Korrektorinnen kontrollieren unterschiedliche Texte von Kunden und Autorinnen. Diese Texte erhalten sie elektronisch oder ausgedruckt als so genannte Korrekturfahnen. Sie lesen und prüfen das Geschriebene hinsichtlich Orthografie, Grammatik, Interpunktion, Silbentrennung und Typografie. Fehler korrigieren sie direkt am Bildschirm oder kennzeichnen sie auf dem Papier mit genormten Korrekturzeichen. Sie ersetzen falsche Präpositionen, markieren zu grosse Wortzwischenräume, setzen die richtigen Satzzeichen usw. Besondere Aufmerksamkeit erfordern Eigennamen, Zahlen und Fremdwörter. Mit ihren Kenntnissen in der Wort-, Formen- und Satzlehre und ihrem umfassenden Allgemeinwissen erkennen sie zudem stilistische Unschönheiten und inhaltliche Falschaussagen.

Je nach Tätigkeitsbereich unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen von Korrektoren leicht: Bei Zeitungen ist der Zeitdruck fast allgegenwärtig. Eine gewisse Fehlerquote wird in Kauf genommen, und die Korrektoren müssen einen Mittelweg zwischen Schnelligkeit und Gründlichkeit finden. Absolut fehlerfrei müssen dagegen die Akzidenzarbeiten (Prospekte, Broschüren, Geschäftsdrucksachen usw.), Bücher, Zeitschriften oder Internetseiten sein. Bei diesen Produkten ist ein gründlicheres Korrekturlesen nötig.

Die bereinigten Texte geben Korrektorinnen weiter ans Layout, wo sie zur fertigen Seite zusammengestellt werden, je nach Medium kombiniert mit Bildern. Bei Drucksachen erhält die Korrekturabteilung einen letzten Abzug zur Kontrolle, den sogenannten Revisionsbogen. Darauf prüfen Korrektorinnen nicht nur die ausgeführten Korrekturen, sondern auch technische Kriterien wie die Seitenreihenfolge oder die Positionierung von Abbildungen. Wenn alles stimmt, geben sie das "Gut zum Druck".

Ausbildung

Prüfungsvorbereitung

Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel im Korrektorenfernkurs erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sowie das Reglement über die Fernkurse für Korrektoren und Korrektorinnen sind erhältlich bei Viscom.

Bildungsangebote

Fernunterricht durchgeführt von Viscom

Mehr Informationen: berufsberatung.ch/schulen

Dauer

2 Jahre, berufsbegleitend

Prüfungsinhalt

  • Erste Sprache (Sprachkenntnisse, Grammatik, Korrekturlesen, Textbereinigung usw.)
  • Fachtechnik (Berufskenntnisse, Fachtheorie, Revision usw.)
  • Zweite Sprache (s. o.)

Verbandsprüfung/-ausweis

Die Prüfungsteile «erste Sprache» und «Fachtechnik» können mit einer Verbandsprüfung abgeschlossen werden. Innerhalb von 4 Jahren kann nach dem Ablegen der Prüfung für die zweite Sprache (Fremdsprache) nachträglich der eidg. Fachausweis erlangt werden.

Abschluss

Korrektor/in mit eidg. Fachausweis

Voraussetzungen

Vorbildung

    Bei Prüfungsantritt erforderlich:

  • eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) in der Medienvorstufe der grafischen Industrie und mind. 1 Jahr Berufserfahrung als Korrektor/in
  • oder anderes EFZ oder Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität und mind. 3 Jahre Berufserfahrung als Korrektor/in
  • oder mind. 8 Jahre hauptberufliche Tätigkeit als Korrektor/in

Anforderungen

  • hohe Konzentrationsfähigkeit
  • exakte Arbeitsweise
  • hohes Qualitätsbewusstsein

Weiterbildung

Kurse

Angebote von Fachschulen, Berufsverbänden und Gewerkschaften wie Viscom, Syndicom usw.

Berufsprüfung (BP)

Zusatzprüfung zum/r Korrektor/in mit eidg. Fachausweis in einer zweiten Fremdsprache

Höhere Fachprüfung (HFP)

Publikationsmanager/in mit ­eidg. Diplom

Höhere Fachschule

Z. B. dipl. Manager/in Medien HF oder Diplomlehrgang «Lektorieren» an der Schule für Angewandte Linguistik SAL

Fachhochschule

Studiengänge in verwandten Bereichen, z. B. Bachelor of Science in Medieningenieurwesen oder Bachelor of Arts in Angewandten Sprachen. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.

Berufsverhältnisse

Korrektorinnen und Korrektoren sind in Druckereien, Firmen der Medienvorstufe, Verlagen, Redaktionen und Korrekturbüros tätig. Sie erfüllen zudem die Vor­aus­setzungen für die Gründung eines eigenen Betriebs. Die anspruchsvolle Arbeit wird oftmals durch grossen Zeitdruck erschwert. Im Zeitungswesen kommen Schichtbetrieb, ab Mittag bis in den späten Abend, und Sonntagsarbeit vor. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind konjunkturabhängig.

Weitere Informationen

Adressen

dpsuisse
Weihermattstrasse 94
5000 Aarau
Tel.: +41 58 225 55 00
URL: https://www.dpsuisse.ch
E-Mail:

berufsberatung.ch