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Sinologie: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Nach zwei Jahren gute Grundkenntnisse in Mandarin

T. B. studiert Sinologie im 6. Semester Bachelor an der Universität Zürich UZH.

Höhepunkt im Studienalltag

Das Tolle am Sinologie-Studium ist, dass ich sehr viel frei wählen kann. Klar gibt es Pflichtmodule und viele Sprachkurse, die ich absolvieren muss, aber trotzdem habe ich einen relativ grossen Spielraum. Ich kann beispielsweise auswählen, ob ich eher etwas über die chinesische Literatur oder doch lieber etwas über die chinesische Geschichte lernen möchte. Zudem muss ich im Studium viele Arbeiten verfassen, was mir Spass macht.

Das Besondere am Sinologiestudium ist mit Sicherheit der Intensivkurs in Modernchinesisch in den ersten zwei Jahren. Danach verfügt man über wirklich gute Grundkenntnisse in Mandarin.

Der Sprachunterricht ist ähnlich aufgebaut wie im Gymnasium, man bekommt Hausaufgaben und muss viel während des laufenden Semesters lernen, weil die Prüfungen direkt am Ende des Semesters stattfinden. Dies kann sehr anstrengend sein, vor allem wenn Vorträge und Arbeiten anderer Module hinzukommen. Das Positive daran ist, dass ich nach den Prüfungen die langen Sommerferien richtig geniessen kann.

Wir sind eine kleine Gruppe von Studierenden und wir kennen uns untereinander. Am Anfang war es deswegen auch sehr einfach, Freunde zu finden. Der Kontakt mit den Dozierenden ist auch sehr gut.

Semester in Taiwan

Dank des "Huayu Enrichment Scholarship" Programms war ich für ein Semester in Taipeh in Taiwan. Es war einfach genial. Ich habe mich eindeutig in das Land verliebt. Die Menschen sind sehr nett und es gibt so viele Dinge zu entdecken. Ich ging dort jeden Tag für drei Lektionen in den Chinesisch- Sprachkurs und konnte so meine Sprachkenntnisse sehr verbessern. Ich kann allen empfehlen, ein Auslandsemester oder gar ein Auslandjahr zu absolvieren, denn das ist wirklich eine tolle Erfahrung. Ich erlebte viele Abenteuer und wurde auch selbstständiger, da ich mich in einem komplett neuen Land zurechtfinden musste. Es gab definitiv auch herausfordernde Momente, vor allem, weil viele Menschen kein Englisch sprachen und ich mich so mit meinen bescheidenen Mandarin-Kenntnissen durchschlagen musste.

Zukunftsaussichten

Am Anfang hatte ich etwas Respekt vor dem Sprachstudium, weil man immer wieder mal hört, dass es Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler schwieriger haben, einen Job zu finden. Ich habe viele Ideen, was ich zukünftig machen könnte. Sehr gerne würde ich für ein paar Jahre in der Volksrepublik China oder in Taiwan leben. Mein Plan ist es, nach meinem Bachelor-Abschluss nach China zu gehen, um dort meinen Master zu machen. Was nach dem Master kommt, weiss ich noch nicht genau, vielleicht werde ich eine akademische Laufbahn einschlagen oder für eine internationale Firma arbeiten.



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