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Tätigkeitsbereich Umwelt

Insbesondere Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieure sind für Tätigkeiten im Umweltbereich gefragt. Aber auch Ökonominnen, Juristen und weitere Fachkräfte beschäftigen sich mit Fragen rund um Umwelt und nachhaltige Entwicklung.

Branchenüberblick

Im Umweltsektor beschäftigen sich hochqualifizierte Fachkräfte mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur. Sie analysieren komplexe Probleme und suchen Lösungen in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, nachhaltige Nutzung von Ressourcen, erneuerbare Energien, Recycling oder Abfallwirtschaft. U.a. in Folge der zunehmenden Umweltberichterstattung  möchten sich mmer mehr Menschen auch beruflich für die Umwelt engagieren.

Die Bedeutung des Sektors hat innerhalb von 20 Jahren um 95 Prozent zugenommen, er umfasst unterdessen fast 4 Prozent aller Schweizer Beschäftigten. Stellen mit Bezug zur Umweltthematik finden sich häufig in Beratungs-, Planungs- und lngenieurbüros. Aber auch in Bildungsinstistutionen, Ämtern, Verbänden oder in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Industrie gibt es Möglichkeiten, sich beruflich für die Umwelt einzusetzen.

Tätigkeitsfelder

Hochschulabsolventinnen und -absolventen im Umweltsektor sind u.a. in Beratungs- und (Projekt-)Leitungsfunktionen tätig oder erarbeiten wissenschaftliche Grundlagen. Sie arbeiten häufig in interdisziplinären Teams oder in Kontakt mit verschiedenen Zielgruppen. Ihre Tätigkeitsfelder verteilen sich grob auf folgende Gebiete, die sich oft auch überschneiden:

Forschung und Entwicklung

In Hochschulen und staatlichen Forschungsanstalten wird vorwiegend Grundlagenwissen produziert, im Rahmen privatwirtschaftlicher Institutionen werden zudem umwelt- und ressourcenschonende Technologien entwickelt. Forscherinnen und Entwickler bringen für ihr Tätigkeitsfeld häufig ein um eine Promotion ergänztes naturwissenschaftliches Studium oder einen technischen Abschluss mit.

Planung und Technik

Zu den Aufgabengebieten des Bereichs Planung und Technik zählen Projekte in Bereichen wie Natur- und Landschaftsschutz (Biodiversität), Gewässerschutz und Abwasserreinigung, Raum- und Verkehrsplanung oder Energieerzeugung und -nutzung. Auch in diesem Bereich arbeiten Fachkräfte aus dem naturwissenschaftlich-technischen Spektrum, insbesondere aus den Umweltingenieurwissenschaften.

Beratung, Messung und Zertifizierung

Umweltfachpersonen unterstützen Personen und Institutionen bei Fragen zur nachhaltigen Entwicklung und zum aktiven Umweltschutz. Sie beraten z.B. Hausbesitzer/innen bei der energetischen Gebäudesanierung oder Firmen bei nachhaltigen Produktionsmethoden. Die spezialisierten Fachpersonen erstellen zudem Gutachten, führen Umweltverträglichkeitsprüfungen  durch oder sind an Zertifizierungsverfahren beteiligt. Neben dem naturwissenschaftlich-technischen Hintergrund sind in diesem Bereich auch kommunikative Kompetenzen erforderlich.

Gesetzgebung und Finanzierung

Fachpersonen für Umweltrecht erlassen und vollziehen rechtliche Vorgaben. Sie bereiten Gesetzestexte vor, prüfen Bewilligungsgesuche oder klären Haftungsfragen. Die Umweltökonomie thematisiert wirtschaftliche und umweltpolitische Zusammenhänge: Ihre Fachkräfte entwickeln unter anderem nachhaltige Anlageprodukte, handeln mit Emissionszertifikaten oder berechnen Umwelt- bzw. Lenkungsabgaben. Dieses Tätigkeitsfeld eignet sich vor allem für spezialisierte Juristinnen bzw. Wirtschaftswissenschaftler. Diese können selbstständig tätig sein, aber auch im Auftrag oder als Angestellte für Firmen, Ämter, Banken und Versicherungen usw. arbeiten.

Bildung und Kommunikation

Zu den Aufgaben im Umweltbereich gehört auch das Vermitteln ökologischen Denkens und Handelns an unterschiedliche Zielgruppen. Fachpersonen mit naturwissenschaftlichem Grundlagenwissen sowie pädagogischen, sprachlichen oder wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzkenntnissen gestalten z.B. Unterrichtsmedien, halten Referate, entwerfen umweltpolitische Kampagnen, planen Marketingaktionen für nachhaltige Produkte oder informieren die Öffentlichkeit bei Umweltereignissen.

Einstieg

Eine sehr gute Grundlage für den Berufseinstige in den Umweltsektor verschaffen naturwissenschaftliche und technische Studiengänge. Wer frühzeitig Berufserfahrung im
gewünschten Tätigkeitsfeld sammelt, die schriftliche Arbeiten entsprechend ausrichtet und sein Netzwerk pflegt, vergrössert die Chancen. Dasselbe gilt für Personen, welche ihr fachliches Profil geschickt ergänzen, etwa durch Zusatzqualifikationen z.B. in Betriebswirtschaft, Recht, Informatik, Kommunikation oder Pädagogik.



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