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Ernährung und Diätetik: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Gespräch als wichtigstes Werkzeug

A. M. studiert Ernährung und Diätetik im 6. Semester Bachelor an der Berner Fachhochschule BFH.

Was sollte man für ein Studium in Ernährung und Diätetik mitbringen?

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Studium ist, dass man gerne mit Menschen arbeitet und gute Kommunikationsfähigkeiten hat. Das Gespräch ist das wichtigste Werkzeug in diesem Beruf. Des Weiteren sollte man empathisch sein und spüren können, was dem Gegenüber auf dem Herzen liegt. Für die Ausbildung ist es von Vorteil, wenn man diszipliniert ist und selbstständig lernen kann, da ein grosser Teil Selbststudium ist. Ebenfalls sollte man gut englische Literatur lesen und deutsche Texte schreiben können. Fachwissen kann man sich auch während dem Studium aneignen. Wenn man jedoch Grundlagen in naturwissenschaftlichen Themen, wie Anatomie und Chemie mitbringt, erspart man sich einige Stunden Lernzeit, die man im ersten Semester gut anderweitig einsetzen kann.

Sie haben die Eignungsabklärung erfolgreich absolviert. Wie haben Sie sich vorbereitet?

Ich habe mich selbstständig auf die Eignungsabklärung vorbereitet. Dazu habe ich auf der Webseite der Berner Fachhochschule einige Übungsfragen gefunden. Ebenfalls habe ich mich über das Studium informiert und alles durchgelesen, was ich dazu finden konnte. Ich war an einer Informationsveranstaltung und war im Rahmen meines Vorpraktikums für einen Schnuppertag in der Ernährungsberatung im Spital. Im Nachhinein gesehen hätte ich gerne die Möglichkeit wahrgenommen, eine Studentin oder einen Studenten an der Fachhochschule einen Tag lang zu begleiten und einen zusätzlichen Schnuppertag zu absolvieren, um weitere Arbeitsorte kennenzulernen.

Wie ist Ihr Studium aufgebaut?

Das Studium an der Berner Fachhochschule ist ein Vollzeitstudium. Ein Viertel davon findet in der Praxis statt. Über alle drei Studienjahre sind ein Drittel Kontakt- und zwei Drittel Selbststudium vorgesehen. Im dritten Jahr kann man sich zusätzlich zu den Pflichtmodulen für eines von vier Wahlmodulen entscheiden: klinische Ernährung, Ernährungsberatung, Public Health Nutrition oder Internationales. Für den späteren Arbeitsort ist die Wahl jedoch nicht entscheidend. Über das Studium verteilt gibt es drei Module, die mit Studierenden anderer Fachrichtungen stattfinden, wie der Pflege, der Physiotherapie und der Geburtshilfe. Leider fehlt ein Gefäss für den interprofessionellen Austausch mit Ärztinnen und Ärzten.

Was waren besonders interessante Erfahrungen während dem Studium?

Etwas vom Interessantesten fand ich die Praktika, die ich in den letzten drei Jahren absolviert habe. Ich habe absichtlich sehr unterschiedliche Betriebe gewählt, um eine grosse Spannbreite an Möglichkeiten zu sehen. Ich habe in dieser Zeit auch gemerkt, dass mir bei einer Arbeitsstelle besonders wichtig ist, dass das Team und die betrieblichen Strukturen stimmen. Was mich auch immer sehr motiviert hat, waren erfahrene Fachleute, die in Vorlesungen ihr Wissen und ihre Geschichten mit uns teilten. Ich schätze an dem Studium besonders, dass es viele Möglichkeiten gibt, etwas praktisch auszuprobieren. Wir haben gelernt, Körperzusammensetzungs-Messungen oder Laktoseintoleranz-Tests zu machen, aber auch viele Produkte degustiert. Meine Lieblingslektionen waren diejenigen, in denen wir das Gelernte in der Schulküche umsetzen konnten. Es war spannend zu erfahren, wie ein Essen ohne Salz schmeckt oder wie man eine Mahlzeit mit Proteinen anreichern kann.



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