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Landschaftsarchitektur: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Praxisnähe und Zusammenarbeit

A.L. studiert Landschaftsarchitektur im 4. Semester Bachelor an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Zuvor hat sie eine Lehre als Floristin absolviert und die Berufsmaturität erworben.

Studienstart im Homeoffice

Am Einführungstag haben uns die Studierenden der höheren Semester familiär begrüsst, die Dozierenden haben sich vorgestellt, und wir haben die ganzen Räumlichkeiten und Hörsäle besichtigt.  Richtig kennengelernt habe ich meine rund 50 Mitstudierenden jedoch erst im dritten Semester, weil kurz nach Studienstart der Lockdown begann. Das erste Studienjahr haben wir fast vollständig im Homeoffice zugebracht und unsere ersten Projekte ohne Vergleich und Austausch bearbeitet. Erst danach habe ich erfahren, wie viel Spass gemeinsames Studieren bereitet.

Begeisterung für die Vielfältigkeit

Inhaltlich hat sich mir ein breites Spektrum aufgetan. Ich war beeindruckt, in wie vielen Bereichen Landschaftsarchitektinnen tätig sind. Den Austausch mit meinen Studienkolleginnen und -kollegen wie auch mit den Dozierenden finde ich überaus bereichernd. Es treffen hier die unterschiedlichsten Berufsgattungen aufeinander. Eine Gärtnerin hat immer eine andere Sicht auf ein Projekt als ein Zeichner oder eine Schreinerin. Im Team lernt man voneinander, und dieser Austausch erweitert den Horizont.

Als Floristin komme ich eher aus dem gestalterischen Bereich. Ich liebe es, meine Kreativität auszuleben: mit den Händen zeichnen, konstruieren und kreative Gedanken auf dem Blatt veranschaulichen. Aber auch die technischen Fächer haben ihren Reiz. Ich mag die Herausforderung, Neues zu lernen.

Pflanzenwissen ist zentral

Im Studium sind Grundlagenmodule vorgegeben. Die übrigen Module sind mehr oder weniger frei wählbar, je nach Studienschwerpunkt. Ich habe "Landschaftsbau und -management" gewählt, weil mich die Ausführung reizt.
Entwurfsfächer, bei denen man am Ende ein Produkt abliefern muss, sind anspruchsvoller und vor allem zeitintensiver als Vorlesungen. Grundsätzlich ist es hilfreich, immer überall dranzubleiben, vor allem auch bei den wissenschaftlichen Pflanzennamen. Man braucht sie in fast allen Fächern.

Weil ich das Gelernte besser festigen wollte, bin ich im dritten Semester auf Teilzeit umgestiegen. Dass dies an der OST jederzeit möglich ist, finde ich prima. Daneben arbeite ich als Projektmitarbeiterin Planung in einem Landschaftsarchitekturbüro. Dabei kann ich die Praxis erleben und mit den Inhalten des Studiums eins zu eins verknüpfen.

Drinnen und draussen

Der Unterricht bietet einen guten Mix aus Theorie und Praxis. Im Modul Entwurf konnten wir zum Beispiel eigene Ideen einbringen für ein konkretes Projekt in einer Schwyzer Gemeinde. Dazu haben wir vor Ort vom Gemeindepräsidenten und vom zuständigen Raumplaner die bestehende Problematik auseinandergesetzt bekommen. Am Schluss durften drei unserer Teams ihren Lösungsvorschlag vor der gesamten Gemeinde präsentieren.

In den Blockwochen Ökologie sind wir oft draussen unterwegs: in Wald und Feld, in der Landwirtschaft oder im alpinen Raum. In der Stadt schauen wir uns Pärke an und diskutieren zum Beispiel, wie die Bedürfnisse von Mensch und Natur in Einklang gebracht werden können. Aber auch während dem Semester findet der Unterricht oft in den Gärten statt oder unter den Bäumen am See, welcher unmittelbar an den Campus anstösst.

Blick in die Zukunft

Nach dem Studium sehe ich mich eine Zeit lang als Landschaftsarchitektin arbeiten und in verschiedenen Tätigkeitsfeldern wirken. Ich möchte auch im Ausland Erfahrungen sammeln und mich dann weiterbilden. Momentan zieht es mich in Richtung Bauingenieurswesen.



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