Elektroplaner/in EFZ
Elektroplaner/innen planen, berechnen und zeichnen effiziente Stark- und Schwachstromanlagen zur Energienutzung. Sie sind in Planungsbüros hauptsächlich am Computer tätig.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Planung, Konstruktion - Elektrotechnik
- Branchen
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Elektroinstallation - Energieversorgung
- Swissdoc
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0.440.11.0
Aktualisiert 17.07.2019
Tätigkeiten
Elektroplaner/innen arbeiten in der Planungsabteilung von Elektroinstallationsfirmen, Elektroingenieurbüros und Elektrizitätswerken. Je nach Betrieb befassen sie sich eher mit der Energieversorgung oder mit der Gebäudetechnik. In der Energieversorgung geht es um die Grobverteilung des Stroms vom Kraftwerk über Schaltanlagen bis zum Verbraucher. In der Gebäudetechnik steht die Feinverteilung und Nutzung des Stroms innerhalb von Wohn-, Büro- und Industriegebäuden im Vordergrund.
Je nach Anstellung beschäftigen sich Elektroplaner/innen mit unterschiedlichen elektrischen Anlagen, etwa mit Wärmeanlagen, Einrichtungen der Telekommunikation, Erschliessungsnetzen für ganze Ortsteile oder mit öffentlichen Beleuchtungsanlagen. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass in Häusern genügend Steckdosen, Fernseh-, Telefon- und Internetanschlüsse am richtigen Ort montiert werden.
Bei der Planung elektrischer Anlagen stützen sich Elektroplaner/innen auf die Pläne der Architekten. Zuerst bestimmen sie die Erschliessungswege: Sie berechnen den Strombedarf und die erforderlichen Leitungen und Sicherungselemente. Ihre Ideen für Installationen skizzieren sie anfangs von Hand. Sobald das Konzept ausgereift ist, erstellen sie die Detailpläne am Computer, ihrem wichtigsten Arbeitsinstrument. Sie verwenden dazu spezielle Computerprogramme (CAD). In die massstabgetreuen Installationspläne, Schaltschrank- und Verdrahtungsschemas tragen sie alle Leitungen, Leitungsarten, Anschlüsse und Anlagen exakt ein. Diese Pläne benötigen Elektroinstallateure dann für die Ausführung auf der Baustelle. Elektroplaner/innen erstellen zudem Unterlagen, die den ausführenden Unternehmen zur Kostenberechnung dienen.
Einfache Anlagen projektieren Elektroplaner/innen selbstständig. Bei komplizierteren Anlagen arbeiten sie eng mit Ingenieurinnen zusammen. Im Arbeitsalltag stehen sie in Kontakt zu weiteren Beteiligten wie Bauherren, Behörden sowie Liefer- und Installationsfirmen.
Der berufliche Alltag von Elektroplanern ist geprägt durch das genaue Einhalten von Normen, Sicherheitsvorschriften und Abgabeterminen. Ihr Hauptarbeitsplatz ist zwar das Planungsbüro, sie sind aber auch auf dem Bau anzutreffen, wo sie Abklärungen für die Planung vornehmen oder die Ausführung der Installation überwachen.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 27.4.2015 (Stand am 1.1.2018)
Dauer
4 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einem Ingenieurbüro, einer Elektroinstallationsfirma oder einem Elektrizitätswerk. Die praktische Ausbildung beinhaltet auch ein 6-monatiges Installationspraktikum.
Schulische Bildung
Im 1./2. Lehrjahr 1½ Tage, im 3./4. Lehrjahr 1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
Berufsbezogene Lerninhalte
- Bearbeitungstechnik
- Technologische Grundlagen
- Planungsunterlagen und technische Dokumentation
- Elektrische Systemtechnik
- Kommunikationstechnik
Überbetriebliche Kurse
Zu verschiedenen Themen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Elektroplaner/in EFZ“
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit hohen Anforderungen abgeschlossen
- gute Leistungen in Geometrie, Mathematik, Physik
In einzelnen Regionen wird zudem das Ablegen eines Eignungstests verlangt.
Anforderungen
- abstrakt-logisches Denken
- technisches Verständnis
- ausgeprägte Fähigkeit, sich Dinge räumlich vorzustellen
- Geduld und Ausdauer
- sehr genaue und sorgfältige Arbeitsweise
- Organisationstalent
- Teamfähigkeit
- gute Umgangsformen, Kommunikationsfähigkeit (Kundenkontakt)
- keine Farbsehstörung (Farben müssen unterschieden werden können)
Weiterbildung
Kurse
Angebote von EIT.swiss, von weiteren Berufsverbänden sowie Fach- und Berufsfachschulen
Verkürzte Grundbildung
Elektroplaner/innenn können eine 2-jährige Grundbildung als Elektroinstallateur/in EFZ, Telematiker/in EFZ machen.
Spezialisierung
Z. B. Elektro-Teamleiter/in mit VSEI-Zertifikat
Berufsprüfung (BP)
Mit eidg. Fachausweis: Elektroprojektleiter/in Planung, Elektro-Sicherheitsberater/in, Elektroprojektleiter/in Installation und Sicherheit, Telematik-Projektleiter/in
Höhere Fachprüfung (HFP)
Dipl. Elektroplanungsexperte/-expertin, dipl. Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte/-expertin, dipl. Telematiker/in
Höhere Fachschule
Bildungsgänge im Fachbereich Technik, z. B. dipl. Techniker/in HF Elektrotechnik oder dipl. Techniker/in HF Gebäudetechnik
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Elektrotechnik, Bachelor of Science (FH) in Gebäudetechnik (Studienrichtung Gebäude-Elektroengineering)
Berufsverhältnisse
Elektroplaner/innen arbeiten in Ingenieurbüros, Elektroinstallationsfirmen und Elektrizitätswerken. Elektronische und technologische Einrichtungen sind für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unabdingbar. Fachleute der Branche haben auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen, eine Anstellung zu finden.
Weitere Informationen
Adressen
EIT.swiss
Limmatstr. 63
8005 Zürich
Tel.: +41 44 444 17 17
URL: http://www.elektriker.ch
URL: http://www.eitswiss.ch
E-Mail:
Lehrstellen
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Verwandte Berufe
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