Radiologiefachmann/-frau HF
Radiologiefachleute HF führen Strahlenbehandlungen durch, überprüfen Organfunktionen und erstellen Bilddokumente. Sie bedienen die Geräte und betreuen die Patienten und Patientinnen.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Gesundheit
- Branchen
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Medizintechnik
- Swissdoc
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0.723.12.0
Aktualisiert 21.06.2018
Tätigkeiten
Radiologiefachleute HF sind in Spitälern und radiologischen Instituten tätig. Ihr Arbeitsgebiet umfasst hauptsächlich drei Bereiche: diagnostische Radiologie, Radioonkologie und Nuklearmedizin.
In der diagnostischen Radiologie führen die Radiologiefachleute HF Röntgenuntersuchungen von Knochen, Organen, Gefässen und Nervenbahnen durch. Neben dem Röntgen und der digitalen Radiografie wenden sie Aufnahmetechniken wie die Computer- und Magnetresonanztomografie an.
In der Radioonkologie behandeln und begleiten Radiologiefachleute HF die Patienten und Patientinnen über mehrere Wochen hinweg. Mit digital gesteuerten Hightechgeräten führen sie gezielte Strahlentherapien durch, um Krebserkrankungen zu heilen oder zu lindern. Dabei halten sie sich strikt an die ärztlichen Vorgaben und den Bestrahlungsplan.
In der Nuklearmedizin bereiten Radiologiefachleute HF im Labor radioaktive Substanzen vor, die sie den Patienten und Patientinnen in kleinen, ganz genau abgestimmten Mengen verabreichen. Diese reichern sich im Körper in bestimmten Organen an. Die Aktivität der Substanzen zeichnen die Fachpersonen mit speziellen Messgeräten auf, sodass ein präzises Bild über Grösse, Lage und Funktion des erkrankten Organs entsteht. Die Ergebnisse stellen sie schliesslich am Computer für die Diagnose zusammen.
Zusätzlich zum Schweregrad der Verletzung oder Erkrankung berücksichtigen Radiologiefachleute HF die Bedürfnisse und die Lebenssituation der Behandelten. Sie treten ihnen verantwortungsvoll und kompetent gegenüber. Mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für ihre Ängste klären sie die Patienten über das Vorgehen auf.
Radiologiefachleute HF arbeiten mit hochkomplexer Technologie. Die Geräte stellen sie äusserst präzise ein und sorgen dafür, dass diese fehlerlos funktionieren. Sie gewährleisten die Sicherheit aller Beteiligten und der Umwelt, indem sie die Strahlenschutzvorschriften einhalten und andere darin unterweisen. Sie beteiligen sich auch an der Aus- und Weiterbildung von Studierenden und neuen Mitarbeitenden verschiedener Berufsgruppen.
Ausbildung
Grundlage
MiVo-HF vom 11.9.2017 und eidg. genehmigter RLP vom 27.5.2008 (Stand am 16.4.2018)
Bildungsangebote
- BZG Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt, Münchenstein
- medi; Zentrum für medizinische Bildung, Bern
- Careum Bildungszentrum, Zürich
Dauer
3 Jahre, Vollzeit
Ausbildungsinhalte
- Anatomie
- Physiologie
- Pathologie
- Psychosoziologie
- medizinische Informatik
- Strahlenschutz
- radiologische Physik
Die theoretische Ausbildung an der Schule wechselt sich ab mit Praxiseinsätzen.
Abschluss
Eidg. anerkannter Titel "dipl. Radiologiefachmann/-frau HF"
Voraussetzungen
Vorbildung
- abgeschlossene mind. 3-jährige berufliche Grundbildung (von Vorteil im medizinischen oder technischen Bereich)
- Fachmittelschulausweis
- Fach- oder gymnasiale Maturität oder gleichwertiger Abschluss
- Eignungsabklärung (z. B. Besuch einer Infoveranstaltung, persönliches Gespräch und Dossier, Berufswahlpraktikum, Eignungstest der Fach- und Selbstkompetenz)
In der Regel gilt:
oder
oder
und
Bereits erbrachte Bildungsleistungen können von den Ausbildungsstätten angerechnet werden.
Über Details informieren die höheren Fachschulen.
Anforderungen
- technisches Verständnis
- Einfühlungsvermögen
- kommunikative und soziale Kompetenz
- psychische Belastbarkeit
Weiterbildung
Kurse und Tagungen
Angebote der Ausbildungsstätten, des Berufsverbandes SVMTRA, der Spitäler und weiterer Bildungsinstitutionen
Spezialisierungen
Z. B. in Radioonkologie, Nuklearmedizin und Radiodiagnostik, im Führungs- und Managementbereich, in der Ausbildung oder als Strahlenschutzverantwortliche/r, Applikationsspezialist/in für diagnostische und therapeutische Hightechgeräte oder als Medizininformatiker/in etc.
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Medizinischer Radiologie-Technik (Angebote auf Französisch in Genf und Lausanne) oder Bachelor of Science (FH) in Medical Informatics
Nachdiplomstufe
Angebote von höheren Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten in verwandten Fachbereichen
Berufsverhältnisse
Radiologiefachleute HF arbeiten in Universitätskliniken, Spitälern und radiologischen Instituten, in der Veterinärmedizin, Industrie und Forschung. Die Arbeitsbedingungen variieren je nach Arbeitsort, zum Teil ist Nacht- und Wochenenddienst erforderlich. Qualifizierte Fachpersonen sind sehr gesucht. Radiologiefachleute HF bewegen sich in einem interdisziplinären und dynamischen Umfeld. Der technische Fortschritt erfordert ständige Weiterbildung.
Bemerkungen
In der französischen Schweiz (Genf und Lausanne) und in Österreich wird die Ausbildung als Fachhochschul-Studium angeboten und führt zu einem Bachelor-Abschluss.
Weitere Informationen
Adressen
Schweiz. Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie SVMTRA
Zentralsekretariat
Stadthof / Bahnhofstr. 7b
6210 Sursee
Tel.: +41 41 926 07 77
URL: http://www.svmtra.ch
E-Mail:
BZG Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt
Binningerstrasse 2
4142 Münchenstein
Tel.: +41 800 567 567
URL: http://www.bzgbs.ch
E-Mail:
medi; Zentrum für medizinische Bildung
Max-Daetwyler-Platz 2
3014 Bern
URL: http://www.medi.ch
E-Mail:
Careum Bildungszentrum
Gloriastr. 16
8006 Zürich
Tel.: +41 43 222 52 00
URL: http://www.careum-bildungszentrum.ch
URL: http://www.careum.ch
E-Mail:
OdASanté
Nationale Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit
Seilerstrasse 22
3011 Bern
Tel.: +41 31 380 88 88
URL: http://www.odasante.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
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