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Leiter/in von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen HFP

Leiterinnen und Leiter von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen sind für die Führung von Alters- und Pflegezentren, Kindertagesstätten, Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und ähnlichen Institutionen zuständig. Sie organisieren den Betrieb und entwickeln ihn weiter, vertreten die Organisationen gegenüber anderen Institutionen, Behörden und der Öffentlichkeit und sind verantwortlich für das Personal und die Finanzen.

Kategorien
Bildungstypen

Weiterbildungsberuf

Berufsfelder

Bildung, Soziales

Branchen

Administration, Betriebswirtschaft, Management - Begleitung, Betreuung - Pflege, Betreuung

Swissdoc

0.731.15.0

Aktualisiert 12.04.2023

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

Unternehmensführung

  • sicherstellen, dass der Betrieb einwandfrei funktioniert, zum Beispiel dafür sorgen, dass die benötigte Infrastruktur vorhanden ist oder Renovations- und Umbauarbeiten den laufenden Betrieb nicht stören
  • Budget des Betriebs planen und sicherstellen, dass es eingehalten wird
  • die Qualität der Dienstleistungen gewährleisten, sie regelmässig evaluieren und bei Bedarf Massnahmen ergreifen, um sie zu verbessern
  • sicherstellen, dass die Dienstleistungen den geltenden Gesetzen und Normen entsprechen
  • ein Umfeld und Rahmenbedingungen schaffen, welche die betreuten Personen bestmöglich unterstützen und fördern

Personalführung

  • Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen führen, zum Beispiel Pflegende, Betreuungsfachleute und Berufsleute in den Bereichen Verwaltung, Hauswirtschaft und Gebäudetechnik und -unterhalt
  • je nach Grösse des Betriebs: Mitarbeitende anleiten und Einsätze planen oder Führungskräfte und Teamleitende führen
  • Leistungen von direkt unterstellten Mitarbeitenden oder ganzen Teams nach festgelegten Kriterien beurteilen und entsprechende Rückmeldungen geben
  • die Angestellten fördern und sicherstellen, dass sie sich weiterbilden können
  • bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden mitwirken
  • die interne Kommunikation sicherstellen, das heisst, dafür sorgen, dass der Informationsfluss zu den Mitarbeitenden, den Teamleitenden und den Bewohnenden gut funktioniert

Management und Strategie

  • Entwicklungen in der Branche beobachten sowie Ansprüche und Bedürfnisse der verschiedenen Personengruppen aufnehmen und die Organisationen entsprechend weiterentwickeln
  • Konzepte für diverse Bereiche ausarbeiten, zum Beispiel ethische Grundlagen, Rahmenbedingungen der Betreuung oder Beschäftigung der Bewohnenden, Konzepte für die Gestaltung des Heimalltags oder für die angebotenen Aktivitäten
  • Prozesse im Betrieb verbessern und sicherstellen, dass die entsprechenden Richtlinien eingehalten werden
  • Kommunikation mit und gegenüber Angehörigen, Behörden, Ämtern, weiteren Institutionen und der Öffentlichkeit koordinieren

Ausbildung

Prüfungsvorbereitung

Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind auf der Website des Prüfungssekretariats erhältlich.

Bildungsangebote

Alle Angebote auf berufsberatung.ch/schulen

Dauer

1-3 Jahre, berufsbegleitend

Module

  • Modul 1: Sich führen
  • Modul 2: Andere führen
  • Modul 3: Die Teamorganisation planen und sicherstellen
  • Doppelmodul 4/5: Ziele setzen und Qualität sichern
  • Modul 6: Leadership entwickeln
  • Modul 7: Personalwesen gestalten, Marketing und Kommunikation steuern
  • Modul 8: Organisation und Qualität entwickeln
  • Modul 9: Finanzen steuern und Infrastruktur sicherstellen
  • Modul 10: Strategien mitgestalten

Hinweis: Die Module 1-5 entsprechen dem eidg. Fachausweis (Berufsprüfung) als Teamleiter/in in sozialen und sozialmedizinischen Organisationen.

Abschluss

  • bis 2024 (nach alter Prüfungsordnung): dipl. Institutionsleiter/in im sozialen und sozialmedizinischen Bereich
  • ab 2025: Dipl. Leiter/in von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen

Voraussetzungen

Vorbildung

    Bei Prüfungsantritt erforderlich:

  • eidg. Fachausweis als Teamleiter/in in sozialen und sozialmedizinischen Organisationen (BP) oder einen anderen Abschluss der höheren Berufsbildung (Berufsprüfung, Höhere Fachprüfung oder Höhere Fachschule) oder Hochschulabschluss im Sozial- oder Gesundheitsbereich
  • und mind. 3 Jahre Berufserfahrung in sozialen/sozialmed. Organisationen
  • oder

  • anderer Abschluss der höheren Berufsbildung (Berufsprüfung, Höhere Fachprüfung oder Höhere Fachschule) oder Hochschulabschluss
  • und mind. 3 Jahre Berufspraxis in sozialen/sozialmed. Organisationen sowie Nachweis der erforderlichen Branchenkenntnisse
  • oder

  • eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) im Sozial- oder Gesundheitswesen
  • und mind. 5 Jahre Berufspraxis in sozialen/sozialmed. Organisationen
  • Zusätzlich zu den genannten Bedingungen:

  • 3 Jahre Führungserfahrung im Sozial- oder Gesundheitsbereich mind. auf der Stufe Teamleitung
  • und Nachweis, einen ganzen Bereich einer Organisation im Sozial- oder Gesundheitsbereich geleitet zu haben
  • und die erforderlichen Modulabschlüsse (Module 1-10) oder Gleichwertigkeitsbescheinigungen

Anforderungen

  • Führungs- und Sozialkompetenzen
  • ausgeprägte Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit
  • vernetztes Denken und Handeln
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Interesse am Gesundheitswesen
  • gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse
  • Einsatzwille und Belastbarkeit

Weiterbildung

Kurse

Angebote von höheren Fachschulen, Fachschulen und weiteren Ausbildungsinstitutionen sowie Verbänden zu Themen wie Gerontologie, Gerontopsychiatrie, Pflege, Sozialarbeit, Management und Betriebswirtschaft.

Höhere Fachschule

Z. B. dipl. Sozialpädagoge/-pädagogin HF, dipl. Kindheitspädagoge/-pädagogin HF oder dipl. Betriebswirtschafter/in HF

Fachhochschule

Studiengänge in verwandten Bereichen, z. B. Bachelor of Science in Betriebsökonomie, in Business Administration oder Bachelor of Arts / Science in Sozialer Arbeit. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.

Berufsverhältnisse

Leiterinnen und Leiter von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen führen stationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen. Sie leiten Abteilungen oder ganze Betriebe wie Alters- und Pflegezentren, Wohnheime, Spitex-Organisationen, Kinderheime oder Kindertagesstätten. Die Berufsleute können auch sozialpädagogische Einrichtungen wie zum Beispiel geschützte Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen oder Programme für Zielgruppen wie Erwerbslose oder Asylsuchende leiten. Sie haben ausserdem Kontakt zu Behörden, Fachpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen und auch zu Lieferanten, mit denen die Organisation zusammenarbeitet.

Leiterinnen und Leiter von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen sind im Kader von grösseren Institutionen und Organisationen angestellt und üben eine Leitungsfunktion aus.

Weitere Informationen

Adressen

Eidg. Prüfungen für Team- und Institutionsleitung im sozialen und sozialmedizinischen Bereich
Prüfungssekretariat
Postfach
6002 Luzern
Tel.: 041 368 58 04
URL: https://www.examen-sozmed.ch

SAVOIRSOCIAL
Schweizerischer Dachverband für die Berufsbildung im Sozialbereich
Amtshausquai 21
4600 Olten
Tel.: +41 62 205 60 10
URL: https://www.sozialeberufe.ch/
URL: https://www.savoirsocial.ch/de/
E-Mail:

berufsberatung.ch