Leiter/in von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen
Institutionsleiter/innen führen soziale und sozialmedizinische Einrichtungen. Sie organisieren den Betrieb, sind verantwortlich für die Finanzen, das Personal und die Wirtschaftlichkeit und vertreten ihre Institution nach aussen.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Bildung, Soziales
- Branchen
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Administration, Betriebswirtschaft, Management - Begleitung, Betreuung - Pflege, Betreuung
- Swissdoc
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0.731.15.0
Aktualisiert 05.05.2017
Tätigkeiten
Die neue Prüfungsordnung ist seit dem 17.02.2023 in Kraft. Diese Berufsbeschreibung wird demnächst aktualisiert.
Institutionsleiter/innen sind Führungsverantwortliche in sozialen und sozialmedizinischen Unternehmen wie Alters- und Pflegeheimen, Wohnheimen, geschützten Werkstätten, Kindertagesstätten oder Spitex-Organisationen. Sie sorgen für einen einwandfreien Betrieb im organisatorischen, personellen, finanziellen, administrativen und betreuerischen Bereich. Sie sichern die Qualität und entwickeln die Institution entsprechend den aktuellen Entwicklungen, Ansprüchen und Bedürfnissen weiter.
Institutionsleiter/innen erarbeiten Konzepte, die die Gesamtorganisation betreffen. Je nach Auftrag der Institution werden Bereiche wie Erziehung, Pflege, Betreuung, Ausbildung oder Beschäftigung geregelt. Institutionsleiter/innen konzipieren und kommunizieren zum Beispiel ethische Grundlagen, Rahmenbedingungen der Betreuung, die Gestaltung des Heimalltags, das Angebot an Aktivitäten und die strategische Ausrichtung. Ihr Ziel ist es, die Betreuten ihren Fähigkeiten entsprechend zu unterstützen und ein förderliches Umfeld zu schaffen.
In vielen Institutionen sind neben Pflege- und Betreuungsfachleuten auch Fachpersonen für Verwaltung, Hauswirtschaft und Gebäudetechnik tätig. Institutionsleiter/innen führen und fördern das Personal. Sie rekrutieren neue Mitarbeitende, instruieren sie gegebenenfalls selbst, planen Einsätze und leiten Sitzungen, Teams und Führungskräfte.
Institutionsleiter/innen übernehmen verschiedene Aufgaben in der Verwaltung der Einrichtung. Sie sind verantwortlich für die Finanzen, planen das Budget und eine wirtschaftlich effiziente Betriebsführung. Sie sind auch für die kontinuierliche Verbesserung von Prozessabläufen und die Einhaltung von Betriebsrichtlinien zuständig. Zudem tragen sie die Verantwortung für den Unterhalt der Infrastruktur wie Renovations- und Umbauarbeiten sowie für den Wareneinkauf, die Lagerbewirtschaftung oder die Menüplanung.
Institutionsleiter/innen vertreten ihre Institution gegen aussen. Sie pflegen Kontakte mit Angehörigen der Betreuten, mit Behörden, Geldgebern und anderen Institutionen.
Ausbildung
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden i. d. R. in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind erhältlich beim Prüfungssekretariat.
Bildungsangebote
- BFF Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern
- BKE, Zürich
- Careum Weiterbildung, Aarau
- Curaviva Weiterbildung, Luzern
- MMI, Zürich
- Bildungszentrum Gesundheit und Soziales BGS, Chur
Dauer
1 bis 3 Jahre, berufsbegleitend
Module
- Führungsverständnis und Führungsverhalten als Teamleiter/in
- zielorientiertes Führen im Team
- Organisation und Qualität der Teamarbeit
- Grundlagen der Teamentwicklung und Zusammenarbeit
- Planung, Durchführung und Evaluation von Führungsaufgaben
- sich und andere führen
- Personal
- Organisation
- Finanzen
- normatives und strategisches Management
Abschluss
Eidg. anerkannter Titel "dipl. Institutionsleiter/in im sozialen und sozialmedizinischen Bereich"
Voraussetzungen
Vorbildung
- Tertiärabschluss im Sozial-/Gesundheitswesen und mind. 3 Jahre Berufserfahrung im sozialen, sozialmedizinischen oder pflegerischen Bereich
oder
anderer Tertiärabschluss und mind. 3 Jahre Berufserfahrung im sozialen, sozialmedizinischen oder pflegerischen Bereich sowie Nachweis des notwendigen Branchenwissens anhand einer Aus-/Weiterbildung von mind. 20 Kurstagen
oder
eidg. Fähigkeitszeugnis im Sozial-/Gesundheitswesen und mind. 5 Jahre Berufserfahrung im sozialen, sozialmedizinischen, pflegerischen Bereich
oder
anderes Fähigkeitszeugnis und mind. 5 Jahre Berufserfahrung im sozialen, sozialmedizinischen oder pflegerischen Bereich sowie Nachweis des notwendigen Branchenwissens anhand einer Aus-/Weiterbildung von mind. 20 Kurstagen - 3 Jahre Führungserfahrung mind. auf Stufe Teamleitung sowie Nachweis der Leitung eines ganzen Bereichs einer Institution im sozialen, sozialmedizinischen oder pflegerischen Bereich
- erforderliche Kompetenznachweise bzw. Gleichwertigkeitsbescheinigungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Fachschulen und privaten Ausbildungsinstitutionen, höheren Fachschulen und Fachhochschulen zu Themen wie Gerontologie, Gerontopsychiatrie, Pflege, Sozialarbeit, Management, Betriebswirtschaft etc.
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Betriebsökonomie/Business Administration, Bachelor of Arts/Science (FH) in Sozialer Arbeit
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen, Universitäten und der ETH in den Bereichen Management, Führen in Non-Profit-Organisationen, Sozialmanagement, Organisationsentwicklung etc.
Berufsverhältnisse
Institutionsleiter/innen im sozialen und sozialmedizinischen Bereich führen stationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen. Sie leiten Abteilungen oder ganze Betriebe wie Alters- und Pflegezentren, Wohnheime oder Spitex-Organisationen. Sie arbeiten auch in sozialpädagogischen Einrichtungen, z. B. in geschützten Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen, in Programmen für Erwerbslose, Straftäter/innen und Asylsuchende sowie in Kinderheimen oder Kindertagesstätten.
Weitere Informationen
Adressen
Eidg. Prüfungen für Team- und Institutionsleitung im sozialen und sozialmedizinischen Bereich
Prüfungssekretariat
Postfach 3065
6002 Luzern
Tel.: 041 368 58 04
URL: https://www.examen-sozmed.ch
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI