Goldschmied/in EFZ
Goldschmiede und Goldschmiedinnen entwerfen und fertigen Schmuck, verwandte Produkte und Gerät wie zum Beispiel Silberbesteck. Es werden die Fachrichtungen Goldschmieden, Silberschmieden und Edelsteinfassen unterschieden.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Gestaltung, Kunst
- Branchen
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Kunst & Kunsthandwerk
- Swissdoc
-
0.822.17.0
Aktualisiert 04.11.2019
Tätigkeiten
Goldschmiede arbeiten hauptsächlich mit Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin, Palladium und deren Legierungen. In exakter Handarbeit stellen sie Schmuck, Juwelen, Gerät und verwandte Produkte her. Als Vorlagen dienen ihnen Skizzen, Muster oder Modelle, die sie nach eigenen Ideen oder Kundenwünschen erstellen.
In der Planung der Arbeitsabläufe berechnen Goldschmiedinnen Flächen und Inhalte sowie das benötigte Material und bestimmen die Herstellungstechniken. Bei allen Vorbereitungen achten sie darauf, dass die Arbeiten genau, effizient und materialsparend ausgeführt werden können. Auch Abänderungen und Reparaturen gehören zu ihrem Beruf. Je nach gewählter Fachrichtung unterscheidet sich jedoch der Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Goldschmiede mit Fachrichtung Goldschmieden stellen vor allem Schmuckstücke her. Sie arbeiten in Bijouterien oder Manufakturen, wo Unikate oder Serien nach präzisen Vorgaben angefertigt werden. Grösseren gestalterischen Spielraum haben Goldschmiede, die in einem kleinen Kleinbetrieb oder im eigenen Atelier neben der Fertigung von Eigenkreationen auch Schmuckstücke nach Kundenwünschen herstellen.
Goldschmiedinnen mit Fachrichtung Silberschmieden stellen Gerät wie Schalen, Platten, Kannen, Becher und Besteck, aber auch Schmuck her. Dabei verarbeiten sie vorwiegend Silberlegierungen. Mit verformenden Techniken wie Schmieden, Treiben, Biegen, Walzen, Ziehen oder Pressen bringen sie Werkstücke in die richtige Form. Sie arbeiten in Silberwarenfabriken oder in kleineren Ateliers, wo sie auch Einzelstücke nach ihren Vorstellungen oder Kundenwünschen fertigen.
Goldschmiede mit Fachrichtung Edelsteinfassen setzen Edel- und Schmucksteine sowie organische Substanzen in Schmuckstücke ein. Mit ihren gestalterischen Kenntnissen fassen sie diese Steine in verschiedenen Fasstechniken so in Schmuckstücke, dass die Leuchtkraft der Steine voll zur Geltung kommt.
Goldschmiedinnen verhalten sich bei ihrer Arbeit vorbildlich in Bezug auf die Sicherheit, den Gesundheits- sowie den Umweltschutz. Sie setzen die gesetzlichen Vorschriften und betrieblichen Regelungen pflichtbewusst und eigenständig um.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 8.7.2009 (Stand am 1.1.2018)
Dauer
4 Jahre
Fachrichtungen
- Goldschmieden
- Silberschmieden
- Edelsteinfassen
Bildung in beruflicher Praxis
in einem Atelier
Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
Lerninhalte
- Herstellung von Schmuck, Juwelen, verwandten Produkten und Gerät
- Einsatz und Werterhaltung von Arbeitsmaterialien, Werkzeugen und Maschinen
- Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz, Gestalten und Fachzeichnen, Edelsteine
Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Goldschmied/in EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
Anforderungen
- manuelle Geschicklichkeit
- feinmotorisches Geschick
- technisches Verständnis
- gestalterisches Flair
- dreidimensionales Vorstellungsvermögen
- Sinn für Schönheit
- Geduld, Sorgfalt und Ausdauer
- gutes Sehvermögen (auch korrigiert)
- Kreativität
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Schulen für Gestaltung und Berufsfachschulen sowie des Verbandes Schweizer Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte VSGU
Höhere Fachprüfung (HFP)
Goldschmiedemeister/in, Juwelenfassermeister/in, Silberschmiedemeister/in
Höhere Fachschule
Bildungsgänge in verwandten Fachbereichen, z. B. dipl. Gestalter/in HF Produktdesign
Fachhochschule
Studiengänge in verwandten Fachbereichen, z. B. Bachelor of Arts (FH) in Produkt- und Industriedesign
Berufsverhältnisse
Die Tätigkeit erfordert sehr viel Geduld und eine hohe Konzentration. Goldschmiede und Goldschmiedinnen müssen stundenlang am Tisch sitzen oder stehen können, mit feinsten Präzisionswerkzeugen umgehen und stets äusserst exakt arbeiten.
Der Aufbau eines eigenen Geschäfts nach Abschluss der Grundbildung erfordert grossen persönlichen Einsatz sowie Organisationstalent, Geschick im Umgang mit Kunden und Kundinnen und Geschäftssinn.
Weitere Informationen
Adressen
Verband Schweizer Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte VSGU
Bahnhofstr. 7b
6210 Sursee
Tel.: +41 41 926 07 92
URL: http://www.vsgu-ashb.ch
E-Mail:
Lehrstellen
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Verwandte Berufe
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