Winzermeister/in HFP
Winzermeisterinnen und Winzermeister führen einen Weinbaubetrieb professionell, wirtschaftlich und umweltgerecht. Sie planen, organisieren und leiten den Betrieb und sind verantwortlich für Finanzen, Marketing und Personalführung.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Natur
- Branchen
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Landwirtschaft
- Swissdoc
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0.130.20.0
Aktualisiert 03.06.2025
Tätigkeiten
Winzermeisterinnen und Winzermeister organisieren auf ihrem Weinbaubetrieb eine qualitativ hochstehende, effiziente und nachhaltige Produktion. Dazu wählen sie die geeigneten Anbau- und Produktionstechniken, beziehen ökologische Überlegungen ein und planen ein Weinsortiment, das auf dem Markt gefragt ist. Sie analysieren die Chancen und Risiken ihres Betriebs und planen seine langfristige Entwicklung.
Die Arbeitsabläufe in ihrem Betrieb organisieren Winzermeisterinnen und Winzermeister so, dass diese optimal aufeinander abgestimmt sind. Sie planen den saisonabhängigen Einsatz von Mitarbeitenden und Maschinen. Als Vorgesetzte führen sie die Arbeitskräfte und bilden Lernende aus. Neben der Produktion sind sie auch verantwortlich für das Marketing. Sie führen zum Beispiel Degustationen und Betriebsführungen durch und leiten auch in diesem Bereich ihre Mitarbeitenden.
Für ihre Planung brauchen Winzermeisterinnen und Winzermeister fundierte Kenntnisse in Betriebswirtschaft. Sie erheben und analysieren die Betriebskennzahlen, machen den Betriebsvoranschlag, erstellen und überprüfen das Budget, regeln Finanzierungsfragen, führen die Buchhaltung und machen die Investitionsplanung. Ausserdem kennen sie die rechtlichen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen und können verschiedene Betriebsformen beurteilen.
Um einen modernen Weinbaubetrieb erfolgreich zu leiten, benötigen Winzermeisterinnen und Winzermeister Flexibilität, Innovationsfreude und unternehmerisches Denken. Sie verfolgen die Entwicklungen in der Anbautechnik, im Weinbau und auf dem in- und ausländischen Markt. Auf Veränderungen reagieren sie beispielsweise mit neuen Produkten, Produktionsmethoden oder mit Preisanpassungen. Da die Geschmackstrends ändern und die Konkurrenz gross ist, müssen sie ihre Produkte professionell vermarkten und ihre Kundenkontakte pflegen.
Ausbildung
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben.
Bildungsangebote
Alle Angebote auf berufsberatung.ch/schulen
Dauer
ca. 1-2 Jahre berufsbegleitend
Abschluss
Winzermeister/in mit eidg. Diplom
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fachausweis (BP) aus dem Berufsfeld Landwirtschaft
- erforderliche Modulabschlüsse oder Einschreibung zu den Modulprüfungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Anforderungen
- Selbstständigkeit
- vernetztes Denken und Handeln
- Führungseigenschaften
- Kommunikationsfähigkeit
- marketingorientiertes Denken
Weiterbildung
Kurse
Angebote des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen (ZHAW) und der École d'Ingénieurs de Changins (HES-SO).
Fachhochschule (FH)
Studiengänge in verwandten Bereichen, zum Beispiel Bachelor of Science in:
- Weinbau und Önologie
- Agronomie
- Umweltingenieurwesen
Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen und Universitäten, zum Beispiel CAS in Bodenkartierung.
Berufsverhältnisse
Winzermeisterinnen und Winzermeister führen einen eigenen, genossenschaftlichen oder privaten Rebbaubetrieb im In- oder Ausland. Alternativen bieten Forschungsanstalten oder landwirtschaftliche Beratungsdienste. Fachleute mit unternehmerischem Flair, die den Herausforderungen des nationalen und internationalen Marktes professionell, flexibel und innovativ begegnen, sind gesucht. Die Gründung eines eigenen Weinbaubetriebs erfordert allerdings viel Kapital und Durchhaltevermögen.
Weitere Informationen
Adressen
OdA AgriAliForm
Laurstr. 10
5201 Brugg AG
Tel.: +41 56 462 54 40
URL: https://www.agri-job.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation