Hufschmied/in EFZ
Hufschmiede und Hufschmiedinnen sind Fachleute für die Hufpflege und den Beschlag von Pferden, Ponys, Eseln und Maultieren. Sie beraten Pferdebesitzer und Pferdebesitzerinnen in Fragen der Tierhaltung.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Metall, Maschinen, Uhren
- Branchen
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Metallgewerbe, Giesserei - Tierzucht, Tierpflege
- Swissdoc
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0.554.12.0
Aktualisiert 12.02.2020
Tätigkeiten
Hufschmiede sorgen für das Wohlergehen von Pferden, Ponys, Eseln und Maultieren. Alle sechs bis acht Wochen werden diese Tiere neu beschlagen, weil die Hufe nachwachsen, die Hufeisen sich abnützen oder eine orthopädische Korrektur nötig ist. Auch unbeschlagene Tiere bedürfen einer regelmässigen Bearbeitung und Korrektur der Hufe.
Nach einer Gangbeurteilung brechen Hufschmiedinnen als Erstes die alten Hufeisen ab. Danach pflegen sie den Huf. Sie putzen die Sohle, schneiden das Horn zurück und raspeln den Tragrand, den halbkreisförmigen Hufteil, auf dem das Tier steht. Anschliessend erhitzen sie die neuen Hufeisen. Sie bearbeiten diese mit dem Hammer auf dem Amboss, bis sie der Hufform entsprechen. Dann kontrollieren sie die Form und nehmen nötigenfalls Anpassungen vor.
Sie passen jedes Hufeisen individuell an den jeweiligen Pferdetyp an. Hufschmiede berücksichtigen die Gangart und die Verwendung des Tieres. Sie schauen zum Beispiel, ob ein Pferd in der Freizeit, im Sport oder als Arbeitstier zum Einsatz kommt. Die bearbeiteten Hufeisen befestigen sie mit Nägeln, deren Spitzen an den Hufwänden wieder hervortreten, wo sie diese vernieten. Hufschmiede prüfen die Tiere auf Krankheiten und Verletzungen. Insbesondere erkennen sie erkrankte Hufe und fehlerhafte Gangarten. Zur Gesunderhaltung der Hufe beziehungsweise Korrektur abnormaler Gangarten fertigen sie spezielle Beschläge an. Solche Spezialanfertigungen erfordern Kenntnisse in Anatomie und Wissen über Therapieformen der Tiere.
Die Hufschmiedinnen beraten ihre Kundschaft nicht nur in der richtigen Hufeisenwahl. Sie geben auch Ratschläge zur tiergerechten Haltung, Fütterung, Pflege und Vorbeugung gegen Erkrankungen. Sie arbeiten in der Werkstatt, sind aber auch häufig unterwegs. Hufbeschlagsarbeiten führen sie meistens direkt bei der Kundschaft aus, zum Beispiel auf Reithöfen, bei privaten Pferdebesitzerinnen oder in Tierkliniken. Die benötigten Werkzeuge, die Schmiedeausrüstung und die vorgefertigten Hufeisen bringen sie gleich selbst mit. Das Beschlagen nehmen sie nicht nur in Ställen vor, sondern oftmals auch draussen.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 11.11.2008 (Stand am 1.1.2018)
Dauer
4 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einer Hufschmiede
Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
Berufsbezogene Fächer
- Hippologie: Grundlagen; Gesundheit und Erkrankungen; Einsatz und Verwendung; Pferd und Mensch; Esel und Maultiere
- betriebliche Grundlagen: Verhaltensregeln; Arbeitsplatz; Kundenbeziehung; Vorschriften
- technische Grundlagen: Rechnen; Physik; Stoffe; Darstellungen
- Hufschmiedetechnik: Fertigungstechnik; Beschlagstechnik; Hufpflege; alternativer Hufschutz
Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Hufschmied/in EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
Anforderungen
- Freude an der Arbeit mit Metall und mit Pferden
- Freude am Kundenkontakt
- geschickte Hände
- praktisches Verständnis
- gute körperliche Verfassung und Wetterfestigkeit
- Körperkraft und Beweglichkeit
- Einfühlungsvermögen
- Zuverlässigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Berufsverbänden und Berufsfachschulen
Spezialisierung
Qualifizierte/r Hufschmied/in (AM Suisse-Verbandskurs)
Berufsprüfung (BP)
In Planung
Höhere Fachprüfung (HFP)
In Planung
Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Techniker/in HF Metallbau
Fachhochschule
In verwandten Gebieten, z. B. Bachelor of Science (FH) in Agronomie mit Vertiefung in Pferdewissenschaften
Berufsverhältnisse
Hufschmiede und Hufschmiedinnen arbeiten meist in Hufschmiedewerkstätten, aber auch für Tierspitäler, Reitschulen, Handels- oder Rennställe.
Das Lehrstellenangebot ist gut: Das Angebot übersteigt derzeit die Nachfrage. Mit der Zunahme des Pferdebestands stieg in den letzten Jahren auch das Angebot an Ausbildungsplätzen. Das derzeitige Stellenangebot ist ebenfalls gut.
Weitere Informationen
Adressen
AM Suisse
Farriertec Suisse
Chräjeninsel 2
3270 Aarberg
Tel.: +41 32 291 99 11
URL: http://www.farriertecsuisse.ch
E-Mail:
Statistiken
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Statistiken EBA und EFZ
Abschlüsse nach Ausbildungstyp, Beruf, Geschlecht und Kanton [Excel, 173 KB]
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
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