Ernährungsberater/in FH (BSc)
Ernährungsberater/innen FH (Bachelor of Science) beraten und schulen gesunde und kranke Menschen in Ernährungsfragen aller Art. Sie therapieren ernährungsbedingte Krankheiten und leisten Aufklärungsarbeit.
- Bildungstypen
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Hochschulberuf
- Berufsfelder
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Gesundheit
- Branchen
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Gesundheit: Medizinische Technik und Therapie - Medizinische Therapie und Naturheilkunde - Nahrung
- Swissdoc
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Aktualisiert 27.06.2019
Tätigkeiten
Eine zentrale Aufgabe von Ernährungsberater/innen FH ist die Beratung und Schulung kranker Menschen. Unter Einbezug aktueller, wissenschaftlicher Erkenntnisse unterstützen sie Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel an Diabetes, Essstörungen, Nieren-, Herz- oder Kreislauferkrankungen leiden. In Beratungsgesprächen beziehen sie die persönliche Lebenssituation, Ziele, Erwartungen und Befürchtungen der Betroffenen mit ein. Sie zeigen ihnen die Zusammenhänge zwischen der verordneten Ernährungstherapie, der damit verbundenen Ernährungsumstellung und ihrer Krankheit auf. Die Umstellung der Essgewohnheiten ist ein Prozess, der von der Klientin, dem Klienten und der Fachperson gemeinsam für die individuelle Situation der Betroffenen erarbeitet wird.
Ernährungsberater/innen FH beraten nicht nur kranke Menschen. Ihr Wissen über ausgewogene und gesunde Ernährung geben sie auch in Einzelsitzungen, Ernährungskonzepten, Vorträgen und Seminaren an Interessierte jeden Alters weiter. Sie bieten Hilfe zur Selbsthilfe, mobilisieren individuelle Ressourcen und klären über ungünstige Verhaltensweisen auf.
Ernährungsberater/innen FH sind in einem komplexen und dynamischen Umfeld tätig. Sie aktualisieren ihr Fachwissen gezielt und stetig durch umfangreiche Weiterbildungen und integrieren die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihre Tätigkeit. Neben Kenntnissen aus der Ernährungswissenschaft benötigen sie auch Wissen aus Disziplinen wie Medizin, Natur- und Sozialwissenschaften. Kenntnisse zu Diätetik, Küchentechnik, Lebensmittelrecht, -produktion und -verarbeitung sowie Fachwissen zu Anatomie und Biochemie sind für die Berufsausübung relevant. Die interdisziplinäre Arbeitsweise spiegelt sich in der engen Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen des Sozial- und Gesundheitswesens, zum Beispiel mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonal und Diätköchen und Diätköchinnen. Je nach Einsatzort beteiligen sich Ernährungsberater/innen FH zudem an wissenschaftlichen Studien und Projekten.
Ausbildung
Grundlage
Hochschulförderungs- u. Hochschulkoordinationsgesetz vom 30.9.2011 (Stand am 1.1.2018)
Bildungsangebote
- Berner Fachhochschule Gesundheit, Bern
- Fernfachhochschule Schweiz, Basel, Bern, Brig, Zürich
Dauer
- BFH: 3 Jahre Vollzeit, anschliessend 10-monatiges Praktikum
- FFHS: 4 Jahre berufsbegleitend (empfohlen wird eine Berufstätigkeit von max. 80%, mit Bezug zum Studiengebiet)
Ausbildungskonzept
BFH: Zwei Drittel des Studiums finden an der Fachhochschule statt, ein Drittel erfolgt als Praktika in den verschiedenen Arbeitsfeldern (z. B. Spitälern oder Ernährungsberatungs-Praxen). Im Anschluss an das Studium folgt ein 10-monatiges Praktikum.
FFHS: Das Studium wird zum grossen Teil im Fernstudium bzw. Selbststudium via Online-Lernplattform absolviert, jeden zweiten Samstag oder jeden Montagabend findet Präsenzunterricht statt. Ein Praktikum in der Ernährungsberatung, das ab dem 6. Semester absolviert werden kann, ist Teil des Studiums.
Abschluss
Eidg. anerkanntes Diplom "Bachelor of Science [FH] in Ernährung und Diätetik"
Voraussetzungen
Vorbildung
- Berufs-, Fach-, gymnasiale Maturität oder Diplom einer höheren Fachschule HF im Bereich Gesundheit
- Eignungsabklärung
- 2-monatiges Vorpraktikum im öffentlichen Gesundheits- oder Sozialwesen mit pflegerischen Tätigkeiten (Ausnahme: Mit bestimmten Berufsabschlüssen im Gesundheits-/Sozialwesen muss kein Vorpraktikum absolviert werden, z. B. Fachpersonen Gesundheit EFZ mit Berufsmaturität, Fachpersonen Betreuung EFZ mit Berufsmaturität oder Fachmaturanden Gesundheit)
In der Regel gilt:
Zusätzliche Voraussetzung an der BFH:
Über Details zur Zulassung informieren die Fachhochschulen.
Anforderungen
- Interesse an der Interaktion mit Menschen
- ausgeprägte Kommunikations- und Reflexionsfähigkeit
- psychische Belastbarkeit
- gutes Vorwissen in naturwissenschaftlichen Fächern
- Interesse an Lebensmitteln und deren Produktion sowie Verarbeitung
Weiterbildung
Fachhochschule (Master)
Master of Science (FH) in Ernährung und Diätetik, Master of Science (FH) in Life Sciences, Vertiefungsrichtung Food, Nutrition and Health
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen, Universitäten und der ETH; z. B. in Ernährung und Gesundheit, Management im Gesundheitswesen, Arbeit und Gesundheit, Gesundheitsförderung, Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
Kurse
Angebote des Schweizerischen Verbands dipl. Ernährungsberater/innen SVDE, der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, der Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz GESKES, von höheren Fachschulen, Fachhochschulen, Universitäten u. a.
Berufsverhältnisse
Ernährungsberater/innen FH arbeiten in Spitälern und Rehabilitationskliniken, Pflege- und Seniorenheimen, Schulen, bei Krankenkassen, in Vertriebsorganisationen, im öffentlichen Gesundheitswesen, in der Lebensmittelindustrie, bei Medien sowie in öffentlichen und privaten Beratungsstellen und im Bildungswesen. Nach zweijähriger Berufserfahrung besteht die Möglichkeit, als selbstständig Erwerbende mit eigener Praxis tätig zu sein.
Weitere Informationen
Adressen
Schweizerischer Verband der Ernährungsberater/innen SVDE
Altenbergstr. 29
Postfach 686
3000 Bern 8
Tel.: +41 31 313 88 70
URL: http://www.svde-asdd.ch
E-Mail:
Berner Fachhochschule
Departement Gesundheit
Murtenstr. 10
3008 Bern
Tel.: +41 31 848 35 00
URL: http://www.bfh.ch/gesundheit
E-Mail:
Fernfachhochschule Schweiz FFHS
Postfach 689
3900 Brig
Tel.: +41 27 922 39 00
URL: http://www.ffhs.ch
E-Mail:
Überblick Gesundheitsberufe:
3000 Bern
URL: http://www.gesundheitsberufe.ch
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