Chief Technology Officer (CTO) in einem KMU
Seit dem Abschluss seines Doktoratsstudiums an der ETH Zürich ist Christof Zwyssig Mitgründer und technischer Leiter in der Celeroton AG. Dabei handelt es sich um einen weltweit führenden Anbieter von gasgelagerten Turbo-Kompressoren.
«Ich erlebe hautnah und bestimme mit, wie aus einer Idee ein Produkt entsteht.»
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
20 | Maturität: Kantonsschule Wattwil (SG) |
23 | Bachelor in Elektrotechnik und Informationstechnologie: ETH Zürich |
26 | Master in Electrical Engineering and Information Technology: ETH Zürich und Chalmers University of Technology, Göteborg (Schweden) |
30 | Doktorat, Dissertation «An Ultra-High-Speed Electrical Drive System»: Power Electronic Systems Laboratory (PES), ETH Zürich |
30 | Mitbegründer und Chief Technology Officer: Celeroton AG, Volketswil (ZH) |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Als technischer Leiter treibe ich zusammen mit unseren Mitarbeitenden Entwicklungen voran, fördere und steuere neue Ideen. Um die Innovation in unserer Firma zu erhalten, setzen wir auch auf Forschungskooperationen im In- und Ausland. Ich arbeite im Büro, bei der Kundschaft, ab und zu bin ich auch im Produktionsbereich oder in Labors anzutreffen.
«Als technischer Leiter treibe ich zusammen mit unseren Mitarbeitenden Entwicklungen voran, fördere und steuere neue Ideen.»
Celeroton AG entwickelt Antriebssysteme und Turbokompressoren mit höchster Effizienz bei geringstem Volumen und Gewicht. Diese kommen in Industrie, erneuerbaren Energien, Elektromobilität und der Luft-, Schiff- und Raumfahrt zum Einsatz.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Bereits vor der Gründung der Celeroton durfte ich einen spannenden und abwechslungsreichen Beruf ausüben: Im Anschluss ans Studium nahm ich eine Forschungsstelle an der ETH Zürich an. Als Doktorand an der Professur für Leistungselektronik arbeitete ich mit hochdrehenden elektrischen Antriebsystemen.
Das interdisziplinäre Umfeld ermöglichte mir, mein Wissen in Mechanik, Energie- und Elektrotechnik auszubauen. In der Lehrtätigkeit konnte ich einen Teil des Wissens an Studierende weitergeben.
Am Ende des Forschungsprojektes war das Interesse der Industrie an unseren Resultaten so gross, dass ein Studien- und Forschungskollege und ich die Gründung der Celeroton AG wagten.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Ich sehe bei mir selbst, aber auch bei Studien- und Berufskollegen und -kolleginnen sowie bei Studierenden, dass Leute mit technischem Flair vieles mit dem Kopf entscheiden wollen: etwa bei der Studienwahl, der Wahl der Fachrichtung oder des Arbeitgebers. Dies kann helfen, aber ich empfehle Studierenden, bei diesen Entscheidungen dem Bauchgefühl mindestens so viel Platz einzuräumen wie dem genauen Abwägen von Vorteilen und Nachteilen.
Zudem finde ich, dass Interessen, zum Beispiel für eine Fachrichtung oder ein Studium, mindestens so wichtig sind wie die Stärken oder bereits bestehendes Wissen.
Entwicklungsingenieurin digitale Signalverarbeitung
Die Porträtierte arbeitet als Entwicklungsingenieurin im Softwarebereich eines Hörgeräte-Herstellers.
"Wichtig ist der Wille, ständig weiter zu lernen und an den neuesten Technologien dran zu bleiben."
«An dieser Arbeit schätze ich besonders, dass man nicht nur ein kleines Rädchen am System bearbeitet, sondern meistens das gesamte System mitentwickelt.»
Laufbahn
Entwicklungsingenieurin im Softwarebereich eines Hörgeräte-Herstellers |
Studium der Elektrotechnik und Informationstechnologie an der ETH Zürich |
Jetzige Tätigkeit
Im Softwarebereich des Hörgeräte-Herstellers sind wir ein Team von etwa 15 Personen, welches wiederum aus drei kleineren Arbeitsgruppen besteht. In meinem Arbeitsbereich „Digitale Signalverarbeitung“ arbeite ich mit zwei Kollegen und einer Kollegin zusammen. Meine Haupttätigkeit, die Entwicklung von neuen Algorithmen für die Signalverarbeitung im Hörgerät, ist eine sehr interdisziplinäre Aufgabe. Sie umfasst alle Schritte, von der Ideenfindung über die Implementierung bis hin zur Verifikation. Durch die starke Miniaturisierung haben wir bei der Entwicklung der Algorithmen eine zusätzliche Herausforderung, da wir uns an die begrenzten Platzverhältnisse sowie den sehr kleinen Stromverbrauch der Geräte anpassen müssen.
Den grössten Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich vor dem Computer. Je nach Projektphase arbeite ich mit Mathematikprogrammen wie MATLAB-Simulink oder programmiere in C oder Assembler. In der Endphase kann es aber auch vorkommen, dass ich Kollegen beim Messen oder Testen an der Elektronik unterstütze. Es gibt Zeiten, wo vor allem an neuen Algorithmen getüftelt wird und ich mehrheitlich alleine oder zu zweit arbeite. Wenn die verschiedenen Teile zu einem neuen Hörgerätesystem zusammengefügt werden, wird dagegen häufig in grösseren Teams gearbeitet. Die Arbeit im Team erfordert viel soziale Kompetenz und Kommunikation. Da wir eine internationale Firma sind, arbeiten wir auch mit Projektteams ausserhalb der Schweiz zusammen. Sprachkenntnisse, vor allem Englisch, sind eine Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.
An dieser Arbeit schätze ich besonders, dass man nicht nur ein kleines Rädchen am System bearbeitet, sondern meistens das gesamte System mitentwickelt. Dafür sind nicht nur Kenntnisse in der digitalen Signalverarbeitung notwendig, sondern auch grundlegendes Wissen über das Hören sowie Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen.
Berufseinstieg
Die Fähigkeit, analytisch zu denken und Probleme strukturiert anzugehen, sowie die Neugierde, sich immer wieder in neue Gebiete einzuarbeiten, waren Voraussetzungen für das Studium. Diese Fähigkeiten haben mir auch zu meiner Stelle verholfen. Da ich nicht alle notwendigen Kenntnisse im Studium erworben habe, versuche ich sie mir „on-the-job“, im Selbststudium oder an Kursen und Konferenzen anzueignen.
Tipps
Das Studium in Elektrotechnik und Informationstechnologie an der ETH ist eine hervorragende Grundlage mit verschiedensten Spezialisierungsmöglichkeiten. Wichtig ist der Wille, ständig weiter zu lernen und an den neuesten Technologien dran zu bleiben.