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Tätigkeitsbereich Kirche und Theologie

In Pfarr- und Priesterämtern der Kirche arbeiten Absolventinnen und Absolventen eines Theologiestudiums. In weiteren Funktionen des kirchlichen Dienstes können auch Personen mit anderen Studien- und Berufsabschlüssen tätig sein.

Branchenüberblick

Der Tätigkeitsbereich Kirche/Theologie beschäftigt derzeit rund 6000 Personen mit einem Studienabschluss in Theologie. Die meisten Theologinnen und Theologen wählen nach dem Studium eine Tätigkeit im kirchlichen Dienst. Weil es (vor allem in der Deutschschweiz) in den nächsten Jahren zu einer Pensionierungswelle kommt, bestehen derzeit gute Berufsaussichten.

In der katholischen Kirche arbeiten Frauen mit einem Theologiestudium als Pastoralassistentinnen, die Priesterweihe ist Männern vorbehalten. Da es an Priestern mangelt, können auch Diakone und Pastoralassistentinnen Leitungsaufgaben übernehmen. In der christkatholischen und der reformierten Kirche hingegen sind Männer und Frauen in Bezug auf die beruflichen Möglichkeiten und die Übernahme von sakralen Ämtern gleichberechtigt.

Tätigkeitsfelder

Im kirchlichen Dienst arbeiten die Beschäftigten als Priester oder Pfarrerinnen, Pastoralassistentinnen und Diakone bei Kirchgemeinden. Das Tätigkeitsspektrum umfasst neben der Seelsorge und dem Pfarrdienst im engeren Sinn auch Sozialberatung sowie verwaltende und kommunikative Tätigkeiten, die teilweise auch von anderen Berufs- und Absolventengruppen ausgeübt werden.

Pfarramt in einer Kirchgemeinde

Pfarrerinnen und Priester gestalten Gottesdienste im Laufe des Kirchenjahres, begleiten die Kirchenmitglieder in Ritualen wie Taufe, Erstkommunion, Konfirmation, Trauung und Bestattung. Sie erteilen Kindern und Jugendlichen Religionsunterricht, leiten Jugendgruppen und führen Lager durch. Pfarrerinnen und Priester begleiten und besuchen die Menschen in ihrer Gemeinde und führen seelsorgerische Gespräche.

Oft sind in städtischen Gemeinden mehrere Priester oder Pfarrerinnen angestellt, so dass sie die Aufgaben aufteilen und sich spezialisieren können. In ländlichen Gebieten sind sie dagegen oft für mehrere Orte und Kirchen zuständig und erfüllen alle Aufgaben in Personalunion. Im Pfarrdienst bzw. als geweihte Priester tätig sein können ausschliesslich Absolventinnen und Absolventen mit einem Theologiestudium.

Spezialpfarrämter

Seelsorgerische Tätigkeiten im Auftrag von Kirchgemeinden sind auch im Rahmen von Spezialpfarrämtern möglich. Im Rahmen von Spezialpfarrämtern arbeiten Theologinnen und Theologen mit entsprechender Zusatzausbildung beispielsweise in psychiatrischen Kliniken, Alters- und Pflegeheimen, Spitälern, Gefängnissen oder Bahnhöfen und Flughäfen.

Sozialarbeit und Beratung

Kirchen bieten zudem aufsuchende Sozialarbeit oder Beratungsstellen für verschiedene Zielgruppen an, zum Beispiel für Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Ehepaare und Familien. Auch für diese Funktionen sind nach einem Theologiestudium Zusatzausbildungen notwendig. Zudem kommen auch Personen mit anderen Studienabschlüssen zum Einsatz, etwa aus der Sozialarbeit oder aus der Sozial- und Sonderpädagogik.

Kirchenverwaltung

Als Arbeitgeberin ist die Kirchenverwaltung zuständig für die Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel (z.B. Zuteilung von Stellenprozenten entsprechend der Anzahl Gemeindemitglieder) sowie für Reformen bzw. Qualitätssicherung. Kirchgemeinden pflegen zudem Beziehungen mit verschiedenen Zielgruppen des gesellschaftlichen Umfelds: Dazu gehören unter anderem die anderen Landeskirchen (Ökumene) und Religionsgemeinschaften, Schulen, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und die Öffentlichkeit.

In diesem Tätigkeitsfeld arbeiten neben Theologinnen und Theologen auch Personen mit einem Abschluss in Wirtschafts-, Sprach- und Kommunikationswissenschaften oder mit einem kaufmännischen Hintergrund.

Einstieg

Wer ein Theologiestudium abschliesst, kann den begleiteten Berufseinstieg für das  Pfarramt (Vikariat) machen. Das Lernvikariat ist die berufspraktische Ausbildung nach dem Theologiestudium und dauert in der Regel ein bis zwei Jahre. Für eine Spezialisierung in weitere der beschriebenen Tätigkeitsfelder gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten.



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