Experte/Expertin für gesundes und nachhaltiges Bauen (HFP)
Experten und Expertinnen für gesundes und nachhaltiges Bauen gestalten Siedlungsräume nach ökologischen Kriterien und beraten Architekten in Bezug auf Baumaterialien. Sie projektieren und koordinieren den gesamten Bau und überwachen die Umsetzung ihres Konzepts.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Bau - Natur
- Branchen
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Holzverarbeitung und Innenausbau - Innendekoration, Bodenlegerei, Glaserei - Malerei / Gipserei / Plattenlegerei - Planung, Hoch- und Tiefbau - Spenglerei, Sanitär, Heizung, Lüftung, Klima - Umwelt und Ökologie
- Swissdoc
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0.420.6.0
Aktualisiert 25.07.2019
Tätigkeiten
Der Einfluss von Raumgestaltung, Gebäudekonstruktion und Siedlungsstruktur auf unser psychisches und soziales Wohlbefinden wird oft unterschätzt. Noch immer werden Baumaterialien verwendet, die unsere Raumluft belasten. Feuchtigkeit, giftige Anstriche, Pestizide können gesundheitliche Probleme verursachen. Die Auswirkungen von Geräten in unserer Umgebung auf die Gesundheit sind nicht oder ungenügend erforscht. Luft, Boden und Gewässer werden durch Emissionen aus Baumaschinen, Strassenverkehr, Heizungen usw. belastet.
Experten und Expertinnen für gesundes und nachhaltiges Bauen setzen sich mit diesen Themen auseinander. Sie befassen sich mit nachhaltig und gesundheitlich orientiertem Bauen, Sanieren und Betreiben von Gebäuden. Sie gestalten Siedlungs- und Lebensräume nach ökologischen Kriterien und beraten Architekten bezüglich des Einsatzes von umweltverträglichen und gesundheitlich unbedenklichen Baumaterialien.
In der Projektierung baulicher Massnahmen befassen sich Experten und Expertinnen für gesundes und nachhaltiges Bauen mit den ökologischen Aspekten eines Neubaus, Umbaus oder einer Umgebungsgestaltung. Sie beurteilen den Bauuntergrund und prüfen das Konzept auf Umweltverträglichkeit. Sie beraten Bauherren und Architektinnen u. a. in Fragen der Wärmedämmung und Lüftung sowie in Bezug auf Wohngifte, Innenraum-Allergien und Elektrosmog. Sie kennen die verschiedenen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärsysteme und wissen Bescheid über deren Umweltverträglichkeit. Daneben sind sie auch an nicht messbaren Werten interessiert. Das vernetzte Denken und Handeln, das über die einzelnen Fachbereiche hinausgeht und diese miteinander verbindet, bildet die Grundlage ihrer Arbeit.
Experten und Expertinnen für gesundes und nachhaltiges Bauen berücksichtigen in ihren Lösungsvorschlägen auch technische, finanzielle und ästhetische Gesichtspunkte. Dank ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung argumentieren sie sicher und überzeugend. Sie unterstützen die Bauleitung bei der Koordination des Bauablaufs und überwachen die Umsetzung ihres Konzepts.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 9.4.2019
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind bei Baubioswiss erhältlich.
Bildungsangebote
Baubioswiss informiert über geplante Bildungsangebote.
Dauer
Mind. 2 Jahre, berufsbegleitend
Module
- Bauprojekte nach baubiologischen Grundsätzen beurteilen
- Kundinnen und Kunden im ganzen Bauprozess beraten
- Massnahmen für gesundes und nachhaltiges Bauen planen
- Massnahmen für gesundes und nachhaltiges Bauen umsetzen
- Expertisen erstellen
- Personen, Teams, Projekte und Unternehmen führen
- Baubiologie weiterentwickeln
Abschluss
Eidg. anerkannter Titel "Experte/Expertin für gesundes und nachhaltiges Bauen mit eidg. Diplom"
Voraussetzungen
Vorbildung
- eidg. Fachausweis als Baubiologe/-login oder eine gleichwertige Qualifikation und mind. 2 Jahre einschlägige Berufspraxis seit dem Erwerb des Fachausweises
- eidg. Fachausweis einer anderen Berufsprüfung, Diplom einer höheren Fachschule oder eine gleichwertige Qualifikation in einem Beruf der Baubranche (Bau, Gebäudetechnik, Holz/Innenausbau, Planung/Konstruktion) und mind. 5 Jahre einschlägige Berufspraxis
- Abschluss einer anerkannten Hochschule in einem bauspezifischen Bereich oder gleichwertige Qualifikation und mind. 5 Jahre einschlägige Berufspraxis
- Nachweis über den Abschluss der erforderlichen Module bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
oder
oder
und
Anforderungen
- Interesse an Bauphysik
- ausgeprägtes Umweltbewusstsein
- Organisationstalent
- Kommunikationsfähigkeit
- Verhandlungsgeschick
- vernetztes Denken und Handeln
Weiterbildung
Kurse
Angebote des Vereins Baubioswiss sowie von diversen im Bereich Natur- und Umweltschutz tätigen Institutionen
Höhere Fachschule
Bildungsgänge in verwandten Fachbereichen, z. B. dipl. Techniker/in HF Bauplanung oder dipl. Techniker/in HF Gebäudetechnik
Fachhochschule
Studiengänge im Fachbereich Architektur, Bau- und Planungswesen, z. B. Bachelor of Arts (FH) in Architektur, Bachelor of Science (FH) in Bauingenieurwesen, in Umweltingenieurwesen oder in Raumplanung
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen und Universitäten in Bereichen wie Architektur, Bau- und Planungswesen usw.
Berufsverhältnisse
Mögliche Arbeitgeber von Experten/Expertinnen für gesundes und nachhaltiges Bauen sind Ingenieur- und Planungsbüros, kantonale und kommunale Umweltfachstellen und Hochbauämter. Weitere Wirkungsgebiete sind Industrie und Gewerbe, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, Forschungsanstalten und Bildungsinstitutionen. Die Voraussetzungen für die Gründung eines eigenen Unternehmens sind für diese Fachleute gut, zumal es sich bei der Baubiologie um ein Fachgebiet mit zunehmender Popularität handelt.
Bemerkungen
ersetzt: Baubiologe/-login, Bauökologe/-login (HFP)
Weitere Informationen
Adressen
Bildungszentrum Baubiologie
Binzstr. 23 / A1
8045 Zürich
Tel.: +41 44 451 01 01
URL: http://www.baubio.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI