Fachexperte/-expertin für Infektionsprävention HFP
Fachexperten und Fachexpertinnen für Infektionsprävention im Gesundheitswesen erkennen Infektionskrankheiten in Praxen, Kliniken und Spitälern. Mit gezielten Massnahmen verhüten sie übertragbare Krankheiten und bekämpfen sie bei einem Ausbruch.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Gesundheit
- Branchen
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Medizintechnik - Pflege, Betreuung
- Swissdoc
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0.722.49.0
Aktualisiert 16.03.2017
Tätigkeiten
Fachexperten für Infektionsprävention arbeiten in Institutionen des Gesundheitswesens. Sie sind dort für die Verhinderung von Infektionen zuständig. Die Berufsleute überwachen Infektionsrisiken sehr genau und verfassen Richtlinien, um eine Übertragung von Krankheiten innerhalb von Praxen, Kliniken, Spitälern, Pflegezentren etc. möglichst zu vermeiden. Mit ihrer Arbeit tragen sie zum Schutz der Patienten, der Besucher und des Personals bei.
Bei einer Infektion handeln die Fachexpertinnen rasch und überlegt. Sie stellen die Übertragungswege fest und analysieren die spezifischen Risiken unter der Berücksichtigung des betroffenen Umfelds. Eine allfällige nosokomiale Krankheitsübertragung (während des Aufenthalts im Spital) sowie Anzeichen einer Epidemie erkennen sie frühzeitig. Sie treffen alle erforderlichen Massnahmen zur Prävention, Bekämpfung und Überwachung der Infektionskrankheit, wobei sie sich an betriebsinterne und gesetzliche Richtlinien halten. Für das besonders exponierte Personal veranlassen sie spezielle Vorkehrungen und Weisungen.
Fachexperten für Infektionsprävention im Gesundheitswesen führen Schulungen für Einzelpersonen und Gruppen durch. Sie vermitteln Wissen an die Mitarbeitenden und beraten Fachleute aus Bereichen wie Pflege, Spitalleitung, Küche, Notfall, Rettungsdienst sowie Ärzte und Ärztinnen. Bei Um- und Neubauten werden sie ebenfalls beigezogen. Sie kommunizieren offen und adressatengerecht und publizieren Berichte und Empfehlungen. Je nach Situation arbeiten sie zudem eng mit öffentlichen Gesundheitsdiensten und weiteren Institutionen zusammen, zum Beispiel mit Verbänden, Berufsfachschulen, Forschungsstellen und internationalen Organisationen.
In Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen wie Spitalhygienikern, Epidemiologinnen, Infektiologen und Hygieneverantwortlichen erstellen die Fachexpertinnen Konzepte zur Infektionsüberwachung und -bekämpfung. Zudem arbeiten sie bei der Umsetzung und Auswertung von Projekten mit. Sie berücksichtigen die neuesten Forschungserkenntnisse, gesetzliche Grundlagen und internationale Empfehlungen.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 28.6.2012
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind erhältlich beim Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK.
Bildungsangebote
H+ Bildung, Aarau
Dauer
2 Jahre, berufsbegleitend
Module
- Modul 1: Prävention und Überwachung von nosokomialen Infektionen
- Modul 2: Interventionen bei Infektionskrankheiten in Institutionen des Gesundheitswesens
- Modul 3: Konzepte zur Infektionsprävention erstellen und weiterentwickeln
- Modul 4: Schulung, Kommunikation und Beratung
- Modul 5: Projekte und Veränderungsprozesse
Abschluss
"Fachexperte/-expertin für Infektionsprävention im Gesundheitswesen mit eidg. Diplom"
Voraussetzungen
Vorbildung
- Abschluss als dipl. Pflegefachmann/-frau HF, Bachelor of Science (FH) in Pflege, Bachelor of Science (FH) Hebamme, Abschluss als dipl. Fachmann/-frau Operationstechnik HF oder ein gleichwertiger Ausweis
- Berufspraxis im Gesundheitswesen von mind. 2 Jahren nach Abschluss der Ausbildung
- mind. 1 Jahr Berufspraxis in Infektionsprävention im Gesundheitswesen innerhalb der letzten 5 Jahre in einer Institution des Gesundheitswesens bei einem Anstellungspensum von mind. 80% (das Pensum muss mind. 40% betragen, wobei sich die Berufspraxis entsprechend auf 2 Jahre erhöht)
- erforderliche Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
Anforderungen
- hohes Qualitätsbewusstsein
- Fähigkeit, Projekte zu entwickeln, durchzuführen und zu überprüfen
- ausgeprägte Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit
Weiterbildung
Kurse und Tagungen
Angebote von Institutionen des Gesundheitswesens sowie von Fachverbänden, z. B. von der Schweiz. Gesellschaft für Spitalhygiene SGSH oder von der deutschsprachigen Interessengruppe der Fachexperten/-expertinnen für Infektionsprävention und Berater/innen für Spitalhygiene FIBS
Berufsverhältnisse
Fachexperten und Fachexpertinnen für Infektionsprävention arbeiten im Gesundheitswesen. Sie übernehmen Stabs- und Kaderfunktionen in Spitälern, Kliniken, Therapie-, Rehabilitations- und Pflegezentren, Praxen, Ambulatorien, Rettungsdiensten oder in Gesundheitsämtern. Sie sind auch im Qualitäts- und Betriebsmanagement oder in der Lehre und Forschung tätig.
Weitere Informationen
Adressen
H+ Bildung
Rain 36
5000 Aarau
Tel.: +41 62 926 90 00
URL: https://www.hplus-bildung.ch
E-Mail:
Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK
Choisystr. 1
3001 Bern
Tel.: +41 31 388 36 36
URL: https://www.sbk.ch
E-Mail:
Schweiz. Gesellschaft für Spitalhygiene SGSH
Kantonsspital
Haus 22
Rorschacher Str. 95
9007 St. Gallen
Tel.: 071 494 60 70
URL: http://www.sgsh.ch
E-Mail:
Interessengruppe Fachexperten/-expertinnen für Infektionsprävention und Berater/innen für Spitalhygiene FIBS
3008 Bern
URL: http://www.fibs.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation