Uhrmacher/in EFZ
Uhrmacher/innen befassen sich mit der Fertigung und dem Zusammenbau von Uhren aller Art. Sie führen Wartungs- und Reparaturarbeiten durch. Im Labor wenden sie verschiedene Prüf- und Kontrollverfahren an.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Metall, Maschinen, Uhren
- Branchen
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Kunst und Kunsthandwerk - Uhren und Mikrotechnik
- Swissdoc
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0.556.13.0
Aktualisiert 14.03.2019
Tätigkeiten
Die Arbeit an kleinsten Uhrenteilchen verlangt höchste Präzision. Aus Stahl, Messing und anderen Werkstoffen fertigen Uhrmacher/innen Uhrenteile und die benötigten Kleinwerkzeuge. Sie feilen, bohren, fräsen und drehen Kleinstteile, schneiden Gewinde und polieren Oberflächen.
Uhrmacher/innen setzen mechanische, automatische und einfache elektronische Uhren aller Art zusammen und kennen deren Funktionsweise. Sie überprüfen und reinigen die Einzelteile, schmieren sie und montieren sie mithilfe von technischen Datenblättern. Sie setzen das Uhrwerk sowie das Zifferblatt oder die Digitalanzeige in das Gehäuse ein. Danach stellen sie die Uhr in verschiedenen Arbeitsschritten ein, damit sie exakt läuft.
Bei Reparatur- und Unterhaltsarbeiten suchen Uhrmacher/innen nach Fehlerquellen und beheben sie. Mit Spezialwerkzeugen öffnen sie das Uhrgehäuse, demontieren das Uhrwerk und zerlegen es in seine Bestandteile. Mit der Lupe überprüfen sie jedes einzelne Teil auf seine Funktionsfähigkeit und wechseln defekte Bestandteile aus. Beim Zusammenbauen achten sie darauf, dass sich keine Staubpartikel absetzen. Im Labor überprüfen sie mit speziellen Messgeräten und Kontrollverfahren die Ganggenauigkeit des Uhrwerks und die Wasserdichtheit des Gehäuses.
Uhrmacher/innen mit Schwerpunkt Rhabillage arbeiten zum Beispiel in der Serviceabteilung eines Uhrenherstellers oder in einem Uhrenfachgeschäft. Sie sind spezialisiert auf das Warten und Reparieren von Uhren aller Art, von mechanischen und elektronischen Armbanduhren über Pendeluhren bis zu speziellen Uhren wie Chronographen mit Zeitstoppfunktion.
Uhrmacher/innen mit Schwerpunkt Industrielle Methoden sind vor allem an der seriellen Herstellung von Armbanduhren beteiligt. Sie arbeiten in Service- und Montageabteilungen.
Bei ihrer Arbeit halten sich Uhrmacher/innen an die Bestimmungen zur Arbeitssicherheit sowie zum Gesundheits- und Umweltschutz. Sie benutzen die Maschinen korrekt, gemäss Vorschriften des Betriebs und der Branche.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 19.12.2014
Dauer
4 Jahre
Schwerpunkte
- Rhabillage
- Industrielle Methoden
Bildung in beruflicher Praxis
In einem Betrieb der Uhrenindustrie, in einem Uhrenfachgeschäft oder an der Berufsfachschule ZeitZentrum in Grenchen (im Rahmen der Vollzeitschulausbildung)
Schulische Bildung
1½ Tage pro Woche an der Berufsfachschule ZeitZentrum
Lerninhalte
- Fertigen von branchenspezifischen Werkzeugen und Ausrüstung, Anwenden der Richtlinien bezüglich Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz
- Zusammensetzen von Einzelteilen
- Regulieren und Feineinstellen
- Reparieren und Instandsetzen
- Durchführen von Analysen
Überbetriebliche Kurse
Zu verschiedenen Themen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Uhrmacher/in EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
- gute Leistungen in Mathematik und Physik
Anforderungen
- Fähigkeit, sich Sachen räumlich vorzustellen
- handwerkliches Geschick
- logisches Denken
- gute Auffassungsgabe
- technisches Verständnis
- Geduld und Ausdauer
- Konzentrationsvermögen
- Ordnungs- und Sauberkeitssinn
- normale Sehfähigkeit (auch korrigierte Sehschärfe)
Weiterbildung
Kurse
Angebote vom Arbeitgeberverband der schweiz. Uhrenindustrie und von Fachschulen der Uhrenbranche
Höhere Fachprüfung (HFP)
Uhrmachermeister/in
Zurzeit werden keine Prüfungen durchgeführt.
Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Techniker/in HF Mikrotechnik (mit verschiedenen Vertiefungen), dipl. Techniker/in HF Maschinenbau, Vertiefung Produktionstechnik
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Mikrotechnik, Bachelor of Arts (FH) in Produkt- und Industriedesign
Berufsverhältnisse
Uhrmacher/innen sind vielseitig einsetzbare und gefragte Fachleute. Sie sind sowohl in der Uhrenindustrie und in Uhrenfachgeschäften tätig, als auch in Betrieben der Mikrotechnik, Medizinaltechnik oder in anderen Präzisionsbranchen. Sie arbeiten in Klein-, Mittel- und Grossbetrieben, die eine unterschiedlich vielfältige Palette von Produkten herstellen oder verkaufen. Uhrmacher/innen finden eine Anstellung im Kundendienst, im Verkauf, in Labors oder in Produktionsprozessen.
Das Lehrstellenangebot beschränkt sich hauptsächlich auf die Uhrenindustrie-Region im Jurabogen zwischen Genf und Schaffhausen.
Weitere Informationen
Adressen
ZeitZentrum Uhrmacherschule Grenchen
Sportstr. 2
2540 Grenchen
Tel.: +41 32 654 27 00
URL: http://www.bbzsogr.so.ch
E-Mail:
Arbeitgeberverband der schweiz. Uhrenindustrie
Avenue Léopold-Robert 65
Postfach
2301 La Chaux-de-Fonds
Tel.: +41 32 910 03 83
URL: http://www.cpih.ch
URL: http://www.berufe-uhrentechnik.ch
E-Mail:
Verband Schweizer Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte VSGU
Bahnhofstr. 7b
6210 Sursee
Tel.: +41 41 926 07 92
URL: http://www.vsgu-ashb.ch
E-Mail:
Lehrstellen
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Verwandte Berufe
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