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Forensiker/in UNI

Forensikerinnen und Forensiker wenden wissenschaftliche und technische Methoden an, um bei der Aufklärung von Straftaten und anderen rechtlichen Fragen zu helfen. Anhand der von ihnen gesammelten und analysierten materiellen Beweise unterstützen sie die Justiz dabei, Täterinnen und Täter zu identifizieren und die Umstände von Delikten aufzuklären.

Kategorien
Bildungstypen

Hochschulberuf

Berufsfelder

Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus

Branchen

Polizei, Justizvollzug - Rechtspflege

Swissdoc

0.622.15.0

Aktualisiert 03.07.2025

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

Ermittlung

  • den Tatort aufsuchen und mit technischen Methoden die Situation festhalten, zum Beispiel mit Beschreibungen, Plänen, Skizzen, Fotos oder Videos
  • Spuren suchen, dokumentieren und sichern: Schuhabdrücke, Blut, Sperma, Speichel oder Haare, Biss-, Finger-, Fuss- und Handabdrücke sowie von Werkzeugen, Fahrzeugen oder Schusswaffen hinterlassene Spuren
  • die Ursachen von Bränden und Explosionen klären
  • die Umstände schwerer Arbeits- oder Verkehrsunfälle feststellen
  • verdächtige oder für die Ermittlungen relevante Dokumente sichern

Laboranalyse

  • die am Tatort gesicherten Spuren auswerten
  • Analysen durchführen, zum Beispiel mit UV- und Infrarotstrahlung oder physikalisch-chemischen Verfahren
  • Ausweispapiere oder Banknoten begutachten und mögliche Fälschungen aufdecken
  • Handschriften oder Unterschriften begutachten, vergleichen und identifizieren
  • lebende oder verstorbene Personen identifizieren, zum Beispiel anhand von DNA-Analysen oder Gebissmerkmalen

Interpretation

  • bestimmen, ob eine analysierte Spur einen Beweis oder lediglich einen Hinweis darstellt
  • die angewandte Analysemethode und die Kompetenz der Gutachterin oder des Gutachters bewerten
  • den Tathergang rekonstruieren und prüfen, ob Aussagen von Verdächtigen oder Zeugen zu den Spuren passen
  • Gutachten in einer Form vorlegen, die für alle betroffenen Personen wie Anwältinnen oder Untersuchungsrichter verständlich ist

Ausbildung

Der Beruf setzt ein abgeschlossenes Studium an einer Universitären Hochschule voraus.

Bildungsweg

Üblich ist ein Bachelor- oder Masterabschluss. Informationen zu Studienorten und Studieninhalten: berufsberatung.ch/kriminalwissenschaften

Dauer

  • Bachelor: mindestens 3 Jahre Vollzeit
  • Master: mindestens 2 Jahre Vollzeit

Voraussetzungen

Vorbildung

    Zulassung zum Studiengang:

  • gymnasiale Maturität
  • oder Berufsmaturität mit Ergänzungsprüfung
  • oder Fachmaturität mit Ergänzungsprüfung

Anforderungen

  • Nervenstärke
  • Fähigkeit, den Anblick von Blut zu ertragen
  • wissenschaftliche Genauigkeit
  • Verschwiegenheit
  • analytische Fähigkeiten
  • Bereitschaft zu flexibler Arbeitszeit
  • vernetztes Denken und Handeln

Weiterbildung

Nach dem Studium

Hochschulen und weitere Institutionen bieten verschiedene Möglichkeiten, fachliche und methodische Kompetenzen zu vertiefen oder zu erweitern.

Berufsverhältnisse

Forensikerinnen und Forensiker arbeiten meist allein oder in kleinen Teams. Sie begeben sich an Tatorte, um dort unter teils schwierigen Bedingungen Spuren zu sichern. Neben der Tätigkeit im Labor umfasst ihre Arbeit auch Büroaufgaben – insbesondere im Bereich der Cyberkriminalität. Um den Anforderungen und der Dringlichkeit von Ermittlungen gerecht zu werden, kann ihre Arbeitszeit unregelmässig sein.

Forensikerinnen und Forensiker finden meist eine Anstellung in der öffentlichen Verwaltung und in verschiedenen Polizeidiensten, wo sie zu Leiterinnen der Kriminalpolizei oder Sicherheitschefs aufsteigen können. Die Entwicklung wissenschaftlicher Ermittlungs- und Fahndungsmethoden in der Kriminalistik eröffnet heute ein breiteres Spektrum an Berufsmöglichkeiten. Auch in der Justiz, in der Versicherungswirtschaft, in der Fälschungs- und Betrugsbekämpfung, in Unternehmen im Bereich des Sicherheitsdienstes und in der Forschung, etwa in Labors oder Spezialeinheiten der Polizei, stehen den Berufsleuten Berufsmöglichkeiten offen.

berufsberatung.ch