Kriminologe/-login UNI
Kriminologinnen und Kriminologen untersuchen, warum Verbrechen passieren, und überlegen, wie man sie verhindern oder besser damit umgehen kann. Sie finden heraus, welche Bedingungen Verbrechen begünstigen, machen aussagekräftige Statistiken zur Entwicklung von Kriminalität und prüfen, wie gut Gesetze dabei helfen, Straftaten zu verringern.
- Bildungstypen
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Hochschulberuf
- Berufsfelder
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Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus
- Branchen
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Polizei, Justizvollzug - Rechtspflege
- Swissdoc
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0.622.18.0
Aktualisiert 03.07.2025
Tätigkeiten
Sie üben folgende Tätigkeiten aus:
Kriminalprävention
- Täterprofile und Gründe für kriminelles Verhalten untersuchen und Berichte oder Statistiken für Behörden schreiben
- prüfen, ob polizeiliche und strafrechtliche Massnahmen helfen, Verbrechen zu verhindern
- Behörden beraten und ihnen Präventionsmassnahmen vorschlagen, zum Beispiel Gebietsplanung, Quartieranimation oder Sicherheitssysteme
- bei Informationskampagnen für Menschen mit erhöhtem Risiko mitmachen, zum Beispiel junge Autofahrende, potenzielle Drogenkonsumierende oder Fussballfans
Sozialer Umgang mit Kriminalität
- untersuchen, wie gut Gesetze wirken, ob sie Verbrechen vorbeugen und wie sicher sich die Bevölkerung fühlt
- Methoden und Ideen entwickeln, wie man Opfern und ihren Familien helfen kann, zum Beispiel Hotlines, Frauenhäuser oder Entschädigungsdienste
- Programme planen, damit Straftäterinnen und Straftäter wieder in die Gesellschaft zurückfinden, etwa durch psychologische Hilfe, Suchttherapien oder Berufsbildung
- prüfen, welche Strafen bei welchen Taten sinnvoll sind, zum Beispiel Geldstrafen, gemeinnützige Arbeit, elektronische Überwachung oder Gefängnis
- bei der Planung oder Verbesserung von Haftanstalten mitarbeiten, zum Beispiel in Resozialisierungszentren, medizinischen Anstalten oder Gefängnissen
Forschung
- untersuchen, wie sich Kriminalität im Lauf der Zeit verändert und ob es Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen gibt, zum Beispiel bei Drogen- und Verkehrsdelikten oder bei Verletzung von Altersgrenzen
- Fachveranstaltungen organisieren, an Diskussionen teilnehmen und Studien zu aktuellen Themen schreiben
Ausbildung
Der Beruf setzt ein abgeschlossenes Studium an einer Universitären Hochschule voraus.
Bildungsweg
Üblich ist ein Masterabschluss in Kriminalwissenschaften. Kriminologie kann nur im Master und nur als Wahl- oder Schwerpunktfach studiert werden. Informationen zu Studienorten und Studieninhalten: berufsberatung.ch/kriminalwissenschaften
Dauer
Master: mindestens 2 Jahre Vollzeit
Voraussetzungen
Vorbildung
- gymnasiale Maturität
- oder Berufsmaturität mit Ergänzungsprüfung
- oder Fachmaturität mit Ergänzungsprüfung
Zulassung zum Masterstudiengang:
Anforderungen
- wissenschaftliche Genauigkeit
- gutes Gedächtnis
- Verschwiegenheit
- ausgeprägte Teamfähigkeit
- Kommunikationsfähigkeit
- analytische Fähigkeiten
- vernetztes Denken und Handeln
Weiterbildung
Nach dem Studium
Hochschulen und weitere Institutionen bieten verschiedene Möglichkeiten, fachliche und methodische Kompetenzen zu vertiefen oder zu erweitern.
Berufsverhältnisse
Kriminologinnen und Kriminologen arbeiten hauptsächlich im Büro. Sie sind auch im Aussendienst tätig, zum Beispiel für Umfragen, Ermittlungen oder Beobachtungen, und treffen sich mit Vertreterinnen und Vertretern von Polizei- und Justizbehörden, kantonalen und eidgenössischen Kommissionen oder grossen multinationalen Unternehmen. Im Gegensatz zu Forensikerinnen und Forensikern, die direkt am Tatort ermitteln, sind Kriminologinnen und Kriminologen nicht unterwegs, um Mordspuren zu analysieren. Sie können jedoch Opfer vergleichbarer Straftaten befragen, um die Ursachen und Folgen zu untersuchen.
Kriminologinnen und Kriminologen finden Arbeit in verschiedenen Abteilungen der Kantons- oder Bundesverwaltung: Polizei, Strafvollzug, Bewährungshilfe, Opferhilfe. Auch die psychosoziale Forschung bietet Beschäftigungsmöglichkeiten, vor allem im universitären Bereich. Einige Unternehmen wie Banken, Versicherungen, private Sicherheitsdienste oder internationale Organisationen stellen Kriminologinnen und Kriminologinnen ein oder nehmen ihre Dienste in Anspruch, um die Sicherheit des Unternehmens zu gewährleisten oder Betrug zu bekämpfen. Ihr Arbeitsumfeld hängt weitgehend vom ersten Teil ihres Studiums ab.
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