Medizinische/r Kodierer/in BP
Medizinische Kodierer/innen überprüfen und kodieren in Spitälern und anderen Institutionen alle Patientendiagnosen und Therapien. Sie garantieren genaue Leistungsabrechnungen und die epidemiologische Überwachung der Bevölkerung.
- Bildungstypen
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Weiterbildungsberuf
- Berufsfelder
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Gesundheit - Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus
- Branchen
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Administration, Betriebswirtschaft, Management - Medizintechnik
- Swissdoc
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0.724.11.0
Aktualisiert 25.01.2022
Tätigkeiten
Medizinische Kodierer/innen unterstützen Ärzte und Ärztinnen in Spitälern sowie das medizinische Fachpersonal anderer Institutionen des Gesundheitswesens bei der Verschlüsselung von medizinischen Informationen. Im Auftrag des Bundesamts für Statistik überprüfen sie die Daten auf Vollständigkeit, Inhalt, Validität und Plausibilität. Dabei wenden sie Fehleranalysen und Prüfungsverfahren an und setzen die in der Pflege und Verwaltung von medizinischen Datensätzen übliche Software ein.
Je nach Arbeitgeber und Aufgabenbereich beschaffen, strukturieren und dokumentieren Medizinische Kodierer/innen die medizinischen Informationen. Sie verarbeiten und kontrollieren diese. In enger Zusammenarbeit mit dem internen Medizin- und Finanzcontrolling führen sie statistische Auswertungen durch. Die Resultate verarbeiten sie zu Publikationen mit Tabellen, Grafiken und Texten. Die Berufsleute kennen die Inhalte, Ziele, Nutzen und Wirkungen der medizinischen Statistik sowie deren Relevanz für die epidemiologische Bevölkerungsüberwachung.
Mit ihrem Wissen zur menschlichen Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie, mit ihren Kenntnissen der Fachsprache, der offiziellen Kodierregeln sowie der gesetzlichen Vorschriften, zum Beispiel zum Datenschutz und zur leistungsorientierten Spitalfinanzierung, verfügen Medizinische Kodierer/innen über die Grundlagen, korrekte Verschlüsselungen vorzunehmen. Für die Kodierung verwenden sie die verschiedenen international und schweizweit üblichen Klassifikationssysteme wie ICD-10 (International Classifications of Diseases) oder CHOP (Schweizerische Operationsklassifikation). Sie sind verantwortlich für die Zusammenführung aller eingehenden Patientendaten und die Erstellung einer Datenbank, die unter anderem für finanzielle Pauschalen von Diagnosefallgruppen (DRG, Diagnosis Related Groups) verwendet wird.
Medizinische Kodierer/innen leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur effektiven Planung der Patientenversorgung, zur wirtschaftlichen Leistungssteuerung innerhalb eines Spitalbetriebs und zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. genehmigte Prüfungsordnung vom 25.4.2008, mit Änderungen vom 20.4.2009, 20.5.2011, 5.11.2012, 7.4.2016 und 19.11.2019
Prüfungsvorbereitung
Die für die Prüfung erforderlichen Qualifikationen werden in der Regel in Form von Modulen und Lehrgängen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind bei H+ Bildung erhältlich.
Bildungsangebote
- H+ Bildung, Aarau
- Espace Compétences SA, Cully (Lehrgang auf Französisch)
Dauer
16 Tage, verteilt auf 4 Monate (Fortgeschrittenenkurs)
Geprüfte Fächer
Medizinisches Grundwissen (medizinische Terminologie, Anatomie / Physiologie, Krankheitslehre); Gesundheitswesen und Kodierungsgrundlagen (gesetzliche Vorschriften, Patientenklassifikationssysteme, medizinische Statistik, Klassifikationen ICD-10 und CHOP); Kodierung (praktische Kodierung der Diagnosen nach ICD-10, praktische Kodierung der Behandlungen CHOP)
Abschluss
"Medizinische/r Kodierer/in mit eidg. Fachausweis"
Voraussetzungen
Vorbildung
- mind. 3-jährige berufliche Grundbildung im medizinischen oder pflegerischen Bereich oder gleichwertiger Abschluss und mind. 3 Jahre Berufserfahrung, davon mind. 2 Jahre als Medizinische/r Kodierer/in
- mind. 4-jährige Erwerbstätigkeit im medizinischen oder pflegerischen Bereich und davon mind. 2 Jahre als Medizinische/r Kodierer/in
Bei Prüfungsantritt erforderlich:
oder
Anforderungen
- fundiertes medizinisches Wissen
- Freude an administrativer Tätigkeit
- Erfahrung mit Krankenhausinformationssystemen
Weiterbildung
Kurse und Lehrgänge
Angebote von H+ Bildung (z. B. Medizincontroller/in), von Verbänden sowie von Fach- und Berufsfachschulen
Höhere Fachprüfung (HFP)
Dipl. Spitalexperte/-expertin
Höhere Fachschule
Dipl. Betriebswirtschafter/in HF
Fachhochschule
Mit entsprechender schulischer Vorbildung: Studiengänge in verwandten Bereichen, z. B. Bachelor of Science (FH) in Betriebsökonomie / Business Administration
Berufsverhältnisse
Medizinische Kodierer/innen arbeiten vor allem in Krankenhäusern, aber auch bei Versicherungen, in Revisionsunternehmen, statistischen Ämtern, in der öffentlichen Verwaltung oder in der Privatwirtschaft.
Ihre Tätigkeitsfelder reichen von der Verschlüsselung medizinischer Informationen über statistische Auswertungen, Mitarbeit bei der Entwicklung von Software bis zu Aufgaben im Qualitätsmanagement und Controlling. Mit entsprechender Vorbildung und Berufserfahrung können sie auch Leitungsaufgaben übernehmen. Angesichts des steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen wird ihre Arbeit immer wichtiger.
Medizinische Kodierer/innen arbeiten Teil- oder Vollzeit, ihre Arbeitszeiten sind oft flexibel.
Weitere Informationen
Adressen
H+ Bildung
Hintere Bahnhofsstrasse 32
5000 Aarau
Tel.: +41 62 926 90 00
URL: https://www.hplus-bildung.ch
E-Mail:
SGMC Schweiz. Gesellschaft
für Medizinische Codierung
Daniela Hager, Präsidentin
3902 Glis
Tel.: 078 622 31 71
URL: http://www.sgmc-sscm.ch
E-Mail:
E-Mail:
Espace Compétences SA
Route de Grandvaux 14
1096 Cully
Tel.: +41 21 799 92 60
URL: http://www.espace-competences.ch
E-Mail:
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Prüfungsordnung oder Rahmenlehrplan des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
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