Slavistik
Leiter Berufs- und Bildungsinformation BSLB des Kantons St. Gallen: Martin Bollhalder

Symbolbild Beratung, © Free-Photos auf Pixabay Text
«Obwohl mein Hauptberuf fachlich nichts mit meinen Studienfächern zu tun hat, kann ich all die Fähigkeiten, die ich mir im sprach- und literaturwissenschaftlichen Studium angeeignet habe, in meiner jetzigen Tätigkeit bestens einsetzen.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
Seit 2020 | Leiter Berufs- und Bildungsinformation / Wissensmanagement der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons St.Gallen |
2012 | CAS Social Media and Network Management, IKF Luzern |
2011 | Berufsbildnerkurs |
2010-2019 | Leiter Fachbereich Berufs- und Bildungsinformation (100%) Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung St.Gallen |
2010 | Führungsweiterbildung |
2008 | CAS Knowledge Management, IKF Luzern |
2004 - 2006 | Gymnasiallehrer Russisch als Schwerpunkt- und Freifach Gymnasium Thun-Schadau |
2003 - 2009 | Berufs- und Bildungsinformator Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung St.Gallen |
1996 - 2003 | Bibliothek- und Dokumentationsmitarbeiter, Studien- und Berufsberatung des Kantons St.Gallen |
2003 | Studienabschluss Romanistik und Russistik an der Universität Bern |
Jetzige Tätigkeit
Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons St. Gallen bietet an sieben Standorten ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot für Jugendliche und Erwachsene an. Für den Fachbereich Berufs- und Bildungsinformation arbeiten insgesamt sieben Mitarbeitende am Standort St.Gallen und weitere 6 Mitarbeitende an den anderen 6 Standorten.
Als Leiter dieses Fachbereichs bin ich verantwortlich für den reibungslosen Ablauf der ganzen physischen und elektronischen Dokumentation sowie für die Sicherstellung und Weiterentwicklung eines effizienten und zeitgemässen Informations- und Wissensmanagements. Mein Team kümmert sich um Beschaffung, Selektion, Aktualisierung und kundengerechte Aufbereitung von digitalen und physischen Informationen ebenso wie um die Ausleihe von Medien und die Beantwortung von Kundenfragen im BIZ.
Gleichzeitig übernehmen wir auch die Redaktion von Berufs- und Studienwahlmedien, die kantonal und national publiziert werden. Zu meinen Aufgaben zählt ebenfalls die Konzeption und die Betreuung von digitalen Projekten und die personelle Verantwortung für die Mitarbeitenden.
Nebenberuflich führe ich eine eigene Übersetzungsfirma, in welcher ich mich auf die Übersetzung von Bildungsdokumenten (vor allem vom Russischen ins Deutsche) spezialisiert habe.
Berufseinstieg
Der Berufseinstieg gestaltete sich bei mir sehr einfach, weil ich schon während des Studiums als studentische Hilfskraft bei der Akademischen Berufsberatung des Kantons St.Gallen einsteigen konnte. Es war zu Beginn ein Aushilfsjob, der sich immer mehr entwickelte, von befristeten Verträgen hin zu einer Festanstellung.
Tipps
Ich empfehle allen, unbedingt schon während des Studiums über Praktika und Nebenjobs in die Arbeitswelt einzusteigen. Einerseits lernt man so mögliche Arbeitsbereiche kennen, andererseits findet man auch einen praktischen Ausgleich zu dem doch eher theorielastigen Studium.
Dozentin und Kulturschaffende: Tatjana Simeunović
«Die sprachlichen, kulturellen und landeskundlichen Kenntnisse an Schülerinnen und Schüler und Studierende weiterzugeben, bedeutet mir sehr viel und bereitet mir grosse Freude.»

Tatjana Simeunović, © Tatjana Simeunović
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
2003 bis heute | Dozentin für Kroatisch / Serbisch (Slavisches Seminar, Universität Basel) |
2001 bis heute | Gymnasiallehrerin für das Freifach Russisch |
2019 | Projektleiterin Atelier Neue Schweiz Basel, Kooperationsprojekt Kaserne, Literaturhaus Basel, Institut Neue Schweiz INES |
2019 | Certified Project Management Associate IPMA Level D |
2017-2018 | Booking & Billing verschiedener Dokumentarfilme, Reck Filmproduktion, Zürich |
2014-2017 | Kino-Spezialprogramme/ Personalverantwortliche / Projekte kultkino.ag Basel |
2012 | Produktionsleitung Film, Literatur und Fokus, Internationales Festival CULTURESCAPES MOSKAU 2012, Basel |
2005-2009 | Wissenschaftliche Assistentin für Visuelle Medien (Slavisches Seminar, Uni BS) |
2004-2005 | Wissenschaftliche Assistentin für Literaturwissenschaft (Slavisches Seminar, Uni BS) |
1996-2004 | Master Russistik und Germanistik, Universität Basel |
1989-1995 | Master Kroatistik und südslavische Philologien, Universität Zagreb |
Jetzige Tätigkeiten
Meine Tätigkeiten als Dozentin und Lehrerin umfassen: Sprach-, Literatur- und Filmunterricht an der Universität sowie am Gymnasium. Zu meinen Aufgaben gehören auch die Betreuung von Kroatisch/Serbisch-Tutoraten, Studienberatung, Organisation und Durchführung von Kultur- und Filmabenden, Studien- und Schulreisen sowie Vermittlung von Stipendien und Studienaufenthalten im jeweiligen Sprachgebiet. Die sprachlichen, kulturellen und landeskundlichen Kenntnisse an Schüler*innen und Studierende weiterzugeben, bedeutet mir sehr viel und bereitet mir grosse Freude.
Übersetzen und Dolmetschen prägen ebenfalls meinen Berufsalltag. Dank meiner philologischen Ausbildung und den Kenntnissen auf Muttersprachniveau arbeite ich als Übersetzerin und Dolmetscherin für Kroatisch/Serbisch/Bosnisch und Makedonisch für verschiedene Behörden und Organisationen. Diese Qualifikationen sowie mein Migrationshintergrund befähigen mich als Expertin für die Überprüfung der Sprachkompetenzen von interkulturellen Übersetzer*innen. Mehrmals wurde ich auch als Übersetzerin für Filmdrehbücher und -untertitel engagiert.
Mein Interesse am osteuropäischen und besonders post/jugoslawischen Film bringe ich in wissenschaftlichen Vorträgen und Publikationen weiterhin zum Ausdruck. Zudem bin ich immer wieder an Projekten im Film- und Kulturbereich engagiert. Ich kuratiere Filmreihen aus dem osteuropäischen Kino mit, organisiere Filmabende und als Moderatorin führe ich regelmässig Gespräche zum aktuellen Film. Darüber hinaus verfüge ich über mehr als 10 Jahre Erfahrung als Projektleiterin im Kulturbereich in Projektplanung, -organisation und –durchführung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen.
Berufseinstieg
Schon während der Studienzeit in Basel konnte ich meine pädagogisch-didaktischen Fähigkeiten zuerst im Russischunterricht an den Basler Gymnasien anwenden. Mit der Übernahme des Lektorats für Kroatisch/Serbisch im Slavischen Seminar der Universität Basel kamen mir umgekehrt meine Russischkenntnisse für die Vermittlung der südslawischen Sprachen zugute. Unter Hinweis auf Unterschiede und Parallelen kann ich an die meist bereits weiter fortgeschrittenen Russischkenntnisse der Studierenden anknüpfen.
Tipps
Ein Slavistik- und/oder Osteuropa-Studium ist nicht gleich mit konkreten Anstellungen verbunden. Gerade die unterschiedlichen sprachlichen, kulturellen und historischen Kenntnisse zum osteuropäischen Raum bieten aber die Möglichkeiten, in verschiedenen Bereichen – Bildung, Kultur, Diplomatie, Wirtschaft etc. – einen spannenden Einstig zu wagen. Es lohnt sich, schon während der Studienzeit nach passenden Praktika und kleineren Anstellungen zu suchen, und vor allem stets für neue Herausforderungen offen zu sein!
Diplomatin im EDA

Moskau © Michael Siebert auf Pixabay
«Ich muss mich immer wieder in gänzlich neue Themen einarbeiten, was die Arbeit ja auch spannend macht.»
Laufbahn
Regionalkoordinatorin Osteuropa und Zentralasien im EDA in Bern |
Praktikum im Verbindungsbüro der Schweiz in Pristina (Kosovo) |
Assistentin am Slavischen Seminar |
Lektorin beim Peter Lang Verlag in Bern (Teilzeit) |
Studium Slavistik, Germanistik und Politikwissenschaft |
Jetzige Tätigkeit
Ich bin zusammen mit einem Chef und einer Kollegin zuständig für die bilateralen politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion mit Ausnahme des Baltikums. Das bedeutet, dass ich das Geschehen in diesen Ländern verfolge und einen engen Kontakt zu unseren Botschaften vor Ort und den Botschaften dieser Länder in der Schweiz pflege. Ausserdem muss ich im Auge behalten, welche Kontakte die anderen Bundesstellen mit diesen Ländern haben und eingreifen, falls diese Kontakte nicht im Sinne des EDA sind.
Daneben besteht der grösste Teil meiner Arbeit aus dem Vorbereiten von Besuchsdossiers für Bundesräte und Vertreter der Verwaltung, welche Personen aus „meinen“ Ländern treffen. Bei diesen Treffen bin ich in der Regel auch dabei. Ich schreibe aber auch Reden, beantworte Briefe von Schweizer Bürgerinnen und Bürger, die ein Anliegen im Zusammenhang mit dem geographischen Raum haben, den ich betreue. Zusätzlich plane und organisiere ich Reisen und reise selber ziemlich viel.
Im Studium erworbenes Wissen konnte ich bis jetzt gut anwenden. Russisch spreche ich täglich, im Kosovo waren mir meine Südslawischkenntnisse nützlich. Jedoch musste ich mir für meine jetzige Arbeit viele zusätzliche Kenntnisse aneignen, vor allem in den Bereichen Staatskunde, Recht, Wirtschaft und generell, wie die Schweiz politisch funktioniert. Bis heute muss mich immer wieder in gänzlich neue Themen einarbeiten, was die Arbeit sehr spannend macht.
Berufseinstieg
Ich habe mich schon früh für Politik interessiert. An der diplomatischen Laufbahn hat mich neben der Thematik auch der ständige Wechsel angezogen. angezogen: Alle vier Jahre ein neuer Posten, neue Themen, ein neues Umfeld und vielleicht gar ein neues Land. Dabei herrscht gleichzeitig auch eine gewisse Kontinuität, der Beruf bleibt ja der gleiche. Nach dem Eintritt in den diplomatischen Dienst machte ich als erstes ein Praktikum im Kosovo, bevor ich in meine heutige Tätigkeit als Regionalkoordinatorin für Osteuropa und Zentralasien im EDA in Bern einstieg.
Tipps
Ich finde generell, man sollte nur studieren, was einen wirklich interessiert und weniger auf die Berufschancen schauen. Wenn man gern und intensiv studierte, dann eignet man sich dabei fundiertes Wissen an und wird auch auf dem Arbeitsmarkt gebraucht. Sprachkenntnisse sind sicher immer von Vorteil.
Lektorin in einem Verlag

Symbolbild Slavistik, © Michael Siebert auf Pixabay
«Viele Verlage kämpfen ums Überleben und die Löhne sind dementsprechend oft bescheiden. Dieser Nachteil wird jedoch durch die interessante und befriedigende Arbeit wettgemacht.»
Laufbahn
Tätigkeit |
Verlagslektorin |
Volontariat in der Verlagsbranche, Diogenes Verlag |
Studium der Slavistischen Sprachen und Literaturen (Russisch, Polnisch, Slovenisch) |
Jetzige Tätigkeit
Zu meinen Kernaufgaben gehört das sprachliche und stilistische Bearbeiten von Texten. Zudem prüfe ich Manuskripte. An gemeinsamen Lektoratssitzungen diskutieren wir, ob wir sie in unserm Verlag publizieren oder ablehnen. Ich schreibe auch Klappen- sowie Werbetexte und suche Umschlagmotive aus.
Das Verlagsprogramm hat nichts mit meinem Studienfach zu tun. Im Rahmen meines Slavistikstudiums habe ich mich damals auf die Literaturwissenschaft konzentriert. Wir publizieren jedoch Sachbücher zu verschiedenen Themen wie Politik und Wandern.
Berufseinstieg
Mein Eintrittsticket in die Verlagsbranche war eine einjährige Volontariatsstelle beim Diogenes Verlag. Dank der Lektoratserfahrung, die ich mir dort nach dem Studienabschluss aneignen konnte, fand ich anschliessend in einem anderen Verlag eine Stelle als Lektorin.
Tipps
Mein ursprünglicher Berufswunsch war es, einen eigenen Verlag zu haben. Während der Semesterferien absolvierte ich verschiedene Praktika bei Verlagen und bei kulturellen Institutionen. Dadurch konnte ich einen Einblick in die Arbeitswelt gewinnen und ein für mich interessantes Berufsfeld finden.
Leiterin Rektoratsstab an einer Pädagogischen Hochschule

Symbolbild St. Petersburg, © Peter H auf Pixabay
«Das Studium der Slavistik und der Geschichte hat mir drei Dinge auf den Berufsweg mitgegeben, ohne die ich nicht auskäme: analytisches Denken, sprachliche Präzision und ein solides Fundament an Allgemeinbildung.»
Laufbahn
Tätigkeit |
Leiterin Rektoratsstab an einer Pädagogischen Hochschule |
Leiterin Kommunikation des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie (BBT) |
Informationschefin der Stadt Bern |
Informationschefin des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) |
Leiterin Flüchtlingspolitische Dienste, Medienverantwortliche und Länderexpertin Balkan, Schweizerische Flüchtlingshilfe |
Leiterin des Büros Schweizerisches Katastrophenhilfekorps in Belgrad |
Sektionschefin Asylverfahren Bereich Osteuropa am Bundesamt für Flüchtlinge in Bern |
Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Delegierten fürs Flüchtlingswesen in Bern |
Doktorandin und Assistentin am Slavischen Seminar der Universität Basel |
Studium der Slavistik, Osteuropäische Geschichte und Neuere Geschichte |
Jetzige Tätigkeit
Als Leiterin des Rektoratsstabs an einer Pädagogischen Hochschule bin ich für die Bereiche Kommunikation, Gleichstellung und International Office verantwortlich. Ich führe sieben Mitarbeiterinnen und unterstütze sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Das Kernstück meiner Tätigkeit bilden die interne und externe Kommunikation der Pädagogischen Hochschule. Gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen organisiere ich interne Veranstaltungen, verfasse Mitteilungen, die an alle Mitarbeitenden gehen, und arbeite laufend an einer generellen Verbesserung der Instrumente für die interne Kommunikation. Die externe Kommunikation umfasst Medienarbeit, Redaktion und Produktion von Drucksachen, Publikation eines Newsletters, Erarbeitung eines neuen Leitbilds, Organisation von Anlässen und Veranstaltungen.
Auch das Erscheinungsbild der Pädagogischen Hochschule, das Corporate Design, gehört zu meinem Aufgabenbereich. Mein Aufgabenkatalog bringt es mit sich, dass ich einen grossen Teil meiner Arbeitszeit in Sitzungen, Besprechungen und am Computer verbringe.
Berufseinstieg
Nach meinem Studium habe ich mich für ein Doktorat an der Universität entschieden. Im Verlaufe der Zeit stellte ich fest, dass mir das Arbeitsfeld Kommunikation liegt. Deshalb machte ich eine Nachdiplomausbildung und regelmässige Weiterbildungen in diesem Bereich. Am Anfang meiner beruflichen Tätigkeit arbeitete ich mehrheitlich im Flüchtlingswesen, in meinen späteren beruflichen Arbeitsfeldern war der Kernbereich meiner Tätigkeit immer Information und Kommunikation.
Tipps
Zwar hat meine heutige Stelle mit meiner ursprünglichen Ausbildung inhaltlich nichts mehr zu tun. Das Studium der Slavistik und der Geschichte hat mir aber drei Dinge auf den Berufsweg mitgegeben, ohne die ich nicht auskäme: analytisches Denken, sprachliche Präzision und ein solides Fundament in Allgemeinbildung.