Biologie
Biologielehrer an einer Kantonsschule: Peter Stettler

Peter Stettler
«Die eigentliche Unterrichtstätigkeit während der Schulstunden macht nur etwa einen Drittel der Arbeit aus. Bei meiner 70%-Anstellung sind das 14 bis 18 Lektionen pro Woche.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
2006 bis heute | Praktikumslehrperson für die ETHZ |
2005 bis heute | Mittelschullehrer mbA an der Kantonsschule Oerlikon ZH (jetzt Kantonsschule Zürich Nord KZN) |
2002 bis 2005 | Kürzere Lehrtätigkeiten als Vikar/Lehrbeauftragter an mehreren Zürcher Gymnasien |
2001 bis 2003 | Didaktischer Ausweis an der ETH Zürich |
1997 bis 2001 | Dissertation am Toxikologischen Institut der Uni ZH/ETHZ |
1992 bis 1997 | Biologiestudium an der ETH Zürich (Vertiefung Zell- und Molekularbiologie) |
Jetzige Tätigkeit
Die Tätigkeit des Mittelschullehrers ist sehr vielseitig. Die eigentliche Unterrichtstätigkeit während der Schulstunden macht nur etwa einen Drittel der Arbeit aus. Bei meiner 70%-Anstellung sind das 14 bis 18 Lektionen pro Woche. Der grössere Teil der Arbeit fällt während der freien Halbtage und der Schulferien an. Dazu gehört: Lektionen vorbereiten, Material bereitstellen, Experimente austesten, Prüfungen korrigieren, Elternabende und -gespräche, Problembesprechungen mit Schülern und Schülerinnen, Maturaarbeitsbetreuung, Sitzungen in Arbeitsgruppen (innerschulische Projekte wie beispielsweise Gesundheitsförderung), Reiseleitertätigkeiten für Schulreisen, Arbeitswochen und Exkursionen, Weiterbildung und diverse weitere administrative Tätigkeiten.
Als Lehrer habe ich viel mit Menschen zu tun. Da ist die Arbeit mit rund 120 Schülerinnen und Schülern, die ich als 13- oder 15-jährige Jugendliche kennenlerne und als Erwachsene an die Hochschule oder in den Beruf hinausschicken darf. Im Schulzimmer bin ich zwar häufig Einzelkämpfer, aber das Zusammensein mit den Lehrerkollegen ist für mich sehr wertvoll. Wir sind etwa 13 Biologielehrpersonen an unserer grossen Schule und sprechen oft zwischen den Stunden über Vorkommnisse, Unterrichtsmethoden, neue Erkenntnisse, schöne und unangenehme Erlebnisse im Unterricht. Als Biologe ist es mir auch wichtig, mit der Klasse mal aus dem Schulhaus auszubrechen und in die Natur zu gehen. Zoobesuche, botanische Bergwanderungen, Führungen im Naturschutzgebiet, gentechnisches Arbeiten an der Uni, Gewässeruntersuchungen im Tobel sind für mich immer Highlights, obwohl sie einiges an Vorbereitungszeit kosten.
Während ich die ersten rund 5 Jahre stark damit beschäftigt war, meinen Unterricht von Grund auf vorzubereiten und zu verfeinern, nimmt nun die Schulprojektarbeit immer mehr Raum ein. Lehrpersonen haben zwar nicht viele Möglichkeiten, Karriere zu machen, die Schulleitung oder ein Amt in einer Schulbehörde wären aber mögliche Karriereschritte. Durch die Projektarbeiten an der Schule gibt es dennoch Möglichkeiten, Einblick in andersartige Arbeitsbereiche zu kriegen. Bei mir waren das zunächst Projekte in der Gesundheitskommission, später das Arbeiten an einem Leitbild für die frisch fusionierte Schule und die Arbeit als Sammlungsvorstand. Dies umfasst das Aktualisieren der Bio-Mediothek, neue Modelle anschaffen, die Schulzimmerinfrastruktur (Visualizer, Beamer), Mikroskope und Binokulare betreuen, Neuanschaffungen in die Wege leiten und den Biologiekredit verwalten. Bei diesen zahlreichen Zusatzaufgaben werde ich von einem Labor-Assistenten-Team von 4 Personen unterstützt, das ich gleichzeitig als Chef betreue. Dies gibt mir einen interessanten Einblick in die Personalführung, die doch sehr anders geartet ist als das Führen einer Klasse. Als Praktikumslehrperson betreue ich zudem 1-2 Mal im Jahr eine Biologielehrperson in Ausbildung während einiger Monate. Der Austausch mit den jüngeren Studierenden zwingt mich, den eigenen Unterricht immer wieder neu zu reflektieren.
Als Lehrer muss ich auch Grenzen setzen und unpopuläre Konsequenzen ziehen, wenn diese überschritten werden - eine anstrengende und nicht sehr befriedigende Rolle. Ich muss die Leistungen der Lernenden beurteilen, was manchmal Gespräche mit unzufriedenen Schülern und Schülerinnen nach sich zieht. Auch arbeite ich in einem Spannungsfeld zwischen Eltern und ihren Vorstellungen, Schülern mit ihren Erwartungen, Grenzen der Schule und eigenen Vorstellungen von gutem Unterricht. Das Abschalten in der Freizeit und in den Ferien ist manchmal schwierig, es sind ja immer einige Pendenzen offen und man kann immer an der Verbesserung seines Unterrichts arbeiten.
Berufseinstieg
Der Berufseinstieg gelang bei mir relativ reibungslos. Ich habe damals meine Bewerbungsunterlagen blind an verschiedene Kantonsschulen gesandt und bin so zu einigen Vertretungen und einer Stelle als Lehrbeauftragter gekommen. Zu Beginn ist die Arbeit sehr streng. Die meisten beginnen mit kleinen Teilzeitpensen, aber schon mit 40-50% ist man zu 100% ausgelastet und arbeitet auch an den Wochenenden. Durch verschiedene Teilpensen an verschiedenen Schulen gibt es aber auch die wertvolle Möglichkeit, verschiedene Schulen und ihre unterschiedlichen Kulturen und Lehrerteams kennenzulernen. Auch eröffnet es jeweils erhöhte Chancen, wenn in diesen Schulen fixe Stellen ausgeschrieben werden.
Tipps
Zu Beginn ist es wichtig, bestehende Kontakte zu nutzen und bei Bekannten und ehemaligen Praktikumsorten mitzuteilen, dass man auf Stellensuche ist. Das Einreichen von Blindbewerbungen an Schulen, wo man sich vorstellen kann zu arbeiten, kann einem auch mal eine erste Stelle zum Berufseinstieg bescheren. Wenn man dann einmal eine (meist befristete) Stelle hat, ist es wichtig, sich nicht nur auf den Unterricht zu fokussieren, sondern sich auch in Projektarbeiten und Lehrerkonventen einzusetzen.
Biologin als Projektleiterin im Naturschutz: Marianne Rutishauser
«Mein Aufgabenfeld ist sehr vielfältig und ich kann auch eigene Ideen einbringen, was ich als besonders wertvoll empfinde»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
Seit 2017 bis heute | Projektleiterin Aktion Biber & Co. Reusstal bei Pro Natura Aargau und Pro Natura Zug (70-80%) |
Seit 2011 bis heute | Freischaffende Biologin |
2014 – 2017 | Projektmitarbeiterin Naturschutz für die creaNatira GmbH – Tochterfirma von Pro Natura Aargau |
2006 – 2013 | Diverse befristete Anstellungen (Pro Natura / Bund / Ingenieurbüro / Ökobüro) |
2009 | Abschluss Biologiestudium mit Schwerpunkt Ecology & Evolution (Zoologie) und Vertiefung in Conservation Biology (Naturschutzbiologie), Universität Bern |
Jetzige Tätigkeit
Als Projektleiterin der „Aktion Biber & Co. Reusstal“ für die Naturschutzorganisation Pro Natura in den Kantonen Aargau und Zug habe ich sehr vielfältige Aufgaben und kann – was besonders wertvoll ist – eigene Ideen einbringen. Zu den Haupttätigkeiten gehört die Umsetzung von Gewässeraufwertungsprojekten. Das beinhaltet die gesamte Bandbreite von der Entwicklung der Projektidee, über Begehungen mit Grundeigentümern bis zum Einholen der Bewilligungen, der Organisation der Finanzierung und der Baubegleitung bei der Umsetzung. Aktuell leite ich zudem ein Pilot-Projekt mit Freiwilligen zur Erfassung der noch verbliebenen natürlichen Quelllebensräume im Kanton Aargau. Im Rahmen meiner Aktion bin ich weiter verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, dazu gehört das Leiten und Organisieren von Exkursionen, Vorträgen und die Medienarbeit.
Berufseinstieg
Meine Maturaarbeit über Fledermäuse verhalf mir bereits während dem Studium zu einem Praktikum im Fledermausschutz. Für meine jetzige Stelle waren meine ersten Erfahrungen in der Projektleitung, im Weiherbau für seltene Amphibien, in der Umweltbildung und der Anwendung von ArcGIS sowie mein freiwilliges Engagement im Naturschutz (Vorstand von Pro Natura Bern Mittelland) ausschlaggebend.
Tipps
Da die Stellen im Naturschutz dünn gesät sind, lohnt es sich für den Einstieg gezielt Praxiserfahrung zu sammeln, sich dabei ein persönliches Netzwerk zu schaffen und dieses aktiv zu nutzen.
Professor für Molekulare Zellbiologie und Tumorforschung: Pascal Meier

Pascal Meier
«Die Forschungsarbeit verlangt viel handwerkliches Geschick, Frustrationsresistenz, Ausdauer und auch viel Kreativität.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
Seit 2000 bis heute | Forschungsleiter am Institute of Cancer Research in London |
1997-2000 | Post-Doktorat im Bereich der Genforschung in London |
1991-1996 | Doktorat auf dem Gebiet der Molekularbiologie an der Uni Zürich |
1986-1991 | Biologiestudium mit den Vertiefungsrichtungen Entwicklungsbiologie und Molekularbiologie an der Uni Zürich |
Jetzige Tätigkeit
Ich leite eine Forschungsgruppe an einem Krebsforschungszentrum. Wir untersuchen ein Phänomen, das sich Zelltod oder im Fachbegriff Apoptosis nennt. Apoptosis ist ein Prozess, der garantiert, dass beschädigte oder kranke Zellen absterben und den Organismus als Ganzes nicht belasten oder gefährden. Der Körper wird durch diesen Prozess von potentiell gefährlichen oder funktionsuntüchtigen Zellen gereinigt. Krebs entsteht, wenn dieser Reinigungsprozess defekt ist, entartete Krebszellen also nicht absterben, sondern sich anreichern können. Wir versuchen herauszufinden, wie dieser zelluläre Reinigungsprozess funktioniert, mit dem Ziel den Defekt beheben zu können, so dass die entartete Krebszelle absterben kann. Dazu züchten wir entartete humane Krebszellen und untersuchen sie mittels molekularbiologischen Analysen ausführlich auf Veränderungen in Genen und Signalübermittlungen, die den Zelltodmechanismus beeinträchtigen. Ein Grossteil der Arbeit besteht im Züchten der Zellkulturen und im Klonieren und Charakterisieren von mutierten Genen. Der Effekt von bestimmten genetischen Veränderungen wird dann in zellulären Modellsystemen weiter auf Kausalität untersucht. Die Forschungsarbeit verlangt viel handwerkliches Geschick, Frustrationsresistenz, Ausdauer und auch viel Kreativität. Zudem muss man sich ständig via Literaturrecherchen und Datenbankanalysen auf dem Laufenden halten. Schliesslich werden die Forschungsergebnisse im Team diskutiert, bis wir eine plausible Interpretation für die Resultate gefunden haben. Dies wird dann in ein Arbeitsmodell umgewandelt, das anschliessend experimentell, genetisch, molekularbiologisch und biochemisch überprüft wird. Die Resultate werden schliesslich in einem Forschungsjournal publiziert.
Als Gruppenleiter stehe ich kaum mehr im Forschungslabor. Meine Haupttätigkeit besteht darin, die kreative Energie meiner Doktoranden und Post-Doktorandinnen in die «richtigen» Bahnen zu lenken, die verschiedenen Forschungsprojekte meiner Crew zu koordinieren und zu neuen Entdeckungen und publizierbaren Resultaten zu führen.
Berufseinstieg
Nach dem Doktorat an der Uni Zürich gelang es mir, mir eine Post-Doc-Stelle am renommiertesten Krebsforschungszentrum Englands zu sichern. Dies ermöglichte mir nicht nur meine Finanzierung durch den Schweizerischen Nationalfonds, sondern gewährleistete mir auch das bestmögliche Training. Durch die Kontakte, die ich während dieser Zeit aufbaute, gelang es mir eine Gruppenleiterstelle am Institute of Cancer Research in London zu erhalten.
Tipps
Für den Einstieg in eine akademische Laufbahn ist es wichtig darauf zu achten, dass man eine exzellente Ausbildung erhält, persönliche Kontakte etabliert und fördert und proaktiv ist. Zudem ist es wichtig, seine Ausbildung in verschiedenen Ländern zu absolvieren. Dies ist wichtig, weil die Forschung je nach Land anders angegangen wird und andere Länder andere Forschungskulturen und -Ansätze haben. So kann man sich leichter zu einem „abgerundeten“ Wissenschaftler entwickeln, der sich an neue Situationen leichter anpassen kann.
Projektleiterin im Bereich Altlasten in einem Ingenieur- und Umweltbüro: Karin Kaufmann

Karin Kaufmann verfasste eine Doktorarbeit über Schadstoffabbau im Boden. © Karin Kaufmann
«Bei mir haben sich Spontanbewerbungen immer ausbezahlt.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
2009-heute | Projektleiterin und Sachbearbeiterin im Bereich Altlasten, CSD Ingenieure AG, Aarau (Ingenieurbüro) |
2008-2016 | Gastdozentin zum Thema Altlasten, Altlastenrecht und Sanierungstechniken an der Hochschule für Technik und Architektur Fribourg, Bauingenieurwesen |
2005-2009 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Altlasten (70%), Bundesamt für Verkehr, Sektion Umwelt, Ittigen |
2005-2008 | Projektbearbeiterin (30%) im Altlastenbereich mit Fokus auf Untersuchungen, Intergeo GmbH, Olten |
2000-2004 | Doktorat in Umweltmikrobiologie an der EPF Lausanne, Institut für Bodenkunde |
1994-2000 | Biologiestudium (Vertiefung Pflanzenphysiologie/Mikrobiologie/Limnologie) mit Nebenfach Umweltwissenschaften an der Uni ZH |
Jetzige Tätigkeit
Zurzeit arbeite ich als Projektleiterin und Sachbearbeiterin in einem Ingenieur- und Umweltbüro. Mein Kerngebiet sind Altlasten (belasteter Untergrund) und Deponie-Nachsorge. Dieses für eine Mikrobiologin eher ungewöhnliche Fachgebiet hat mir mein Dissertationsthema «Schadstoffabbau im Boden» ermöglicht. Meine Arbeit beinhaltet unter anderem Umweltüberwachungen mit chemischen, physikalischen und biologischen Analysen, Sanierungsbegleitungen von Altlasten und geologische Bohrungen. Diese praktischen Arbeiten werden von mir begleitet, jedoch von Fachpersonen ausgeführt - zum Beispiel von einer Bohrfirma oder einem Analyselabor. Das Verfassen von Berichten über Vorgehen und Resultate mit Schlussfolgerungen für den Kunden ist meine Hauptaufgabe. Rund um diese fachliche Arbeit plane ich Kosten, Termine und weise das Projektteam an. Meine Arbeit ist vielseitig, ich begegne Menschen und bin ab und zu auch draussen. Die meiste Zeit verbringe ich allerdings vor dem Computer.
Berufseinstieg
Während des Studiums sammelte ich an drei sehr verschiedenen Praktikumsstellen Erfahrungen. Ich hatte nach dem Studium das Glück, eine interessante Doktoratsstelle in einem angenehmen Team angeboten zu bekommen. Obwohl ich eigentlich keine Dissertation plante, sagte ich zu, denn meinen Mitstudierenden fiel das Jobfinden im Jahr 2000 schwer. Nach der Dissertation fand ich erst eine niedrigprozentige Stelle im Altlastenbereich in einem kleinen Ingenieurbüro. Mit einer Spontanbewerbung gesellte sich ein grösseres Pensum in der Verwaltung dazu, so dass ich mit zwei Jobs 100% arbeiten konnte.
Tipps
Das Biologiestudium ist breit ausgerichtet und hat Überschneidungen mit anderen Fächern. Jede Hochschule legt bei der Ausbildung der Studierenden ihre Schwerpunkte auf andere Fachgebiete. Es lohnt sich daher, die Studienpläne der verschiedenen Hochschulen zu vergleichen. Je nach Spezialisierung fällt die Stellensuche einfacher oder schwieriger aus. Offenheit für verschiedene Tätigkeitsbereiche kann hier dienlich sein. Bei mir haben sich Spontanbewerbungen immer ausbezahlt. Hilfreich waren aber auch die Praktikumserfahrungen während des Studiums und natürlich Kontakte.
Umweltberaterin, -bildnerin und -kommunikatorin mit eigener Firma: Myrta Montani
«In meinem Tätigkeitsfeld ist es wichtig, ein gut funktionierendes Netzwerk zu pflegen, was ich auch als spannenden Austausch mit Gleichgesinnten empfinde.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
2018- heute | Inhaberin und Projektleiterin der klartext umwelt GmbH |
2007-2017 | Mitglied der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates der IMPULS AG |
2001-2017 | Projektleiterin und Sachbearbeiterin beim Umweltberatungsbüro IMPULS in Thun (Fachbereich Landschaft und Siedlung) |
2005-2006 | NDK Wissenschaftsjournalismus am maz in Luzern |
1998-2000 | Praktika und befristete Anstellungen bei Kanton (Amt für Gemeinden und Raumordnung) und Bund (Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau), div. Unterrichtsstellvertretungen |
1994-1999 | Biologiestudium (Vertiefung Geobotanik) an den Universitäten Lausanne und Bern und Höheres Lehramt an der Uni Bern |
Jetzige Tätigkeit
Meine Tätigkeit ist sehr vielseitig: Ich prüfe Bauvorhaben auf ihre Umweltverträglichkeit, das heisst ich erstelle Gutachten für Bauherren. Ich bin oft auf Baustellen unterwegs, um die Umsetzung von Umweltmassnahmen sicher zu stellen. Daneben arbeite ich an Publikationen zu Umweltthemen und unterrichte verschiedene Schulstufen zu Themen wie Abfall und Biogarten. Mein Pensum beträgt insgesamt rund 60 Prozent. Da ich als Einzelfirma von zuhause aus arbeite, kann ich meine Arbeit relativ frei einteilen, was mir nebst der Betreuung meiner zwei Kinder sehr zugute kommt.
Berufseinstieg
Mein Berufseinstieg gestaltete sich im Nachhinein gesehen fliessend, damals jedoch empfand ich viel Unsicherheit. Meine Diplomarbeit führte ich im Rahmen eines Forschungsprojektes ausserhalb der Uni aus. Dort erhielt ich eine Praktikumsanstellung und später befristete Teilzeitanstellungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Ich sehnte mich aber nach mehr Praxisbezug. So liess ich mich von meiner Neugier leiten, klapperte verschiedene Ökobüros ab und baute mir allmählich ein Netzwerk auf. Nach einem Praktikum beim Kanton klappte es dann mit einer Festanstellung in einem Umweltberatungsbüro.
Tipps
Ob Berufseinstieg oder Berufswechsel zu einem späteren Zeitpunkt: mir scheint es wichtig, dass man sich stets bewusst ist, was man so richtig gerne macht, denn das macht man meistens auch gut. Und das sollte man auch so nach aussen tragen. Wichtig sind auch Offenheit, Neugierde, Geduld und Ausdauer. In meinem Bereich ist ein gut funktionierendes Netzwerk entscheidend. Dieses Netzwerk zu pflegen empfinde ich nicht nur als Pflicht, sondern als spannenden Austausch mit Gleichgesinnten, der auch mal über das Berufliche hinausgeht.